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SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

Titel: SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verschrien und reiste irgendwo in der Weltgeschichte herum.
Wahrscheinlich wusste er bis zum heutigen Tag noch nichts von seines Vaters
Tod.
    Su Hang reagierte sofort,
als sie erkannte, wohin Conectrees Weg führte.
    Hatte der Mann denn
vollkommen den Verstand verloren? Was wollte er dort in der baufälligen Fabrik?
Doch nicht etwa - übernachten?
    Die Chinesin löschte die
Lichter ihres Fahrzeugs und rollte unbeleuchtet über den holprigen Weg, der
etwas bergab führte.
    Conectrees Bentley fuhr
etwa dreihundert Meter vor ihr.
    Dadurch, dass sie nun
praktisch im Schritttempo in völliger Dunkelheit fuhr, konnte er sie nicht mehr
wahrnehmen.
    Der Engländer steuerte
seinen Wagen vor das riesige Fabriktor und ließ ihn dort stehen.
    Die Scheinwerfer
erloschen.
    Als die Wagentür sich
öffnete, blieb Su Hang sofort am Wegrand stehen.
    Sie klappte ihr Fenster
nach außen und lauschte in die Nacht.
    Deutlich hörte sie die
Schritte, die sich vom Wagen entfernten.
    Su Hang verließ den
Citroen und lief in die Dunkelheit.
    Zweihundert Schritte
weiter stand Conectrees Bentley, und zwanzig Schritte davor begann die morsche
Mauer.
    Es war in der Tat nur
noch ein Gemäuer, das hier stand. Kein einziges Fenster war mehr ganz.
Jugendliche aus der Stadt machten sich bei ihren Ausflügen einen Spaß daraus,
aus näherer oder weiterer Entfernung das Fabrikgebäude mit Steinen zu bewerfen
und die Fenster auf diese Weise zu zerstören.
    Das schwere Eisentor war
mitsamt den Scharnieren aus den Angeln entfernt worden. Wahrscheinlich hatte
jemand Bedarf gehabt.
    Kalt blinkten die Sterne
am Nachthimmel, und die Wände der ehemaligen Fabrik warfen harte Schatten.
    James Conectree
verschwand im Dunkeln des rundum offenen Gebäudes, dessen Dach zum Teil schon
demontiert war.
    Schwere Eisenträger
ragten über das Gemäuer hinweg und zeigten noch etwas vom ehemaligen Dachstuhl.
    Auf Zehenspitzen folgte
die PSA- Agentin dem Mann.
    Ratten verschwanden
quiekend in der Dunkelheit oder lauerten mit kaltglitzernden Augen in den
Ecken, als die beiden Menschen so unerwartet auftauchten.
    Der Untergrund war voll
mit Steinen und Unrat, der im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel stank.
    Einige Zeitgenossen
schienen in der ehemaligen Fabrik eine Art Müllabladeplatz zu sehen und
brachten alle möglichen Dinge hierher, die auch mit der normalen Müllabfuhr
jederzeit hätten beseitigt werden können.
    Alte, faulende Lappen,
verdorbene Speisereste, leere Konserven- und Coladosen, verrostete
Autoscheinwerfer und eingedellte Kotflügel waren ebenso an der Tagesordnung wie
Berge von Flaschen, zertrümmert, oder ganz, zerschlagene Kästen, durchweichte
Stöße zusammengeschnürter Tageszeitungen und Magazine sowie ein toter
Schäferhund, der von Ratten fast bis auf die Knochen abgenagt war.
    In der riesigen
Mittelhalle der ehemaligen Fabrik befanden sich noch Reste verrosteter Maschinen
für die Fertigung und zerstörte Laufbänder, die daran erinnerten, dass hier
einst Menschen gearbeitet hatten.
    Die seltsam verlorene
Umgebung wirkte irgendwie gespenstisch.
    James Conectrees Schritte
dröhnten in der Stille der weiten Halle und sorgten für ein schaurig klingendes
Echo.
    X-GIRL-G ließ den
Engländer keine Sekunde aus den Augen.
    Conectree blieb mehrere
Male stehen, blickte in die Runde, zündete dann eine Zigarette an und
inhalierte tief und gedankenverloren den Rauch.
    Die steinernen Aufbauten,
wo einst Maschinen installiert waren, standen wie übergroße Altäre inmitten der
weiten Halle und boten der jungen Chinesin hervorragenden Schutz beim
Anschleichen.
    Sie war nur noch drei
oder vier Meter von Conectree entfernt und sah, wie sein Gesicht sich
gespenstisch rot erhellte, wenn er an der Zigarette zog und die Glut aufglomm.
    Su Hang alias X-GIRL-G
sah jede einzelne Regung im Gesicht des Mannes, den sie seit seinem Wegfahren
vom Hotel beschattete. Conectree wirkte gehetzt und unruhig, und immer wieder
blickte er in die Runde als ob er jemanden erwartete...
    »Und ich bin euch doch
überlegen !« stieß er plötzlich hervor. »Wenn ihr
irgendwo in der Umgebung seit - dann zeigt euch! Ihr
habt mir in der letzten Zeit ja bewiesen, dass es kein Entkommen vor euch gibt.
Wer euch mal gerufen hat, der muss mit euch leben. Aber ich glaube, da seid ihr
im
    Irrtum...«
    Er lachte hohl und
düster, dass es schaurig an Su Hangs Ohren klang.
    Conectree sprach mit
Unsichtbaren, mit Geistern...
    Er forderte sie auf, sich
zu zeigen.
    »Kommt heraus aus euren
Ecken,

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