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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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wischte ihr eine Träne mit dem Daumen fort und küsste sie auf die Wange. Dann nahm er ihre Hände in seine und massierte sie, bis sie die Fäuste öffnete und sich entspannte. „Das mag jetzt so sein, aber morgen früh sieht es möglicherweise schon ganz anders aus. Und was dir jetzt richtig erscheint, ist es bei Tageslicht betrachtet vielleicht keineswegs mehr.“
    Sie holte tief Luft. „Ich kann mich um richtig und falsch nicht kümmern, solange ich mich so verloren fühle. Ich kann nur an das denken, was ich weiß.“ Zögernd und behutsam fuhr sie mit dem Finger von seiner Schläfe bis zu seinem Kinn, auf dem rötlich braune Stoppeln sprießten. Dieser Mann war ein Fremder, und dennoch wollte sie, dass er ihren tiefen Schmerz linderte. „Dass du mich bei dir aufgenommen hast, war ein großes Risiko für dich. Ich erinnere mich zwar nicht an meine Vergangenheit, aber ich glaube, noch nie war ein Mann so großzügig zu mir, ohne etwas zu erwarten.“
    Er ließ seine Hand über ihre Seite gleiten und spürte die warme Haut unter ihrem T-Shirt. „Wer sagt, dass ich nichts von dir will? Ich habe nur nicht das Recht, darum zu bitten.“
    Seine Hand blieb auf ihrer Hüfte liegen, und es kostete ihn sichtlich Mühe, sich zurückzuhalten. Der dünne Stoff seiner Boxershorts verbarg seine Erregung nicht. Aber er hatte auch nicht bestritten, dass er Harley begehrte. Nur aus Rücksicht auf ihren Zustand gab er seinem Verlangen nicht nach. Doch wenn sie ihn noch ein wenig mehr ermutigte, würde er mit ihr schlafen.
    „Und was, wenn ich es anbieten würde? Ich vertraue dir, Grant.“
    Er strich ihr ein paar Strähnen aus der Stirn. Allein diese simple Geste ließ ihr Herz schneller schlagen. „Wäre das richtig?“ Er küsste sie zärtlich auf die Schläfe. „Versteh mich nicht falsch. Ich will dir auf keinen Fall wehtun.“ Seine Stimme, ohnehin schon tief und kehlig, wurde noch rauer. „Aber du bist mir das nicht schuldig.“
    Sie drehte sich auf die Seite, sodass ihr Körper sich in ganzer Länge an ihn schmiegte. „Ich weiß. Das ist es nicht. Aber nach morgen früh werde ich dich vielleicht nie wieder sehen.“
    „Und das macht dir zu schaffen?“ Er klang überrascht.
    Sie wünschte, sie könnte es erklären, aber ohne Erinnerung konnte sie sich nur auf den unbestimmten Eindruck verlassen, dass kein Mann sie jemals mit so viel Rücksicht und Respekt behandelt hatte. „Ja. Und was ist mit dir?“
    Ein langer Moment verging, ehe er antwortete. „Du wirst mich wieder sehen.“
    „Das lässt sich kaum vermeiden, da ich morgen früh immer noch hier sein werde.“
    Er grinste und gähnte. „Das gefällt mir. Und jetzt lass uns schlafen, einverstanden? Denn ich weiß nicht, wie lange ich mich noch so verantwortungsbewusst verhalten kann.“
    In ihrem Traum verschwanden alle Gesichter, Klänge und Bilder in einem dichten, undurchdringlichen Nebel. Je stärker Harley versuchte, hindurchzukommen, desto dichter wurde dieser Nebel, bis sie schließlich abrupt aufwachte.
    Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und blinzelte gegen das Tageslicht, das durch das Fenster hereinfiel. Sobald sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah sie auf die Uhr. Halb neun. Sie fuhr sich durch die Haare und stellte erleichtert fest, dass die Beule zurückgegangen war und die Kopfschmerzen nachgelassen hatten.
    Auf dem Nachttisch fand sie eine Nachricht vor.
    Harley,

habe ein paar von Camilles alten Sachen gefunden. Irgendetwas müsste passen. Im Kühlschrank sind Brötchen zum Frühstück, und ich habe die Kaffeemaschine angelassen, für den Fall, dass Du das Zeug trinkst. Nimm die Schlüssel für meinen Pick-up, und fahr einkaufen. Falls jemand fragt, Du bist meine Cousine aus Ohio. Ich bin früh wieder zu Hause. Grant
    Der Nachricht beigefügt war eine Skizze des Weges von seinem Haus bis zum nächstgelegenen Einkaufszentrum, die Wagenschlüssel und vier neue Hundertdollarscheine. Doch sie enthielt nicht die geringste Andeutung mehr auf die zärtliche Nacht, die sie miteinander verbracht hatten. Trotzdem schlug Harleys Herz höher. Er schickte sie nicht fort. Im Gegenteil, er wollte, dass sie blieb. Zumindest noch heute. Und er vertraute ihr so weit, dass er ihr freien Zutritt zu seinem Haus gewährte, ihr sein Auto überließ und ihr viel mehr Geld gab, als sie zum Kauf einer anständigen Jeans, eines T-Shirts und von Tennisschuhen benötigte.
    Sie schlug die Decke zurück und erinnerte sich vage daran, dass Grant sie im

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