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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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beginnen. Vielleicht sogar mit Grant. Nur wollte er sie leider nicht.
    Sie wich seinem prüfenden Blick aus. „Ich möchte wissen, ob mich jemand vermisst.“
    Er streichelte sanft ihren Ellbogen. „Dann ist dies der beste Ort, um damit anzufangen.“
    Harley fragte sich, weshalb sie so an diesem Mann hing, den sie kaum kannte. Sie schaute über die Schulter zu der massiven, angerosteten Metalltür und fand plötzlich die Antwort. Grant hatte alles, was sie höchstwahrscheinlich nicht hatte – ein geordnetes Leben. Vielleicht hatte ihr Bewusstsein absichtlich abgeschaltet, als sie ihn in seinem Wohnzimmer auf sich zustürzen sah, um sie vor einem entsetzlichen Schicksal zu bewahren.
    Entschlossen sah sie ihn an. „Gehen wir“, sagte sie.
    Wie versprochen ließ Carl Grant und Harley nach zweimaligem Klopfen herein. Im hinteren Bühnenbereich herrschte der Lärm dröhnender Bässe, und man hörte das Johlen des männlichen Publikums. Hinter der Bühne riefen sich die in enge, aufreizende Satinkostüme gekleideten Tänzerinnen gegenseitig etwas zu, überprüften den Sitz ihrer Haare im Garderobenspiegel, rauchten Zigaretten und tranken Wasser aus Flaschen. Carl führte Grant und Harley in ein erstaunlich elegant eingerichtetes Büro.
    Harley setzte sich in einen glatten Ledersessel, und Grant baute sich hinter ihr auf. Kurz darauf ging die Tür auf, und eine Tänzerin in einem klassisch geschnittenen, mit Goldpailletten besetzten Kleid trat ein. Es war ein hochgeschlossenes Kleid mit langen Ärmeln, ganz anders, als Grant es sich vorgestellt hatte. Sie sah eher aus wie für die Oper gekleidet, nicht für eine Stripbar. Erst als sie sich umdrehte, um die Tür zu schließen, und er den tiefen Rückenausschnitt sah, wusste er, dass dies die Frau war, nach der sie gesucht hatten.
    Sie kam sofort zur Sache, nachdem sie die Hände auf die Lehne des Sessels hinter dem unordentlichen Schreibtisch gestützt hatte. Ihre dunklen Haare waren zu einem lockeren Durcheinander aufgetürmt, das ihr Gesicht einrahmte. „Sie stellen Erkundigungen über Moana an?“
    „Kennen Sie sie?“, wollte Harley wissen.
    „Kommt ganz drauf an.“ Joy schwang den Sessel herum und nahm mit derselben Anmut darin Platz, mit der Harley sich bewegte. Mit ihrer hellen Haut und den brünetten Haaren ähnelte sie Harley sehr. Sie war ungefähr im gleichen Alter, war jedoch größer und wirkte deutlich abgestumpfter. Joys Augen waren dunkel und wachsam und hatten nichts von Harleys unschuldigem Erstaunen, das Grant schon oft genug in ihren blauen Augen bemerkt hatte.
    Joy wusste, wie das Spiel lief. Und wahrscheinlich hatte sie einen Preis. Grant zückte seine Brieftasche und hielt ihr einen neuen Fünfziger hin. „Wird das reichen?“
    Joy winkte ab. „Sparen Sie Ihr Geld für meinen nächsten Auftritt. Ich möchte nur genau wissen, weshalb Sie nach Moana suchen, bevor ich irgendetwas sage. Und denken Sie nicht einmal daran, Gewalt anzuwenden. Carl wartet vor der Tür.“
    Harley hielt sich die Hand vor den Mund, offenbar amüsiert, dass jemand Grant zutraute, er könnte gewalttätig werden. Nicht, dass er nicht die Kraft oder die Fähigkeit dazu hätte. Aber er zog es vor, auf zivilisierte Art zu überzeugen.
    Er setzte sich neben Harley. „Moana wurde für eine Junggesellenparty gestern Abend bei mir engagiert. Sie kam jedoch nicht.“
    „Haben Sie sie im Voraus bezahlt und versuchen jetzt, das Geld hier einzutreiben?“
    „Ich bin an ihrer Stelle gefahren“, meldete sich Harley zu Wort.
    „Sie strippen?“ Joy musterte sie von Kopf bis Fuß. „Ich habe Sie noch nie gesehen.“
    Harley straffte die Schultern und beugte sich vor. „Kennen Sie Moana gut?“
    Joy lehnte sich zurück. „Wir lernten uns vor ungefähr zwei Jahren in einem Bräunungsstudio kennen und tanzten eine Weile in den gleichen Klubs. Wenn Sie sie vertreten sollten, müssen Sie sie gut kennen. Moana war stolz auf ihre Arbeit. Sie hätte ihren Job nicht jedem anvertraut.“
    Harley nickte. „Ich nehme an, wir sind befreundet.“
    „Wissen Sie es denn nicht?“
    Harley knetete ihre Hände im Schoß. „Ich kann mich an nichts mehr vor gestern Abend erinnern. Ich hatte einen Unfall. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich im Haus dieses Mannes, bekleidet mit dem knappen Lederoutfit einer Motorradbraut.“
    Joy grinste. „Motorradbraut? Das klingt nicht nach Moana. Diese Junggesellenparty muss ein spezieller Auftrag gewesen sein.“
    Grant fühlte sich plötzlich

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