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SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

Titel: SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Brent waren die letzten, die an Bord gingen.
    Kaum hatten sie ihre
Plätze eingenommen, wurde auch schon die Luke geschlossen.
    Eine Viertelstunde später
jagte der Metallvogel hoch in den schmutziggrauen Himmel, der sich über New
York spannte.
    Die Pan Am-Maschine vom
Typ Boeing 747 durchstieß den Dunst über der Stadt, und dann spannte sich die
endlose Weite eines klarblauen Himmels über ihnen.
    Iwan Kunaritschew lehnte
sich gemütlich zurück, klappte das Tischbrett von der Seite her über seinen
Sitz und freute sich schon auf den Imbiss, der in wenigen Minuten serviert
würde.
    »So ein Flug,
Towarischtsch, hat auch immer etwas für sich«, sagte der bärtige Russe
fröhlich, und seine Augen glänzten. »Hier an Bord gibt's den preiswertesten
Whisky und den preiswertesten Wodka. Da müsste man sich mal ordentlich damit
eindecken...«
    »Ich denke, du bist
ausreichend versorgt damit«, entgegnete X-RAY- 3. »Wie ich dich kenne, hast du
als Selbstversorger doch auch deine Taschenflasche stets dabei, damit du nicht
verdurstest...«
    Iwan Kunaritschew nickte
heftig. »Du hast mal wieder den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen,
Towarischtsch .« Mit diesen Worten klopfte er an seine
linke Brusttasche und atmete erleichtert auf, als er unter seiner Handfläche
den glatten, harten Widerstand spürte. »Verdursten ist ja auch etwas Schlimmes.
Ich möchte diesen Tod nicht erleiden...«
    Sie unterhielten sich
noch eine Weile über den neuen Fall, der sie gemeinsam nach London führte, und
Iwan sprach den Verdacht aus, dass die Angelegenheit, die sie gerade hinter
sich gebracht hatten, offensichtlich doch nicht ganz zur Zufriedenheit von
X-RAY-1 ausgefallen war. »Oder wie siehst du die Sache, Towarischtsch ?«
    »Die Angelegenheit mit
dem Dämonensohn hat ihre eigene Problematik, Brüderchen. Doch mir wäre wohler,
wenn wir die Sache zum Abschluss bringen könnten. Aber leider läuft im Leben
nicht alles so glatt wie man möchte. Lassen wir diese Sache erst einmal auf
sich beruhen und kümmern uns in erster Linie um das Haus an der Themse, von dem
man sich so viel erzählt und über das Oliver Rescue uns einiges hätte mitteilen
sollen. Wir haben zwei Aufgaben. - Erstens: Rescue finden, zweitens:
feststellen, ob das mit dem Haus nur ein Gerücht ist oder ob es auf Tatsachen
beruht...«
    Nach dem schmackhaften
Imbiss blätterte Iwan Kunaritschew in einer Zeitschrift, während Larry Brent
nachdenklich neben dem Freund saß, ernst und verschlossen wirkte und auch etwas
nervös war.
    Das entging X-RAY-7
nicht.
    »Es fehlt nicht viel und
du fängst an, vor Nervosität an den Fingernägeln zu kauen, Towarischtsch«,
knurrte der Russe.
    »Bis jetzt ist es noch
nicht so weit«, entgegnete Larry.
    »Eben davor wollte ich
dich auch warnen...«
    »Warnen? Wieso?«
    »Jedem, der nervös ist,
sollte man das vor Augen halten. Immer daran denken - nie an den Fingernägeln
kauen! Stell' dir nur die Venus von Milo vor...«
    »Was hat die damit zu
tun, Brüderchen?«
    »Die war auch nervös. Bei
der hat's ganz genau so angefangen...«
     
    *
     
    Während der Himmel sich
strahlend blau über die sich scheinbar schwerelos bewegende Boeing 747 spannte,
herrschte auf der anderen Seite der Welt Nacht.
    In Hongkong war es
zweiundzwanzig Uhr.
    Ein Citroen 2CV rollte
gemächlich und mit einem erstaunlich dunklen, satten Motorklang auf den
Parkplatz, der einem kleinen, nur fünfstöckigen Hotel genau gegenüber lag.
    James Conectree, der
einen silberfarbenen Bentley steuerte, achtete nicht auf das Fahrzeug, das nur
wenige Meter von ihm entfernt in einer Parklücke verschwand.
    Conectree trug nichts
weiter bei sich als einen kleinen handlichen Koffer, in dem er seine
persönlichen Habseligkeiten verstaut hatte.
    Su Hang alias X-GIRL-G,
die in dem 2CV saß, beobachtete den Engländer im Außenspiegel ihres Fahrzeuges.
Conectree würdigte den alten, klapprigen Citroen, der schon seine achtzehn
Jahre auf dem Buckel hatte, keines Blickes, überquerte den Parkplatz und
steuerte direkt auf das Mittelklassehotel zu.
    Es war schon der dritte
Abend, an dem Su Hang den Exportkaufmann dabei beobachtete, wie er - obwohl er
in Hongkong eine Luxusvilla besaß ein Hotel aufsuchte, um dort zu nächtigen.
    Die junge Chinesin war
ganz in Schwarz gekleidet, um sich so am besten in der Dunkelheit zu tarnen.
    Wie ein Schatten lief sie
geduckt an den niedrigstehenden Büschen entlang bis zum Ende des Parkplatzes
und wartete, bis Conectree im Hotel verschwunden

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