Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
konnte sie nicht beschreiben. Alles war viel zu schnell
gegangen, und sie war zu weit entfernt gewesen, um Genaues wahrzunehmen.
    ».bitte ... suchen Sie meinen Vater ...«, flehte sie mit leiser
Stimme ihre Retter an. »Er trug einen braunen Anzug mit feinen, weißen
Streifen. Die Krawatte war beige mit einem braunen Phantasiemuster
. Ich fürchte, man hat ihn niedergeschlagen . oder sogar getötet . Er muß irgendwo in der Heide liegen, die uns gehört. Sein
Mörder muß genau gewußt haben, daß er regelmäßig dort Spaziergänge machte .«
    Die Sorge um den alten Vater bedrängte sie stärker als die Gefahr,
in der sie selbst schwebte.
    Ob man ihrem Vater noch helfen konnte, wußte niemand. Aber für sie
bestand noch eine Chance, wenn sie schnellstens in ärztliche Behandlung kam.
    Sioban bewegte weiter die Lippen, aber ihre Stimme wurde immer
schwächer. Da schlossen sich ihre Augen, und ihr Kopf fiel langsam zur Seite.
    Larry erschrak.
    Im ersten Moment fürchtete er, daß der Tod schneller war als ihr
Rettungsunternehmen.
    Er legte Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand auf die
Pulsader der jungen Frau. Der Puls schlug noch. Schwach und unregelmäßig zwar.
Er war kaum noch zu fühlen .
    Gesicht und Hände wirkten aufgedunsen. Sioban O’Hara hatte doch
mehr Stiche abbekommen, als es im ersten Moment schien.
    Hinter ihnen auf der Straße hatte sich rund um den weggeworfenen
Spazierstock eine dicke Traube aus gelb-schwarz gestreiften Körpern gebildet.
Wie ein überdimensionaler Fußball, der ständig wuchs, lag das Gebilde mitten
auf dem holprigen Asphalt.
    Doch dafür hatte Larry Brent jetzt keinen Blick.
    Ihn interessierte das eigenartige Schicksal der jungen Frau und
ihres Vaters.
    Daß auch sie von den Wespen angefallen worden war, irritierte und
beschäftigte ihn.
    Von den verschiedenen Schwärmen, die sich im Hinterland in der
Nähe von Killin und Dr. McClaws Sanatorium sammelten, schien außerhalb dieser
Region kein Mensch etwas zu ahnen, geschweige denn zu wissen. In Perth und den
Ortschaften, die sie auf ihrem Weg durchquert hatten, ging das Leben seinen
normalen Gang. In den Nachrichten der Funk- und Fernsehstationen war nichts von
einer Gefahr durch umherschwirrende Wespenschwärme gesagt worden.
    Kein Mensch wußte etwas .
    Außer den Agenten, die unmittelbar mit den Dingen konfrontiert
worden waren, sowie einigen Patienten in Dr. McClaws Sanatorium, die seit
Wochen schon von Wespen sprachen, ohne daß sich jemand einen Reim darauf machen
konnte.
    Aber daß das Ganze nicht mysteriös war, bewies die Tatsache, daß
die Wespen in einer erschreckenden Größenordnung auftraten, Menschen anfielen
und wütend auf sie einstachen.
    Iwan erreichte die Wegabzweigung.
    Der Ort, der genau zwei Meilen entfernt lag, hieß Abusheen.
    Nur ein schmaler, holpriger Feldweg führte dorthin. Abusheen war
von der übrigen Welt scheinbar durch keine gefestigte Straße zu erreichen.
    Links und rechts säumten hohe Bäume den Weg. Dahinter begannen
Wiesen und Äcker, und man sah sogar einige Leute auf den Feldern arbeiten.
    Einige waren zu weit entfernt, als daß man sie hätte anrufen
können.
    Eine ältere Frau in einem weiten, bunten Rock, roter,
hochgeschlossener Bluse und einem dazu passenden Kopftuch
    befand sich jedoch am Wegrand.
    Larry kurbelte rasch das Fenster herunter. Iwan wurde langsamer.
    X-RAY-3 erkundigte sich nach einem Arzt im Dorf.
    »Gibt es einen ?«
    »Natürlich, Sir, Dr. Peekosh. Sie können seine Praxis nicht
verfehlen. Fahren Sie immer geradeaus! Die Straße mündet auf den Marktplatz.
Direkt neben dem Brunnen steht ein Fachwerkhaus mit roten Ziegeln. Das ist es
schon. Das riesige Messingschild daran ist überhaupt nicht zu übersehen .«
    »Vielen Dank!«
    Kunaritschew beschleunigte wieder.
    Obwohl er versuchte, den größten Schlaglöchern auszuweichen,
sackte der Wagen doch immer wieder durch, die Fahrt war beschwerlich und
unruhig.
    »Dieser Weg besteht nur aus Löchern, Towarischtsch«, murrte der
Russe in seinen Bart. »Das ist ein Weg für Känguruhs, die von einem Loch zum
anderen hüpfen können, aber nichts für ein Auto mit vier Rädern. Wir sind hier
völlig fehl am Platz ... Wahrscheinlich gibt’s in ganz Abusheen nicht ein
einziges motorisiertes Fahrzeug .«
    Schon fünfhundert Meter weiter wurde er eines Besseren belehrt.
    Da stand nämlich eines, direkt am Wegrand, halb in den Graben
gefahren.
    »Haha«, machte Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7. »Da kannst du mal
sehen, wie

Weitere Kostenlose Bücher