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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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Dinner mit Gus gesprochen. Er hat ein paar Nachforschungen angestellt, und er meint, dass deine Amnesie nicht direkt durch den Schlag auf den Kopf ausgelöst wurde, sondern dass dich dein Gehirn auf diese Weise vor einem traumatischen Erlebnis schützt. In Fällen wie deinem kehrt die Erinnerung bruchstückhaft zurück. Dies ist vermutlich der Anfang.“ Er gab sich keine Mühe, seine Aufregung zu verbergen. „Wenn wir Moana heute Abend finden, wird das vielleicht weitere Erinnerungen bei dir auslösen. Möglicherweise hast du dein Gedächtnis vollständig wiedererlangt, noch bevor die Nacht vorbei ist.“
    Sie nickte und zwang sich zu einem Lächeln. Sie sollte sich freuen, denn schließlich war es das Beste, wenn sie Grants Haus so rasch wie möglich verließ. Also warum konnte sie sich nicht dazu durchringen, es zu tun?

6. KAPITEL
    H arley holte tief Luft, als Grant sich von dem stämmigen Mann an der Tür des Klubs umdrehte und auf sie zukam. In der letzten Stunde hatten sie drei Striplokale besucht, und nachdem Harley beim ersten Besuch auf dem Parkplatz eine wilde Horde Collegeboys um sich geschart hatte, musste sie im Wagen warten. Falls irgendjemand im Klub Moana oder eine Stripperin namens Harley kannte, würde Grant ihr ein Zeichen geben.
    Kleinlaut hatte sie sich einverstanden erklärt. Es war unmöglich, gegen Grants energische Logik anzukämpfen, besonders da Harley verwundert war über seine plötzliche Besessenheit, so rasch wie möglich ihre wahre Identität zu klären. Wahrscheinlich bedauerte er seine Entscheidung, mit ihr zu einem so öffentlichen Ereignis wie der Hochzeit zu gehen, vor allem, nachdem sie sich mit seiner neugierigen Nachbarin unterhalten hatte. Harley hatte zwar schon selbst beschlossen, dass es das Beste sei, wenn sie verschwand, doch seine Beflissenheit gefiel ihr gar nicht.
    Er klopfte gegen die Scheibe der Beifahrertür. Harley betätigte den elektrischen Fensterheber.
    „Der Rausschmeißer – Carl heißt er – kennt Moana, aber er hat sie seit über einem Monat nicht gesehen“, berichtete Grant. „Angeblich hat sie einen Job in einem Laden am Highway angenommen, aber er hat gehört, dort sei sie nicht mehr.“
    „Kennt er mich?“
    „Nein, aber drinnen gibt es eine Tänzerin namens Joy, die mit Moana in Kontakt steht. Sie macht gleich weiter, also müssen wir uns beeilen. Ich habe dem Türsteher einen Fünfziger gegeben, damit er uns durch den Hintereingang hereinlässt.“
    Harley ließ die Scheibe hochgleiten, und Grant öffnete die Tür.
    „Du musst nicht mitkommen, wenn es dir unangenehm ist. Ich kann Joy allein befragen.“
    Harley schnappte sich ihre winzige rote Handtasche und schwang sie über die Schulter, wobei sie fast Grants Gesicht traf. Dann schlug sie die Wagentür zu und ging schweigend die Seitenstraße hinunter, ohne auf Grant zu warten, der die Alarmanlage des Wagens einschaltete.
    „Wieso sollte es mir unangenehm sein?“, fragte sie, sobald sie ihn hinter sich hörte. „Vermutlich habe ich schon an schlimmeren Orten als diesem gearbeitet.“
    In Wahrheit lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, als sie sich der schwarzen Stahltür am Ende der Gasse näherten. Mit dem grellen Neonlicht und den vielen geparkten Wagen drum herum war dies nicht der schlimmste Klub, den sie heute Abend besucht hatten. Der Beste allerdings auch nicht. Die Luft um das einstöckige Betongebäude roch nach Zigarettenqualm, abgestandenem Bier und Whiskey. Harley huschte an der schimmeligen Wand entlang und mochte gar nicht hinsehen, wo sie hintrat.
    „Nicht so schnell, Harley.“ Grant packte ihren Arm, bevor sie die Tür öffnen konnte.
    „Wieso? Dir sollte etwas daran gelegen sein, mich so schnell wie möglich loszuwerden.“
    Ruhig drehte er sie um, damit sie ihn ansah. „Mir ist etwas daran gelegen, dass du dein Gedächtnis wieder findest. Dir nicht?“
    Die gleiche Frage hatte sie sich den ganzen Nachmittag über gestellt. Nachdem Grant letzte Nacht ihre Angst vor dem Unbekannten vertrieben hatte, hatte sie sich sicher genug gefühlt, ihre möglicherweise erschreckende Vergangenheit zu erkunden. Doch jetzt war das Gefühl der Sicherheit weg. Inzwischen wollte sie nicht mehr wissen, in, wie vielen solcher Rattenlöcher sie beschäftigt gewesen war oder wieso es dazu gekommen war, dass sie Stripperin wurde. Wäre da nicht die nagende Vermutung gewesen, dass irgendwo jemand auf sie wartete, hätte sie der Versuchung nachgegeben, einfach ein neues Leben zu

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