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Sexy Sixty - Liebe kennt kein Alter -

Titel: Sexy Sixty - Liebe kennt kein Alter - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabella Bernstein
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blutrünstig für meine sexualisierten Gedanken.
    Im Auto sagt er sofort: »Fahren wir zu dir? Hast du Lust? Natürlich nur auf einen Kaffee!« Er lächelt gespielt arglos in die aufgeladene Spannung hinein.
    »Natürlich«, sage ich, »nichts liebe ich mehr, als nachts Kaffee zu trinken. Am liebsten nackt.«
    Er lacht. Ich habe ein dumpfes Gefühl der Angst, das ich mit dem albernen Geplänkel überspiele.
    Was wird passieren? Werde ich es mögen? Bitte, lass es mich mögen!
    Geht es denn je um irgendetwas anderes? Es geht nicht nur um Befriedigung, es geht um das Prinzip Hoffnung und die Chance zum Glück. Wir sind süchtig nach Glück und möchten es am Leben erhalten. Für immer. Bis wir tot sind.
    Wie sieht die Wohnung aus? Habe ich mein Bett gemacht, ist das blöde Gleitgel, das auch schon Jahre alt ist, greifbar? Gut, dass ich keine Sexmagazine am Bett liegen habe, die meinen sexuellen Notstand verraten, wie es sicherlich bei einigen Herren der Fall ist. Die Gedanken sind sofort aus meinem Kopf verschwunden.
    Sobald wir bei mir sind, geht alles ganz schnell, genau so, wie ich es mag, denn verrückt wie ich bin, neige ich immer dazu, alles zu verkomplizieren, wenn ich zu viel Zeit habe.
    Erst kommt das Küssen. Er fängt damit an, sehr leidenschaftlich. Wir küssen uns viel. Und wir lachen. Lippe auf Lippe, während die Lust steigt. Ich bin begeistert, endlich mal einer, der Küssen kann und vor allem will.
    Ich bin ja ein großer Kussfan, aber leider haben nur wenige diese so subtil erregende Kunst gelernt, genauso wenig wie das Flirten. Zwei Drittel aller Frauen gaben in einer
Umfrage an, dass ein Mann gut küssen muss. Und oft. Und eben an Qualität sowie auch Quantität hapert es scheinbar, denn jeder Dritte (inklusive Männer) kann sich nicht mehr an seinen letzten Kuss erinnern, behauptet Partnerbörse Elite.
    Was im starken Gegensatz zur Tatsache steht, dass sich praktisch jeder an seinen ersten Kuss erinnert. Ich bin in den letzten fünf Monaten ein paarmal geküsst worden - von Fremden und Freunden - und erinnere mich daran. Nicht schlecht für eine ältere Dame, oder?
     
    Meine Wohnung ist klein, und das ist sehr günstig, denn ohne große Umschweife liegen wir schnell flach auf dem Bett, und unsere Körper arrangieren sich von selbst in harmonische Positionen. Die störende Klippe von Cremes und Kondom wird kaum wahrnehmbar umschifft.
    Das Gewicht von einem kräftigen männlichen Mann bringt Urgefühle von natürlicher Hingabe hoch, finde ich, kein Kampf ist nötig, fließende Bewegungen entstehen.
    Sex ist, als ob man tanzend Barrieren einreißt, man besinnt sich auf Austausch, Auflösung und Transzendenz - ein schöner Moment.
    Wir liegen danach atemlos und sicherlich etwas überrascht da, sichtlich zufrieden. Doch dann steht er vom Bett auf und geht kurz raus, ich blicke ihm nach und denke, dass er noch einen ziemlich flotten Arsch hat. Besonders in dem gedimmten Licht. Der absolute Wahnsinn ist aber, und das fällt mir erst jetzt auf, er ist der erste Mann über fünfzig, mit dem ich im Bett bin!
    Ich kuschele mich tiefer in die Kissen und ziehe die Bettdecke unter meine Nase, schnuppere und lächle, während ich mich recke. Ich weiß nicht, warum man das macht, denn
ich glaube nicht, dass ich die Einzige bin, die dazu neigt. Es ist sicherlich dieser Geruch von Haut, Schweiß, Sperma, Parfum, anderen Duftnoten und allem, was dazugehört.
    Wie wenig sich Bettszenen ändern, wie wenig wir uns ändern! Ich glaube, Bewegungen bleiben stets gleich. Wir umarmen auf eine gewisse Art, wir küssen auf eine bestimmte Art, die halb erlernt ist und halb aus unseren ganz persönlichen Tiefen kommt - unser intuitiver körperlicher Weg, um mit der Welt zu kommunizieren und sich mit den Menschen zu verbinden. Dazu kommt natürlich, wie wir aufgewachsen und erzogen worden sind, wie zärtlich und offen unsere Eltern waren und der Grad unseres individuellen Temperaments.
     
    Philipp kommt zurück. Mein Lächeln erstarrt, er hat eine Schachtel Zigaretten in der Hand! Es gibt sicherlich wenige passionierte Nichtraucherinnen unter der Sonne, die sich mehr über Raucher aufregen als ich, sie kaum in die Wohnung und schon gar nicht dort rauchen lassen. Dort, wo wir uns getroffen hatten, durfte nicht geraucht werden, und er hat es wohl ohne Zigaretten ausgehalten.
    Obwohl, ich hatte schon ein klein bisschen Rauch an ihm gerochen, wollte aber nichts sagen, um mich nicht um ein erotisches Abenteuer zu bringen.
    »Sorry,

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