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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ließ.
    »... oder ... nennen Sie sich nur so ?«
    Durch Morna Ulbrandsons Adern schien in dieser Sekunde Eiswasser
zu fließen. Der Tonfall ihres Gegenüber ließ keinen
Zweifel daran, daß die Maskierte über ihr Inkognito Bescheid wußte.
    Oder - war alles nur Bluff, um sie zu irritieren und zu einer
Kurzschlußhandlung zu bewegen, die sie endgültig verriet?
    Morna blieb ruhig.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte sie einfach. »Wer sind
Sie? Was wollen Sie hier ?«
    »Genau das gleiche könnte ich Sie fragen, Miß Diana. Aber lassen
wir doch das ganze Spiel. Ich bin bereit, Ihnen sofort die volle Wahrheit zu
sagen, weil Sie doch keine Gelegenheit mehr haben werden, mit jemand darüber zu
sprechen. Ob Sie nun bewußt oder durch einen Zufall in diese Lage geraten sind
- das bleibt sich zum Schluß egal. Sicher ist, daß Sie diesen Raum hier nicht
mehr verlassen, ohne meine Zustimmung! Hier bin ich zu Hause. Sie hätten nicht
kommen sollen. Darin liegt Ihr Problem . « Die Frau,
der Morna am liebsten die schwarze Maske vom Gesicht gerissen hätte, lachte
leise und gefährlich. In ihrer dunklen Stimme schwang ein bedrohlicher Tonfall.
    Richard Hoggart stand schräg neben der PSA-Agentin, die seltsame
Frau mit der Maske hatte sich hinter den Operationstisch gestellt, so daß sie
genau in Kopfhöhe von Brian MacCarthy stand.
    »Sie sind gekommen, weil Sie neugierig sind. Ich will Ihre
Neugierde befriedigen . Hier zum Beispiel, Brian
MacCarthy .« Mit diesen Worten schlug die Maskierte das Laken zurück, so daß
der Körper des Mannes nicht mehr zugedeckt war. MacCarthy trug eine abgewetzte
Cordhose und ein großkariertes dunkles Hemd mit offenem Sportkragen.
    »Auch Brian hat vorgestern zum ersten Mal den Wunsch gehabt, sich
die Wespen anzuschauen«, fuhr die Maskierte merkwürdig zusammenhanglos zu
sprechen fort. »Und da hab ich ihm den Gefallen getan. Er scheint tatsächlich
ein brauchbares Objekt zu sein. Nicht alle sprechen gleichermaßen auf die
Präparate an .«
    »Welche Präparate ?« fragte Morna leise.
    Sie stand noch immer an der Stelle, von der aus sie den Raum am
besten überblicken konnte. Der Rückweg durch die Tür, durch die sie
hereingekommen war, existierte im Moment nicht für sie, denn sie war eine
Gefangene. Und ein Ausfallversuch schien ihr nicht das Richtige zu sein. Im
Gegenteil - es kam ihr darauf an, diese Begegnung bis zuletzt auszunutzen, um
so viel wie möglich über das von ihr entdeckte Mysterium zu erfahren.
    »Das Gift der Wespen kombiniert mit einem Stoff, der schon einige
hundert Jahre alt ist und hier in diesen Kammern an einem nur mir zugänglichen
Ort aufbewahrt wurde«, wurde ihr geantwortet. »Der Stoff lockt die Wespen an,
und mit dem Stoff - wird er in das Blut der Versuchsperson gespritzt -
reagieren die meisten mit psychischen Veränderungen, die sie eine ganz neue
Welt sehen lassen .«
    »Das heißt also - daß Sie schon mindestens an drei Patienten
dieses Sanatoriums verbotene Versuche durchgeführt haben«, stieß Morna
Ulbrandson hervor. »Da wären Mathew Wilkins, der seit gestern nacht spurlos
verschwunden ist . Er hat, wie wir durch Richard
Hoggart erfuhren, von Wespen gesprochen. Sie haben ihm also das Präparat gespritzt .«
    Die Frau im weißen Kittel und mit der schwarzen Gesichtsmaske
nickte.
    »Richtig .«
    »Aber auch Richard Hoggart reagiert nicht mehr, wie wir es
eigentlich von ihm erwarten. Und die Tatsache, daß er sich hier aufhält und
Ihnen offensichtlich zur Hand geht, daß er Ihnen gehorcht wie ein kleiner Hund,
beweist, daß Sie ihn ebenfalls >behandelt< haben. Und der Dritte im Bund
ist Brian MacCarthy. Sie scheinen überhaupt nicht zu begreifen, was Sie damit
angerichtet haben, daß Sie diesen aggressiven, unberechenbaren Menschen aus dem
sicheren Gewahrsam seiner Zelle herausholten !«
    Die Angesprochene reagierte mit einem überheblichen Lachen auf
Mornas Worte.
    »Vielleicht ist es gerade meine Absicht zu sehen, wie er reagiert.
Bisher haben alle genau das getan, was ich wollte. Der eine mehr oder weniger
überzeugt, aber alle sind schließlich doch gekommen, um mich zu unterstützen .«
    »Und worin besteht diese Unterstützung ?«
    »Einzig und allein darin, sie zu meinen Helfershelfern zu machen.
Wer die Wespen ruft, muß sie schließlich auch versorgen. Also mache ich sie
selbst zu Wespen .«
    Morna fuhr zusammen, als hätte man sie mit kaltem Wasser
übergossen. So wie die Maskierte konnte nur jemand reden, der selbst - verrückt

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