SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse
Su
Hang die örtlichen Behörden.
Von den Einzelheiten, die
sie in dem Buch gelesen hatte und die auch Conectrees Gedanken über die
geheimnisvolle Linda enthielten, teilte sie den Behörden jedoch nicht mit.
Sie nahm das Tagebuch an
sich. In ihm war vermerkt, dass James Conectree stark vermutete, dass Dr.X
identisch sei mit jener Frau, die sich ihm als Linda vorgestellt hatte .. .Demnach war Linda eine Verbrecherin, die zu Lebzeiten
nur von dem einzigen Gedanken besessen war, mit Hilfe des Okkultismus', der
Schwarzen Magie, wieder in die Welt zu kommen und die Experimente fortzuführen,
aus denen sie der Tot eines Tages gerissen hatte.
*
Der Bobby, der die
offensichtlich verwirrte Frau sofort zum nächsten Polizeirevier brachte, konnte
im ersten Moment nicht verstehen, weshalb Iwan Kunaritschew ihn begleiten
wollte.
Doch dann hielt ihm der
Russe kurz eine Lizenz unter die Nase, von der ein PSA-Agent nur in den
seltensten Fällen Gebrauch macht.
Diese Lizenz wies ihn als
PSA- Agenten aus. Geheime Einsatzpläne der Polizei berücksichtigten immer
PSA-Agenten. Das wusste jeder einzelne Polizist, auch wenn er nicht davon unterrichtet
war, was es mit einem PSA-Agenten konkret auf sich hatte. Nach wie vor
arbeitete die Abteilung aus New York nur deshalb mit größtem Erfolg, weil sie
sich frei und ohne größere Komplikationen trotz aller politischen Gegensätze in
der Welt und in jedem Land bewegen konnte.
Auf dem Revier wurde
Dorothy Myler vernommen.
In der Zwischenzeit stand
fest, dass ihre Töchter Susan schwer verletzt in das nächste Krankenhaus
gebracht worden war und dort um ihr Leben kämpfte. Mit einer Notoperation
versuchten die Ärzte ihr Möglichstes.
Wie war es dazu gekommen?
Ohne einzelne Fragen zu
stellen, begann Dorothy Myler von sich aus zu erzählen.
Bleich und stockend
berichtete sie zunächst vom Kauf des Hauses, von den Ermahnungen und
Ratschlägen vieler Freunde und Bekannten, die sie vom Erwerb hatten abhalten
wollen.
»Schon in der ersten
Nacht begann es...«, fuhr sie mit tonloser Stimme fort. Dorothy Mylers Blick
war unstet und in eine ungewisse Ferne gerichtet. Während sie erzählte, blickte
sie weder die sie umringenden Beamten noch den vollbärtigen Russen an, der
ihren Worten aufmerksam lauschte.
Was Dorothy Myler von
sich gab schien dem kranken Hirn einer Wahnsinnigen zu entspringen. Da war die
Rede von Spuk, von Gegenständen, die durch die Luft flogen, von fremden Stimmen,
von Klopfen und Unruhe im Haus und davon, dass ihre Jüngsten - Janet und Andrew
- eine große Gefahr für sie darstellten. »Sie bellen wie die Hunde und grunzen
wie die Schweine«, stieß sie hervor.
Manchmal, so schien es,
war sie vollkommen bei Bewusstsein und schien genau zu wissen, was sie sprach.
Dann wiederum folgte
wirres Zeug. Die Frau warf alles durcheinander und schien überhaupt nicht zu
verstehen, wovon sie redete.
Dann erzählte sie von
ihren Sorgen.
»Sorgen - die besonders
Susan, meine älteste Tochter betreffen«, fuhr sie tonlos fort.
»Sie hätte uns alle in
Gefahr gebracht...deshalb musste sie sterben...warum auch nur hat sie alles
nochmals in die Wege geleitet...«
Es entstand eine größere
Pause.
Dorothy Myler schien mit
ihren Gedanken weit weg zu sein.
Iwan Kunaritschew brachte
das Gespräch wieder in Gang, indem er die Frau direkt ansprach. »Wie meinen Sie
das, Mrs. Myler ?«
Da blickte sie ihn kurz
an
»Man muss sehr vorsichtig
sein, wenn sie sich im Haus befinden«, sagte sie mit gedämpfter Stimme und
legte dabei den Zeigefinger ihrer rechten Hand an die Lippen, als wolle sie den
anderen dadurch zu verstehen geben, dass sie sich still verhalten sollten. »Was
Sie verlangen, sollte man tun...sonst ist man selbst verloren...und deshalb
musste auch der Mann sterben...«
Wieder eine Pause.
»Welcher Mann ?« fragte Iwan schnell.
»Ein Fremder...er kam ins
Haus, als Linda mir gerade alles erklärte. Sie wollte ein neues Herz haben. Das
Herz eines kräftigen jungen Mannes, der gerade gestorben war. Deshalb schickte
sie mich auf den Friedhof...«
Die Polizisten und Iwan
Kunaritschew warfen sich unauffällige Blicke zu.
»...er war groß und stark
und sehr jung...er kam in das Haus, kurz nachdem die Geister oben um Linda
verhindert hatten, dass wir fluchtartig das Gespensterhaus verlassen konnten .«
Wieder eine ganz klare,
eindeutige Beschreibung mit nicht minder klarer Stimme.
»Dann kam er in die
Geisterwohnung, die James Conectree auf Lindas Geheiß damals
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