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SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

Titel: SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mittagsstunde zugesagt worden.
    Spätestens um zwölf Uhr
sollten sie hier zum Hotel gebracht werden.
    X-RAY-7 nahm ein Taxi und
fuhr in die Oxfordstreet. Nach dem berühmten Kaufhaus Selfridges ließ er sich
absetzten und ging dann die wenigen Schritte zu > Richards Modeboutiqe<
zurück.
    Die Geschäfte hatten
gerade geöffnet. Dennoch gab es bereits einige Käuferinnen, die vom Personal
freundlich empfangen und beraten wurden.
    Iwan Kunaritschew war der
einzige Mann.
    Etwas irritiert sah eine
ältere Verkäuferin ihm entgegen, als er eintrat.
    »Good mornig, Sir«,
grüßte sie, auf ihn zukommend. »Kann ich etwas für Sie tun ?«
    »Nicht als Kunde«,
entgegnete Iwan. »So leid mir das tut. Aber ich wüsste wirklich nicht, was ich
im Moment kaufen sollte. Ich hätte gern Miß Myler gesprochen

    Letzteres sagte er
zögernd.
    Beim Eintreten hatte er
sich mit einem einzigen Blick vergewissert, dass Susan Myler offensichtlich
nicht hier in der Parterre-Abteilung arbeitete. Eine stark gewundene Treppe
führte in die tiefer gelegene Mantel- und Kostümabteilung, woher er leises Lachen
vernahm.
    Kunaritschew hätte Susan
Myler auf Grund einer Fotografie, die ihnen vorlag, sofort wiedererkannt. Larry
und er hatten sich die Konterfeis Susans und ihrer Mutter genau eingeprägt.
    Die Verkäuferin blickte
sich in der Runde um. »Miss Myler...sie ist dort drüben bei den Pullis, Sir .«
    Sie richtete ihren Blick
in die angegebene Richtung, schüttelte dann aber erstaunt den Kopf. »Nein! Sonderbar. . .da ist ja niemand...«
    Gemeinsam gingen sie zu
der bezeichneten Stelle.
    Die Verkäuferin, die Iwan
begleitete, fragte eine junge, zierliche Indonesierin, die in der
Kleiderabteilung eine Kundin beriet.
    »Wissen Sie zufällig, wo
Susan ist? Ich habe sie eben noch hier gesehen...«
    Da erst merkte auch die
andere, dass die Pulli-Abteilung nicht besetzt war.
    »Sie ist eben nach
draußen gegangen. Ich glaube, ihr war nicht gut...«
    Die ältere Engländerin
bückte Iwan an. »Bitte gedulden Sie sich einen Moment, Sir. Sie wird bestimmt
gleich wieder zurück sein .«
    Das war aber nicht der
Fall.
    Fünf Minuten
vergingen...zehn...Susan Myler kam nicht.
    Da wandte Iwan sich an
die Indonesierin. »Sie sagten vorhin, sie hätte sich nicht wohlgefühlt. Wie hat
sich das geäußert ?«
    »Sie kam mir blass und
still vor. Gesagt hat sie nichts«, erfuhr er.
    »Würden Sie bitte mal
nachsehen, Miß...ich mache mir ernsthaft Sorgen .«
    Kunaritschew konnte sich
eines unangenehmen Gefühls nicht erwehren. Und er behielt recht. Die
indonesische Verkäuferin ging durch die Hintertür, Iwan hörte, wie sie an einer
anderen Tür leise klopfte, Susans Namen rief und danach eine Tür klappte.
    Dann drang ein Schrei
durch den Korridor.
    Jedermann im Geschäft
hörte ihn.
    Die Verkäuferinnen
standen wie erstarrt, das Stimmengemurmel brach ab, als hätte eine Bombe
eingeschlagen.
    Totenstille...
    Kunaritschew warf sich
nach vorn und riss die Tür auf, durch die die Indonesierin gegangen war.
    Er sah, wie das junge,
grazile Mädchen bleich wurde, zurückwankte und sich an der Wand festhielt, um
nicht den Halt zu verlieren.
    Mit drei schnellen
Schritten war Kunaritschew an der seitwärts geöffneten Tür zum Waschraum. Was der Russe sah, schnürte auch ihm die Kehle zu.
    Auf dem Boden, mit dem
Gesicht nach vorn, hockte Susan Myler und rührte sich nicht mehr.
    Zwischen ihren
Schulterblättern steckte ein Dolch mit schwarzem
Griff, der zahllose, unverständliche Hieroglyphen trug und eine fratzenartige,
tief eingeritzte Maske in der Größe eines Daumennagels.
     
    *
     
    »Rufen Sie einen Arzt -
und die Polizei !« forderte Kunaritschew mit scharfer
Stimme.
    Er lief durch den
Korridor zur Hintertür, die nicht ins Schloss gezogen war und zum Hof führte.
    Der Mörder schien diesen
Weg genommen zu haben.
    Die Dinge spitzten sich
auf eine Weise zu, die offensichtlich keiner der Agenten erwartet hatte.
    Oder doch? Vielleicht
Larry Brent? War ihm etwas aufgefallen, das ihn bewog, so früh das Hotel zu
verlassen?
    Ein düsterer Hinterhof.
Mülleimer. Feuerleitern reckten sich an dem hohen Haus bis zum Fenster unter
das Dach. X-RAY-7 beeilte sich, zur Tür zu kommen, die in und aus dem Hinterhof
führte. Nur Eingeweihten war dieser Weg bekannt. Die Tür war tagsüber nicht
verschlossen, um Lieferanten und Hausangestellten die Möglichkeit zu geben,
durch den Hintereingang in den Shop zu gelangen. Als der Russe auf die belebte
Straße stürzte und

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