Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
Vom Netzwerk:
zur Schau gestellte Erotik zu beobachten, genügte bereits, um sie erschauern zu lassen.
    Aber er sollte nicht nur mit Lust und instinktivem männlichen Verlangen auf sie reagieren. Vielleicht hatte sie davon in ihrem früheren Leben zu viel gehabt. Vielleicht hatte sie von den Männern, für die sie tanzte, auch nicht mehr verdient. Vielleicht hatte sie nicht mehr gewollt. Das war jetzt anders. Plötzlich hatte es für sie jeden Reiz verloren, sich die Tänzerinnen auf der Bühne anzuschauen.
    „Wir sollten zu Moanas Wohnung fahren.“ Sie hielt ihm die zusammengefaltete Adresse hin und bemerkte, dass sie das Stück Papier in ihrer feuchten Hand zerknüllt hatte.
    „Um diese Zeit? Selbst ein Anruf sollte bis morgen früh warten.“
    Harley verstaute die Adresse in ihrer Handtasche und verkniff sich ein Grinsen. Wenn Grant sie unbedingt so rasch wie möglich loswerden wollte, würde er sicher auch um diese Uhrzeit an Moanas Tür klopfen. Zumindest würde er darauf bestehen, dass sie dort anriefen, ehe sie den Klub verließen.
    Sie konnte sich hinsichtlich seiner Motive natürlich auch irren. Vielleicht wollte er ihr wirklich nur helfen, ihre Identität wieder zu finden – nicht seinetwegen, sondern ihretwegen. Sie brauchte ihre Erinnerung und ihre Vergangenheit, bevor sie in ihr Leben zurückkehren konnte.
    Doch in diesem Moment brauchte sie nur Grant. „Dann würde ich lieber zurück zu dir fahren.“
    Ein Anflug von Enttäuschung huschte über sein Gesicht. Er begehrte sie so sehr wie sie ihn, das erkannte Harley deutlich. Allerdings hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie einer von ihnen sein Verlangen eingestehen sollte. Er musste an seine Karriere denken und hatte Skrupel, weil er nicht wusste, ob es bereits einen Mann in ihrem Leben gab. Solange sie sich ihrer Identität nicht sicher war, würde Grant auf Distanz bleiben. Und sie durfte nicht zulassen, dass er ihretwegen noch mehr Risiken einging, sonst würde sie sich Vorwürfe machen.
    Sie ging vor und steuerte direkt auf den Seitenausgang zu. Die Chancen standen gut, dass sie morgen auf dem Weg nach Hause war und für immer aus seinem Leben verschwand – mit oder ohne Gedächtnis. Wenn Moana tatsächlich eine Freundin war, gab es keinen Grund, Grants Gastfreundschaft länger in Anspruch zu nehmen. Doch die Vorstellung, die Tiefe von Grants Verlangen niemals erkunden zu können, machte ihr mehr zu schaffen als die Möglichkeit, niemals zu erfahren, ob und von wem sie vermisst wurde.
    Harley lehnte Grants Einladung ab, ihr bei einer mitternächtlichen Runde im Pool Gesellschaft zu leisten. Sie hatte ohnehin schon das Gefühl, langsam zu ertrinken. Was sie brauchte, war hartes Training. Ihre Muskeln sehnten sich danach, beansprucht zu werden. Die ungeheure Anspannung, die sich in jeder Faser ihres Körpers aufgebaut hatte, musste abgebaut werden. Anscheinend war sie ein Fitness-Fan. Wenn sie nur den Mut aufbringen würde, sich in einer Weise abzureagieren, dass gleichzeitig ihre Sehnsucht nach Grant gestillt wurde …
    Letzte Nacht war sie in sein Zimmer gegangen, um Trost zu suchen. Die Leidenschaft, die sie dort überkam, hatte sie selbst überrascht. Heute Nacht war es anders. Inzwischen wusste sie, was für ein Mann er war. Er war mächtig, aber freundlich. Getrieben und doch selbstlos. Beherrscht, aber insgeheim wild. Und es war diese wilde Seite, von der sie in einer natürlicheren Umgebung mehr sehen wollte.
    Nachdem sie zu Hause waren, hatte sie vom Telefon in der Küche aus Moanas Nummer angerufen. Da sich lediglich der Anrufbeantworter meldete, legte sie auf und beschloss, es am nächsten Morgen wieder zu versuchen.
    Sie zog sich Top und Shorts an, die sie heute Nachmittag gekauft hatte, nahm ein Handtuch und ging in den Trainingsraum, den sie bei ihrer Erkundung des Hauses entdeckt hatte. Er war mit Gewichten, Spiegelwänden und verschiedenen Fitnessgeräten ausgestattet, deren sämtliche Funktionen sie kannte.
    Im Wohnzimmer durchsuchte sie das CD-Regal nach fröhlicher Musik. Sie erkannte die Titel und die Gruppen und fragte sich unwillkürlich, wieso sie sich nur nicht an so etwas Einfaches wie ihren Nachnamen erinnern konnte. Sie hielt inne und schloss fest die Augen, in dem Versuch, ihre Erinnerung heraufzubeschwören.
    Doch es hatte keinen Zweck. Zwar kamen hier und da winzige Bruchstücke an die Oberfläche, aber ansonsten blieb alles im Dunkeln. Es herbeizwingen zu wollen verursachte ihr nur Kopfschmerzen.
    Das Pochen in ihren

Weitere Kostenlose Bücher