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SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

Titel: SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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neue Räume
entstanden.
    Alles wirkte seltsam
schief und perspektivisch verzogen. Larry Brent hatte das Gefühl, sich nicht
mehr auf seine Sinnesorgane verlassen zu können. Irgend etwas schien ihm
vorgegaukelt zu werden, was er nicht richtig durchschaute.
    Er taumelte nach vorn,
den anderen mit sich schleppend, in pulsierendes Dunkel, das ihn wie ein Mantel
einhüllte.
    Seine Umgebung kam ihm
plötzlich eng vor. Die Wände wirkten nahe. Er brauchte nur die Hände
auszustrecken, um überall kahle Steine zu fühlen...
    Doch die Wände selbst
befanden sich jetzt nicht mehr in Bewegung.
    Sie standen still und
ragten neben ihm auf wie ein Schacht, der sich irgendwo über ihm im schwarzen
Nichts verlor.
    Außer dem pochenden
Herzschlag seines Begleiters und seines eigenen gab es sonst kein Geräusch.
    Sie waren allein hier in
diesem kleinen Gefängnis, das einen Durchmesser von etwa drei Metern hatte.
    Allein?
    Einige Sekunden später
wurde X- RAY-3 mit der vollen, gespenstischen Wahrheit konfrontiert.
    Die Taschenlampe trug er
noch bei sich. Er ließ sie aufflammen.
    Im Schein dieser Lampe
starrten ihn die leeren Augen zweier fast mumifizierter Leichen an, die vor
ihnen an der Wand lehnten.
    Die Toten trugen blaue
Arbeitsanzüge, die schon morsch waren und bei der geringsten Berührung
zerfielen.
    Der eine hielt in der nur
noch mit hauchdünner Haut überzogenen Knochenhand eine Maurerkelle...
     
    *
     
    Brents Gedanken rasten.
Als erstes kümmerte er sich nicht um die Toten, sondern darum, ob es nicht eine
Fluchtmöglichkeit aus dieser engen Falle gab.
    Er entdeckte weder eine
Fuge noch sonst einen Hinweis auf einen versteckten Durchlass, der ihnen den Abgang nach draußen verschaffte.
    Der junge Mann war
inzwischen ohnmächtig geworden.
    Er hockte leicht
vorübergebeugt auf dem Boden. Sein Atem ging schwach. Der enorme Blutverlust
hatte den Fremden geschwächt.
    Larry Brent legte ihn
vorsichtig auf die Seite, dass der Kopf noch etwas erhöht war, streifte die
Jacke von der Schulter seines Schützlings und riss ihm dann das
blutdurchtränkte Hemd vom Leib.
    Das Skalpell hatte ihn in
die Magengrube getroffen.
    Ein lebenswichtiges Organ
schien durch den Angriff der maskierten, unheimlichen Frau jedoch nicht
verletzt worden zu sein, sonst hätte dieser Mann es unmöglich so lange
durchgehalten.
    Aber ein Gefäß war
getroffen worden, und Larry setzte alles daran, die noch immer blutende Wunde zu
stillen.
    Er zerriss das Hemd in
mehrere Streifen, legte einige Stoffschichten auf die Wunde und verband sie
dann so eng, wie es der Verletzte ertragen konnte. Dessen Stirn fühlte sich
heiß an. Er bekam Fieber.
    Larry sah sich die beiden
Leichen näher an.
    Er entdeckte an den
ausgetrockneten Körpern keine äußere Verletzung, die darauf hätten schließen
lassen, dass die beiden durch eine Hieb-, Stich- oder Schusswaffe ums Leben
gekommen waren.
    Die Leichen mussten schon
einige Jahre hier liegen.
    Der Luftabschluss hatte
sie konserviert.
    Plötzlich umkrallte eine
eisige Hand Larrys Herz. Diesen beiden Toten musste das Gleiche passiert sein,
wie es ihnen geschehen würde!
    Wie waren die beiden
Männer hierher gekommen?
    Die Arbeitskleidung wies
darauf hin, dass sie irgendwie mit den Bauarbeiten an diesem Haus zu tun
hatten.
    Zwei Maurer?
    Larry Brent ahnte nicht,
wie nahe er mit seinen Überlegungen der Wirklichkeit kam.
    Dies waren die beiden
Maurer, die für James Conectree nach Lindas Anweisungen jene geheimnisvolle
Kellerwohnung bauten und dann in das winzige Verlies eingesperrt wurden und den
Tod fanden, damit sie nie über das sprechen konnten, was sie getan hatten.
    Dieses enge Gefängnis
würde auch die Todesfalle für sie beide werden!
    Larry Brent begriff sein
Schicksal mit allen Fasern seines Herzen.
    Unwillkürlich atmete er
flacher. Er musste sparsamer sein mit dem Sauerstoff, der noch vorhanden war.
Schon jetzt merkte er, wie der Druck auf seinen Kopf stärker wurde, wie das
Atmen ihm schwer fiel.
    Der Sauerstoff wurde knapp.
    Larry Brent zwang sich
zur Ruhe.
    Er musste versuchen, das
Beste aus seiner Situation zu machen.
    Er nahm sein
Taschenmesser hervor, ließ es aufschnappen und begann mit der Klinge den Mörtel
in einer Fuge zwischen den großen Steinen abzukratzen.
    Dabei bemühte er sich
sparsam mit der vorhandenen Luft umzugehen.
    Er wusste nicht, wie
lange er arbeitete.
    Immer wieder warf er
einen Blick zur Seite auf den Verletzten, fühlte dessen Puls, horchte den
Herzschlag ab und hoffte, diesem

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