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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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unbehaglich. Steve war zwar der Bräutigam und Ehrengast der Zusammenkunft gewesen, doch Harleys Outfit hatte ganz und gar Grants geheimsten Fantasien entsprochen. Sogar die Musik, zu der sie tanzen sollte, stammte aus seiner Collegezeit.
    „Sie können sich an nichts mehr erinnern?“
    „Der Arzt sagte, es sei Amnesie“, erläuterte Harley. „Deshalb muss ich unbedingt Moana finden. Sie ist die einzige Verbindung zu meinem Leben vor gestern Abend.“
    Joy stand auf, kam um den Schreibtisch und verschränkte die Arme. Sie sah Harley fest in die Augen. „Na schön, ich kaufe Ihnen die Geschichte ab. Außerdem sieht keiner von euch wie die Schlägertypen aus, die ebenfalls nach Moana suchen.“
    „Schlägertypen?“, wiederholte Harley atemlos.
    „Wahrscheinlich Kumpane ihres Freundes Buck. Er ist ein echter Mistkerl. Wie dem auch sei, seine Kumpel kämmen die Bars nach ihr ab. Vorgestern waren sie hier. Ich hatte frei, aber Carl warnte mich. Moana ist meine Freundin, ich will ihr keinen Ärger bereiten.“
    „Wenn wir beide mit ihr befreundet sind, wieso kennen Sie mich dann nicht?“
    Joy zuckte die Schultern, nahm eine Nagelfeile aus dem Stifthalter auf dem Schreibtisch und begann, ihre langen golden lackierten Fingernägel damit zu bearbeiten. „Keine Ahnung. Moana erwähnte nie jemanden, den ich nicht kannte.“
    „Was ist mit ihrer Familie?“, erkundigte sich Grant.
    Joy lehnte sich an den Schreibtisch und schüttelte den Kopf. „Sie hat nie viel von ihrer Familie erzählt. Sie ging mit sechzehn von zu Hause weg. Irgendetwas wegen ihrer Mutter. Sie hat Cousins und Cousinen, die sie sehr vermisst. Aber darüber sprach sie nur, wenn sie betrunken war, und das war nicht oft der Fall.“
    „Wissen Sie, wo sie wohnt? Oder wo wir sie vielleicht erreichen können?“
    Joy zögerte und musterte Harley erneut misstrauisch. Dann drehte sie sich um, nahm ein Stück Papier und schrieb etwas auf. „Das ist ihre Telefonnummer und ihre Adresse“, sagte sie und reichte Harley den Zettel. „Sie wohnt in Davis Island, ein Stück außerhalb der Innenstadt. Angeblich ist sie bis nächste Woche fort, aber Sie können ihr eine Nachricht hinterlassen. Falls sie Sie so gut kennt, wie ich annehme, wird sie Sie zurückrufen.“
    Harley schüttelte Joy die Hand. „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Wir werden es nicht missbrauchen, das verspreche ich Ihnen.“
    Grant beobachtete, wie ein Lächeln auf Joys abgeklärten Gesicht erschien, und er fragte sich, wie er jemals Harleys Charme widerstehen sollte. An nur einem Tag hatte sie seine Sekretärin und diese misstrauische Stripperin verzaubert. Ihm war es letzte Nacht nicht anders ergangen, und ihre Wirkung auf ihn hatte noch kein Stück nachgelassen. Im Gegenteil, sie war sogar eher stärker geworden.
    Grant nahm ein anderes Stück Papier vom Schreibtisch und schrieb seine Geheimnummer auf. „Wenn Sie etwas von Moana hören oder sie sehen, sagen Sie ihr bitte, dass sie sofort anrufen soll. Ich wohne in Citrus Hill. Harley erwartet sehnlichst ihren Anruf.“
    Joy faltete den Zettel zusammen. „Das kann ich machen.“
    Grant stand auf. Er hielt noch immer den Fünfzigdollarschein in der Hand. „Sind Sie sicher, dass ich Ihnen nichts für Ihre Hilfe anbieten kann?“
    Lächelnd schlenderte Joy zur Tür. „Nutzen Sie Ihr Geld und schauen Sie sich die Show an. Hier kommen oft Paare her. Der Auftritt vor meinem ist ein Hammer – die Diablo Sisters Dina und Denise. Die hauen Sie um.“ Ihr Blick ging von Harley zu Grant und wieder zurück. Ein anzügliches Grinsen umspielte ihre Mundwinkel. „Vielleicht lernen Sie noch was dabei.“
    Mit diesen Worten verschwand sie. Grant räusperte sich und versuchte, seine Fantasie unter Kontrolle zu halten. Nur wenige Schritte von hier gab es ein Fenster zu seinen erotischen Träumen. Die Vorstellung, sich mit Harley an einen der Tische zu setzen und den Diablo Sisters bei ihrer heißen Nummer zuzuschauen, erregte ihn zutiefst. Das, was sie dabei lernen würden, konnte durchaus ein üppiges Trinkgeld wert sein.
    „Möchtest du bleiben?“, fragte Harley.
    „Ich bin ein Mann. Die Frage ist, ob du bleiben willst.“
    Einerseits wollte sie. Vielleicht um zu erleben, was für eine Art Tänzerin sie gewesen war. Und um zu sehen, wie solche Darbietungen auf Grant wirkten. Seine Sinnlichkeit faszinierte sie und weckte in ihr die Frage nach ihren eigenen Bedürfnissen und Sehnsüchten. Seine unterdrückten Reaktionen auf die hier so offen

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