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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tür, hinter der
sie die Stimmen vernahm.
    »... Sie sind also doch noch pünktlich gekommen, Richard. Das
freut mich .« Es war die Stimme einer Frau. Sie klang
dunkel und sympathisch und wurde von leisem Lachen begleitet. »Wie geht es
Ihnen heute, Richard ?«
    »Danke, ausgezeichnet !«
    »Es ist schön, das von Ihnen zu hören. Ich habe schon auf Sie
gewartet .«
    »Ich konnte nicht früher kommen .«
    »Wieso, Richard?«
    »Ich weiß nicht .«
    »Haben Sie geschlafen ?«
    »Nein.«
    »Was hat Sie dann davon abgehalten, rechtzeitig zu erscheinen ?« In der Stimme der Frau klang etwas Lauerndes mit.
    »Ich weiß es nicht .«
    Morna Ulbrandson stand genau an der Tür und bekam jedes einzelne
Wort des merkwürdigen Dialogs mit.
    Sie konnte nur soviel entnehmen, daß Richard Hoggart hier unten
von einer Frau erwartet worden war, von deren Existenz Morna nichts wußte.
    »Haben Sie auch die geheime Tür hinter der Treppe wieder
geschlossen, Richard ?« fragte plötzlich die weibliche
Stimme hinter der Tür.
    »Ich . ich weiß nicht genau . «,
erwiderte Hoggart stockend. Man hörte seiner Stimme förmlich an, daß er
nachdachte.
    Die Fremde, mit der er sich hier traf, schien mit den Reaktionen
ihres Gesprächspartners nicht ganz zufrieden zu sein.
    »Dann gehen Sie zurück, Richard! Schauen Sie nach, ob Sie sie
geschlossen haben oder nicht .«
    »Ja. Es ist gut .«
    Harte Schritte auf hartem Untergrund ...
    Schritte, die sich der Tür näherten.
    Höchste Alarmstufe für Morna Ulbrandson!
    Da blieb nicht viel Zeit, lange zu überlegen. X-GIRL-C hetzte in
einem Sprung an der Tür vorbei, als die sich schon öffnete. Morna huschte an
der Wand entlang zur nächsten Tür und stellte sich dort in eine schummrige
Nische, darauf vertrauend, daß Richard Hoggart nicht vorbeikam, sondern den
gleichen Weg zurückging, den er geschickt worden war.
    Und genau so kam es.
    Hoggart verschwand um die Gangbiegung, und an der Tür tauchte jene
Frau auf, von der Morna bisher nur die Stimme kannte.
    Die aus dem Zimmer Tretende blickte Hoggart nach. Die Frau trug
einen weißen Kittel und wandte der Schwedin den Rücken zu.
    Das schwarze, lange Haar der Fremden fiel bis auf die Schultern
herab und glänzte seidig.
    Einige Sekunden stand die Weißbekittelte ungerührt da und machte
dann auf dem Absatz kehrt. Von der Seite konnte Morna für den Bruchteil eines
Augenblicks die Fremde sehen.
    Nur eine Hälfte des Gesichts war fleischfarben, die untere. Rot,
voll und sinnlich waren die schön geschwungenen Lippen. Unmittelbar über der
geraden, edel geformten Nase begann die schwarze wie angewachsen wirkende
Maske, die die obere Gesichtshälfte völlig verbarg.
    Kaum zeichneten sich die Augen unter diesem seidigen, hauteng
anliegenden Gewebe ab.
    Die Frau verschwand wieder in dem Raum, ohne die Tür zu schließen.
Sie entfernte sich mit ihren Stöckelschuhen. Deutlich war das Klappern der
Absätze auf dem harten Steinboden zu hören.
    Eine weitere Tür klappte ins Schloß. Offensichtlich hatte Richard
Hoggarts rätselhafte Gesprächspartnerin noch etwas anderes zu tun, als nur zu
warten. Morna Ulbrandson verlor keine Sekunde.
    Sie huschte zur Tür vor und warf einen Blick in den ebenfalls nur
schwach erleuchteten Raum.
    Sie hielt den Atem an und hatte das Gefühl, in einen Saal zu
treten, der eine Mischung aus Operationsraum und Labor darstellte und wo die
Einrichtungen schon veraltet waren.
    Da gab es dreibeinige Gestelle, in denen matte Kugeln lagen und
von denen aus rote Schläuche zu anderen Gefäßen führten, die sich wie grobes
Gespinst unterhalb der Decke verteilten. In einem alten Schrank wurden sogar
chirurgische Instrumente aufbewahrt.
    Zwei Seiten des Raums waren mit langen, grüngrauen Vorhängen
verdeckt, als sollten die etwas verbergen.
    Mitten im Raum unter dem fahlen Licht einer nackten Birne stand
eine Bahre, auf der jemand lag.
    Doch diesen Jemand - sah Morna nicht. Er war zugedeckt mit einem
schmutzigen Laken, nur seine Körperform zeichnete sich darunter ab.
    Die Schwedin schluckte trocken, in ihr schlug eine Alarmglocke an.
    Dr. X! Der Gedanke gellte wie ein Blitz durch ihr Bewußtsein.
    Sofort mußte sie an jene rätselhafte Gestalt denken, von der Larry
Brent und Iwan Kunaritschew berichtet hatten und die im Gespensterhaus an der
Themse zum ersten Mal auftauchte, als wäre sie aus einem dornröschenähnlichen
Schlaf erwacht.
    Auch im Gespensterhaus an der Themse, in dessen Mauern der böse
Geist des Dr. X gehaust hatte,

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