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SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

Titel: SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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luxuriös eingerichtetes Haus, ließ es
ganz allein dort stehen und zigeunerte durch die Welt, nachts in jedem
beliebigen Hotel eine Bleibe suchend. Doch irgendeine Lösung musste der
Engländer finden.
    Conectree riss seinen
Wagen mit harter Hand herum und trat aufs Gaspedal, und zwar so heftig, dass
das Auto einen Satz nach vorne machte.
    Die Reifen quietschten,
als er viel zu schnell in die Kurve ging und vor einer Straßeneinmündung warten
musste.
    James Conectree hatte
keine Augen für links und rechts, sondern starrte wie ein Hypnotisierter mit
hartem Blick gerade aus. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt.
    Ihm entging die junge
Chinesin, die in diesem Augenblick hinter dem Gebüsch verschwand, in der Hocke
noch die Tür ihres Citroen 2CV aufschloss und sich dann hinter das Steuerrad
klemmte.
    Su Hang startete.
    Leise und kraftvoll
begann der Motor zu laufen.
    Es war ein eigentümlicher
Klang, der nicht zu diesem klapprigen Fahrzeug passte.
    Es war Su Hangs große
Leidenschaft, alte, vergammelte Autos mit einem Minimum an Geld- und
Zeitaufwand wieder hochzupäppeln. Das hatte sie auch mit diesem achtzehn Jahre
alten Vehikel getan, mit dem sie nun die Verfolgung fortsetzte.
    Conectree achtete
überhaupt nicht darauf, dass es wieder das gleiche Fahrzeug war, dass sich vom Parkplatz entfernte und erst kurz zuvor mit
ihm eingetroffen war.
    Er reihte sich auf der
anderen Seite der Einmündung in den fließenden Verkehr. Su Hang ließ noch ein
Fahrzeug dazwischenrollen und klemmte sich dann sofort dahinter, so dass der
nachfolgende Fahrer auf die Bremse treten musste und schimpfend sein Fenster
herunterkurbelte. Su zuckte die Achseln. »Tut mir leid«, murmelte sie. »Ich
hab's eilig. Aber ich kann keinen Zettel hinten drankleben, um Ihnen zu
erklären, weshalb es so ist .«
    Die Fahrt ging quer durch
die Stadt. Su musste mehr als einmal eine rote Ampel gerade noch überfahren, um
den Anschluss nicht zu verpassen. Sie hatte das Gefühl, dass in dieser Nacht
etwas Entscheidendes geschah.
    James Conectree war ein
waidwundes Tier. In und mit diesem Mann ging etwas vor, was offensichtlich nur
er wusste. Vielleicht konnte man ihm helfen... Sicher konnte man das,
verbesserte Su Hang sich selbst. Aber dazu war es notwendig, dass er sich einer
Person seines Vertauens mitteilte.
    James Conectree verließ
das belebte Stadtzentrum und fuhr in die schwächer befahrenen, düsteren
Außenbezirke. Auf einer kerzengeraden Schnellstraße jagte der Bentley mit hoher
Geschwindigkeit dahin.
    Ein Autofahrer, der
hinter Su Hangs 2CV herfuhr, bekam plötzlich Stielaugen, als er sah, wie das
Fahrzeug vor ihm, dass er eben selbst noch zu überholen gedachte, plötzlich
anzog.
    Der alte Citroen wurde
scharf beschleunigt.
    Der Mann im Fahrzeug
hinter Su warf einen schnellen Blick auf den eigenen Tachometer.
    Er fuhr genau sechzig
Meilen pro Stunde. Der Citroen vor ihm hatte jetzt zumindest siebzig, wenn
nicht achtzig, jetzt sogar neunzig drauf...
    Der Beobachter schloss
mal kurz die Augen, presste sie fest zusammen und öffnete sie wieder.
    Die Rücklichter des Citroen waren nur noch zwei winzige Punkte, die sich weiter
von ihm entfernten und in der Dunkelheit untertauchten.
    Da gab der Mann Gas.
    Er konnte seinen Wagen
bis auf hundertzehn Meilen pro Stunde hochziehen. Mehr schaffte der Motor
nicht.
    Der Citroen vor ihm -
musste doch mindestens hundertzwanzig Meilen schaffen, wenn er ihn jetzt noch
immer nicht zu Gesicht bekam!
    Und genauso war es.
    X-GIRL-G saß ruhig und
entspannte hinter dem Steuer. Der Motor des 2 CV, den sie eingebaut hatte,
schnurrte leise und gleichmäßig und trieb den Wagen schnell voran.
    Der Citroen 2 CV fuhr in
diesen Sekunden genau hundertzwanzig Meilen pro Stunde.
    Auf der kerzengeraden,
asphaltierten Straße schaffte Conectrees Bentley nur wenige Meilen mehr.
    Dann bremste das
vorausfahrende Fahrzeug plötzlich ab.
    Su Hang nahm das Gas weg.
    Etwa zwei Meilen vor ihr
gab es eine Abzweigung. Eine holprige Straße führte zwischen Hügeln in eine
Talsenke.
    Su Hang wusste, wohin es
ging. Hier unten lag eine alte, baufällige Fabrik, die schon lange zum Abbruch
freigegeben worden war.
    Vor sieben Jahren machte
der ehemalige Besitzer Pleite und nahm sich das Leben.
    Es gab niemand, der
interessiert daran gewesen wäre, dass Geschäft noch mal neu anzufangen. Und
Erben gab es sowieso nicht. Bis auf einen Sohn, von
dem man munkelte, dass es ihn gäbe. Doch der junge, unbekannte Mann war als
Globetrotter

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