SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse
Zusammenhang gebracht werden, dass diese Gestalt mal aus einzelnen Teilen
zusammengesetzt worden war. Die Operationsnarben konnten auch eine ganz andere
Bedeutung haben.
Die Essenzen und Kräuter,
die Chemikalien, die in diesem Labor aufbewahrt wurden, waren schließlich nicht
rein zufällig hier.
Waren sie möglicherweise
in den Körper dieses Mannes gepumpt worden, um ihn besondere Kraft und
Widerstandsfähigkeit zu verleihen?
Dieser Gedanke war nicht
mal so absurd, wie er im ersten Moment schien...
Hier in dieser
wahnwitzigen Umgebung musste man alles in Betracht ziehen.
Mit seiner gesunden
linken Hand packte Larry Brent einen in einem Dreifuß stehenden Glaskolben und
schleuderte ihn auf seinen Gegner.
Das Wurfgeschoß traf den
Unheimlichen mitten auf die Brust und zerplatzte. Rot lief es über den
Brustkorb und tropfte zu Boden. Es sah aus wie eine einzige blutende Wunde.
Von dem Glasbehälter war
nichts weiter Übriggeblieben als Scherben.
Sie lagen auf dem Boden
vor den Füßen des Mannes, der weiterhin so tat, als wäre nichts geschehen.
Auf seltsame Weise
erhielt Larry einen Beweis für seine Vermutung.
In der Haut des Mannes,
der ihm den Tod bringen sollte, steckte nicht ein einziger Splitter, gab es
nicht einen einzigen Kratzer.
Das ging nicht mit
normalen Dingen zu!
Hier war überhaupt nichts
mehr normal. Geister erhielten Konturen, fühlten sich körperlich an, kämpften
und mordeten...
Larry lief zwischen den
Tischen zur Wand an der gegenüberliegenden Seite.
Dort verschwand torkelnd
der Fremde, der keinen einzigen Blick mehr zurückwarf, dem es nur noch darauf
anzukommen schien, so schnell wie möglich diesen furchtbaren Ort zu verlassen.
Thomas, der manifestierte
Geist, über dessen Werden und von dessen Existenz Larry noch nichts wusste, kam
mit raschen Schritten näher.
Da konnte Larry durch den
dunklen Spalt in den nachfolgenden kahlen Keller huschen.
Gerade noch zur rechten
Zeit.
Der fremde, blasse Mann
lehnte keuchend an der Wand und tastete nach dem verrückbaren Stein, der den
geheimen Mechanismus in Gang bringen sollte. Trotz seiner Verletzung fand der
Mann noch die Kraft, dem Grauen Einhalt zu gebieten und ihnen dadurch einen
Vorsprung zu verschaffen.
Knirschend löste sich das
Wandstück aus der Versenkung und Schloss die Öffnung.
»Können Sie noch ?« fragte X-RAY-3 schnell, als er sah, dass der Unbekannte
wankte.
Ein kurzer Blick...Brent
schätzte den Fremden, mit dem ihn das Schicksal zusammengeführt hatte, auf
höchstens einundzwanzig oder zweiundzwanzig Jahre. Ovales Gesicht, gerade Nase,
hohe Stirn, dunkles, leicht gewelltes Haar...
Schwaches Nicken. »Wir
müssen...weg. Wer weiß, wie lange diese...Barriere...hält«, stieß der andere
keuchend hervor.
X-RAY-3 packte ihn am Arm
und stützte ihn ab. Der junge Mann war offensichtlich dankbar für diese Hilfe.
Er konnte sich aus eigener Kraft kaum noch auf den Beinen halten. Seine
Willenskraft war beachtenswert.
Larry Brent lief so
schnell es die Situation des anderen zuließ.
Ihr Ziel war die
gegenüberhegende Wand mit der Tür, die von dem Unbekannten geöffnet worden war.
Mit der Tür?
Da merkte Larry, dass
hier etwas anders war. Gleich darauf erkannte er auch, dass der Raum, in dem
sie sich befanden, wesentlich kleiner war als der, den sie bei ihrer Ankunft
durchquerten.
Rasend schnell liefen
noch mal die Dinge vor seinem geistigen Auge ab.
War das wirklich die
richtige Öffnung gewesen, die sie eben passierten? Hatten sie in der Eile nicht
darauf geachtet, so dass sie einfach stur auf einen Spalt im Mauerwerk
zuliefen, der sie lediglich an den von vorhin erinnerte?
Larry Brent stöhnte
unterdrückt.
»Es gibt keinen Ausweg
mehr«, sagte er rauh. »Wir sind nicht da rausgekommen, wo wir vorhin
reingekommen sind. Dies ist ein ganz anderer Raum...«
Es schien, als hätte es
nur dieser Worte bedurft, um etwas in Gang zu bringen, was die Richtigkeit
seiner Überlegungen bewies.
Die Wand vor ihnen
bewegte sich! Sie gab den Weg frei in einen anderen Bezirk dieses erstaunlichen
Kellerlabyrinths.
Das alles wurde nicht
mehr durch jenen Mechanismus gesteuert, den der unbekannte Verletzte ausgelöst
hatte, sondern ganz offensichtlich durch das unheimliche Paar jenseits der
Mauer.
Dieses Geräusch konnte
unmöglich unbeachtet bleiben.
Aber selbst wenn Anwohner
es hörten, wussten sie wahrscheinlich nicht, wie es zustande kam.
Die Wände um sie herum
gerieten in Bewegung!
Sie verschoben sich...
Völlig
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