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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nur zwei, drei Wespen auf der Windschutzscheibe, und
ich hielt das noch für einen Zufall. Im Nu wurden es
dann mehr, und was daraus geworden ist, siehst du nun mit eigenen Augen,
Towarischtsch. Da muß doch jemand Honig oder Marmelade auf unsere Scheibe
geschmiert haben, weil die Tierchen den Wagen so appetitlich finden. Vielleicht
sind sie auch auf einen Bentley dressiert. Wer weiß ...«
    »Bienen lassen sich wohl mit Honig und Marmelade anlocken,
Brüderchen. Aber bei Wespen - ist das wohl weniger drin. Die sind scharf auf
Aas, rohes Fleisch ...«
    Der Russe hob kaum merklich die Augenbrauen.
    »Na ja, wenn das so ist . Vielleicht hat dann jemand
feinverdünnten Hackepeter benützt, um uns in diese Lage zu bringen .«
    Die Blicke der beiden Freunde trafen sich. Iwan und Larry dachten
in diesem Moment dasselbe.
    Es sah tatsächlich so aus, als wären sie nicht zufällig in dieser
Situation geraten. Die sich wie irr benehmenden Tiere schienen auf dem Fahrzeug
etwas endeckt zu haben, was sie anlockte und in Harnisch brachte.
    »Da wollen wir doch mal sehen, ob wir die komischen Viecher
wegschaffen können. So unter einem Berg wimmelnder Wespen zu sitzen, ist ja
schließlich nicht gerade angenehm«, knurrte Iwan Kunaritschew.
    Mit diesen Worten betätigte er den Scheibenwischer. Doch das
erwies sich als zwecklos. Der kleine Elektromotor brummte, doch die
Wischerblätter kamen keinen Millimeter in die Höhe. Das Gewicht Tausender von
Wespen lastete auf ihnen und drückte sie herab.
    Minuten wurden zu einer qualvollen Ewigkeit.
    Es war den beiden PSA-Agenten unmöglich, von hier aus in die Wege
zu leiten, was sie aus dieser prekären Situation befreite.
    Hilfe konnte nur von außerhalb kommen. Doch die kam eben nicht ...
    Kunaritschew hatte den Motor abgestellt, und sie hörten nur das
Summen und Schwirren der Insekten, die eine undurchdringliche Mauer um sie
herum bildeten, so daß man das Gefühl hatte, die Scheiben würden dem Gewicht
nicht mehr allzulange standhalten. Und dann war es sowieso aus
...
    Vergebens lauschten Iwan und Larry auf ein näher kommendes
Fahrzeug.
    Doch auf dieser abseits gelegenen Straße kam keines.
    So blieb ihnen nichts anders übrig, als weiter zu warten. Die
Untätigkeit, zu der sie verdammt waren, ging ihnen auf die Nerven.
    »Warten wir also ab, bis die lieben Tierchen das ganze Aas von
unserem Wagen gefressen haben. Dann werden sie ja wohl weiterfliegen, um sich
etwas Neues zu suchen. Sie scheinen verdammt hungrig zu sein ...« Iwan
Kunaritschews Stimme klang belegt.
    »Da wir bis dahin noch einige Zeit haben, sollten wir die nutzen,
Brüderchen. Denken wir doch mal nach, wer alles darüber Bescheid wußte, in
welchem Hotel wir uns aufhielten und welchen Wagen wir fuhren. Wenn das
wirklich ein Anschlag ist und kein Naturereignis, dann scheint jemand bestens
informiert gewesen zu sein .«
    Doch selbst intensivstes Nachdenken und eine offene Diskussion
brachte sie keinen Schritt weiter.
    Also war doch alles nur ein Zufall?
    Plötzlich fiel der erste Lichtschimmer von außen wieder durch die
Fenster.
    Die Masse der wimmelnden, schabenden und raschelnden Wespen auf
den Scheiben verringerte sich.
    »Aha«, nickte Larry Brent. »Jetzt scheinen sie langsam das
Interesse an uns zu verlieren. Offensichtlich sind Glas und Blech stabil genug .«
    Kunaritschew schüttelte sich. »Du hast eine so wundervolle Art an
dir, Towarischtsch, einem Andeutungen zu machen, was
passieren könnte wenn ... Wollen wir doch mal sehen, ob die Wespen wirklich
kein Interesse mehr an uns haben ...«
    Innerhalb weniger Augenblicke war der Spuk vorüber, als hätte es
ihn nie gegeben.
    Alle Fenster waren wieder frei, nicht ein einziges Insekt
krabbelte mehr herum.
    Larry Brent und Iwan Kunaritschew hielten Ausschau nach allen
Richtungen und ließen noch mal einige Minuten verstreichen, um sicher zu sein,
daß die Wespen wirklich nicht mehr zurückkehrten.
    Sie sahen den weit auseinander gezogenen Schwarm, der einige
hundert Meter lang war, am blaßblauen Himmel in westlicher Richtung
davonziehen.
    X-RAY-3 öffnete die Tür an seiner Seite einen winzigen Spalt, als
fürchte er, eine versteckte Nachhut, die noch draußen auf dem Blech klebte,
könne blitzartig ins Innere des Fahrzeugs dringen.
    Wenn der PSA-Agent von der Überlegung ausging, daß dies wirklich
als Anschlag auf sie zu werten war, dann mußte man sich auch vor Augen halten,
daß der rätselhafte Gegner sein Ziel nicht erreicht hatte und den Versuch,
ihnen

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