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SGK216 - Draculas Vampirfalle

SGK216 - Draculas Vampirfalle

Titel: SGK216 - Draculas Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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trainierte
Figur hatte und über den schmalen Lippen ein gepflegtes Bärtchen trug.
    Der Mann war bekleidet mit einem dunklen Kammgarnanzug, der ihm auf
den Leib geschneidert war. Die streng gemusterte Krawatte verlieh diesem jungen
Herrn etwas Seriöses.
    Überrascht kam Kunaritschew einen weiteren Schritt näher.
    Dabei veränderte er die Haltung seiner Hand um keinen Millimeter.
    Der grelle Strahl fuhr seinem Gegenüber so intensiv in die Augen, dass
der sie unwillkürlich hätte schließen müssen. Zumindest jedoch hätten sich
seine dunklen. Großen Pupillen verengen müssen.
    Doch keines von beiden war der Fall.
    Die Gestalt blieb reglos vor ihm stehen.
    Und atemlos...
    Sie war nicht aus Fleisch und Blut. Wenige Sekunden Später konnte
X-RAY-7 sich davon überzeugen, dass er es mit nichts anderem als
einer-Wachsnachbildung eines Menschen zu tun hatte.
    Die Haut fühlte sich kühl und hart an. Dies war keine Haut, hinter der
sich Adern und Nervengeflecht befanden, dies war kein Körper, in dem ein Herz
schlug...
    Zwei Minuten später war er mit dem Geheimnis dieses Gewölbes vertraut.
    Bei den versammelten Wachsfiguren männlichen und weiblichen
Geschlechts handelte es sich offensichtlich um ein großes und teures Hobby des
Jonathan Francis. Auf einem großen Arbeitstisch in einer Nische lagen stoßweise
Zeichenbögen, auf denen fremde Gesichter skizzenhaft festgehalten oder
detailliert ausgemalt waren.
    An dem Tisch gab es mehrere Stangen, die an abgeschnittene Besenstiele
erinnerten und auf denen große, zum Teil ungeformte Klumpen steckten.
    Wachsköpfe! Vielmehr - der Anfang dessen, was einmal ein Wachskopf
werden sollte...
    Es gab Gefäße und einen großen Bottich, der mit einer braunen Masse
verschmutzt war, die sich an den Rändern verhärtet abgesetzt hatte. Es sah aus,
als ob jemand hier ein Schlammbad genommen hätte.
    Aufmerksam sah sich Iwan Kunaritschew in dem Keller um, den er hier
nicht erwartet hätte. Es wäre normal gewesen, wäre er hier unten auf Kisten und
Kasten gestoßen, auf altes Gerümpel und Trödelkram, wie er oben zum Kauf
angeboten wurde.
    »Dieser Mister Francis scheint ein recht interessanter Zeitgenosse zu
sein«, murmelte er. »Wer hätte gedacht, dass er eine männliche Madame Tusseaud
ist.«
    Einige Gesichter der Wachsfiguren, auf die Kunaritschew stieß, waren
ihm nicht unbekannt. Diese Gesichter hatte er bereits auf Fotos gesehen. Es
handelte sich um Aufnahmen jener Personen, die sich irgendwann mal während der
letzten Monate dem Geheimbund „Helldrivers" angeschlossen hatten und von
Stunde an nicht mehr nach Hause gekommen waren.
    Warum wurden hier ihre Körper in Wachs nachgebildet?
    Er schob sich an den Figuren vorbei, erreichte die andere Seite des
Gewölbes und stieß auf eine weitere Gestalt.
    »Mister Francis«, entfuhr es ihm.
    Der Mann stand genau vor ihm. Er war genauso reglos wie die anderen,
die hier in Wachs nachgeformt waren.
    Die kleinen, dunklen Augen in dem breiten, runzligen Gesicht waren auf
Kunaritschew gerichtet und schienen jede Bewegung des Russen wahrzunehmen.
    Francis Haut fühlte sich kalt und hart an. Kunaritschew hatte es auch
gar nicht anders erwartet.
    Und hinter Francis gab es eine weitere Gestalt. Doch die lag auf dem
Boden. Sie rührte sich ebenfalls nicht mehr.
    Iwan ging in die Hocke. Der Mann dort trug die gleiche Kleidung wie
der Stehende. Er hatte die gleiche Große und das gleiche Gewicht.
    Auch hier - Jonathan Francis, der rätselhafte Antiquitätenhändler.
Langsam drehte Kunaritschew die reglose Gestalt auf die Seite. Schon durch den
Stoff fühlte er die richtige Haut, die unter seinen Fingern nachgab. Diese
Figur bestand nicht aus Wachs...
    Es war der echte Jonathan Francis! Er lag da, und genau in seinem
Herzen steckte ein Dolch, der bis zum Heft eingedrungen war.
    Unter der Leiche befand sich eine große Blutlache, die zum Teil in das
rissige, spröde Mauerwerk zwischen Gemäuer und Boden gesickert war.
    Jonathan Francis war während der letzten Viertelstunde ermordet
worden. Seine Leiche war noch warm. Und der Mörder da er Kunaritschew nicht
entgegengelaufen war, musste sich jetzt noch im Haus befinden! Da überfiel
Kunaritschew ein seltsames Gefühl.
    Instinktiv warf er den Kopf herum. Es schien, als hätte es nur dieses
einen, analysierenden Gedankens bedurft.
    Eine der Wachsfiguren, die am Rand der Gruppe stand, löste sich aus
der Finsternis und kam direkt auf ihn zu. In ihrer Rechten blitzte ein großer
Dolch mit einem

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