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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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ihr Ziel sein Zimmer war.
    Kurz vor der Türschwelle blieb sie abrupt stehen und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Wieso lassen Sie mich nicht einfach schlafen?“
    Grant verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass er lediglich Boxershorts trug. „Gus meinte, ich soll ab und zu nach Ihnen sehen“, verteidigte er sich und widerstand dem heftigen Wunsch, sie einfach an sich zu ziehen.
    „Er hat aber auch gesagt, dass ich Ruhe brauche. Auf diese Weise wird es für uns beide leichter.“ Mit diesen Worten ging sie in sein Schlafzimmer und machte es sich mit einem zufriedenen Seufzer auf seinem breiten Wasserbett bequem.
    Grant folgte ihr. Sie hatte sich auf die rechte Seite des Bettes gekuschelt und die Decke bis knapp über ihre Brüste gezogen. Ihre schwarzen Haare lagen fächerartig auf dem Kissen, und sie hatte die Augen geschlossen. „Harley, ich denke …“
    „Denken Sie nicht. Es wird niemand außer Ihnen und mir erfahren. Und auf diese Weise können Sie, ohne aufzustehen, kontrollieren, ob mir auch nichts fehlt.“
    Er würde es überleben. Sie war müde. Er war müde. Sie würden beide sofort einschlafen. Er würde gar keine Gelegenheit mehr haben, darüber nachzudenken, dass die erotischste Frau, die ihm seit Jahren begegnet war, neben ihm im Bett lag. Eine Frau, die ihren Lebensunterhalt damit verdiente, die Fantasien der Männer anzuheizen. Außerdem brauchte er den Schlaf. In knapp drei Stunden schon musste er zur Arbeit und so tun, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen.
    Er stieg ins Bett, wandte sich von ihr ab, machte die Augen zu und dachte an seinen Terminplan des nächsten Tages – die beste Methode, um einzuschlafen. Die Vorstandsmitglieder trafen sich Punkt acht. Um neun Uhr hatte er einen Termin mit seinem größten Investor. Um zehn …
    Ehe er am dritten Eintrag in seinem gedanklichen Terminkalender angelangt war, stieg ihm Harleys zarter Duft in die Nase. Zusätzlich spürte er ihre Wärme durch die Decke. Sie drehte sich um. Ihr Fuß streifte sein Bein. All seine Sinne erwachten.
    „So funktioniert das nicht“, verkündete Harley leise und sprach ihm damit aus der Seele.
    „Schlafen Sie.“
    „Ich kann nicht.“
    Sie drehte sich erneut, und ihre Knie stießen gegen seine Waden. Sie wich zurück, um weiteren Kontakt zu vermeiden.
    „Gus sagt, Sie brauchen Ruhe.“
    „Ich bin aber nicht müde.“ Einen Moment lang herrschte Schweigen, und beide rührten sich nicht. Dann flüsterte Harley: „Ich fühle mich so allein.“
    Grant erstarrte, und sein Herz hämmerte in seiner Brust. Was für eine Wirkung diese fünf Worte hatten! Sie hatte keine Ahnung, wie nah ihm ihr Geständnis ging. Er kannte das Gefühl nur zu gut, mit jemandem im Bett zu liegen und sich trotzdem völlig allein zu fühlen. Erneut verspürte er den Impuls, sie in die Arme zu schließen. Doch selbst diese schlichte Geste des Mitgefühls konnte er sich nicht erlauben. Harley zu berühren konnte verheerende Folgen haben.
    Grant drehte sich um. „Ich bin doch hier neben Ihnen.“
    „Ich weiß. Es ist nur … ich fühle mich trotzdem allein.“
    Er schwieg einen Moment, da er nicht sicher war, was er darauf erwidern sollte. „Ich würde Ihnen ja anbieten, Sie in den Arm zu nehmen, aber …“ Er hätte lieber den Mund halten sollen, denn jetzt rückte sie an den äußersten Rand des Bettes.
    „Finden Sie mich wirklich so entsetzlich?“
    Etwas in Grant zog sich zusammen. „Absolut nicht. Im Gegenteil. Ich bin es nur nicht gewöhnt, eine so schöne Frau in meinem Bett zu haben.“
    Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und im schwachen blauen Lichtschimmer des Weckers sah er den Ausdruck von Verlorenheit in ihren Augen. Obwohl sie sein Kompliment mit einem zaghaften Lächeln belohnte, schob sie eine Hand unter ihr Kissen und hielt mit der anderen die Decke wie einen Schutzschild vor sich.
    „Tut mir leid, dass ich Ihnen zur Last fallen muss. Sie hatten bestimmt nicht vor, einen Gast wie mich zu beherbergen.“
    „Manchmal sind die interessantesten Momente im Leben die, die man nicht geplant hat.“
    „Und das aus dem Mund von Banker-Boy Grant Riordan?“, meinte sie erstaunt. „Ich kenne Sie zwar noch nicht lange, aber das klingt gar nicht nach Ihnen.“
    Er rollte auf den Rücken und sah zu dem sich leise drehenden Deckenventilator hoch. „Dann kennen Sie mich ja schon ziemlich gut.“
    Eine Weile blieb es still, und Harleys Gedanken an ihn lenkten sie

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