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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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alles zu wanken, und sie
hatte das Gefühl, keinen festen Boden mehr unter ihren Füßen zu haben.
    Die Eindrücke erloschen, Morna Ulbrandson
wurde erneut ohnmächtig und fiel in das Stroh auf den Boden des Laderaumes, in
dem sie alle eingesperrt waren.
    Auch Bill ereilte wenig später das
gleiche Schicksal.
    Die Piratenschaluppe, umhüllt von
Nebelschwaden, von einem heftigen Wind über die Wellen des Pazifik gepeitscht,
jagte weiter in westlicher Richtung auf die gewaltige Inselgruppe zu, die wie
Punkte im endlosen Pazifik lagen.
    Es war eine unheimliche Atmosphäre, in
der das kleine Fahrzeug sich bewegte.
    Vom Bord des Schiffes klang lautes Grölen und
Singen, und schattengleiche Gestalten huschten über Deck.
    Die Piraten waren noch rund achthundert
Seemeilen von den äußeren Inseln des Tuamotu-Archipels entfernt. Doch das
Gespensterschiff war jetzt am hellen Tag nicht wahrzunehmen, nicht zu orten. Es
bewegte sich durch die unsichtbare Geisterwelt mit seiner lebenden Fracht an
Bord.
    An der Gespensteireise nahmen zwölf
ahnungslose Menschen teil. Die das Schicksal in diese Lage gebracht hatte.
    Vor rund sechzehn Stunden spielten
sich die Ereignisse auf der „Yanelle" ab.
    Seit zwölf Stunden war zu befürchten, dass
etwas auf dem Sonnendeck passiert war, wovon niemand im Schiff Zeuge geworden
war. Und diejenigen, die es geworden waren, befanden sich nicht mehr an Bord.
    Die Schiffsleitung hatte einen dementsprechenden
Funkspruch an die betreffende Stelle auf den Weg gebracht.
    Sechzehn Personen wurden vermisst, Blutspuren
auf dem Sonnendeck bewiesen, dass es zu einem Kampf gekommen war, den niemand
sich erklären konnte...
    Das Gespensterschiff und die „Yanelle"
waren nur wenige Seemeilen voneinander entfernt, und doch weltweit getrennt.
     
    *
     
    Mit ungeübter Hand war die Nachricht
geschrieben, abgefasst in französischer Sprache.
    »Monsieur, ich will Ihnen helfen. Auf Tatakoto
geht etwas vor, was uns alle - auch Sie - ins Verderben zieht. In der letzten
Nacht hat man versucht, Sie als Opfer für den Dämon vorzubereiten, Monsieur.
Auch in Ihren Adern soll das Blut des toten Dämons fließen. Damit werden Sie zu
einem Verlorenen gestempelt, der die Insel nie wieder verlassen kann. Verlassen
Sie Tatakoto so schnell wie möglich, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist! Ich bin
bereit, mich mit Ihnen zu treffen, um Ihnen weitere
Einzelheiten, die Sie gewiss interessieren werden, mit zuteilen. Ich riskiere
dabei mein Leben. Wenn Sie einverstanden sind, dass wir uns treffen, dann
bestellen Sie heute am späten Nachmittag in der Open-Air-Bar Ihres Hotels
gleichzeitig zwei Drinks. Ich werde in der Nähe sein und Sie dabei beobachten.
Mit Einbrach der Dunkelheit werde ich Ihnen dann vom Fenster Ihres Zimmers aus
ein Zeichen zukommen lassen. Seien Sie auf der Hut, Monsieur! Was Sie erwartet,
ist schlimmer als der Tod. Wer mal mit dem Blut des toten Dämons in Berührung
gekommen ist, der ist verloren. Er kann nie wieder diese Insel verlassen. Ein
Freund, der es gut meint mit Ihnen...«, Larry Brents Hirn arbeitete mit der
Präzision eines Computers.
    Er zweifelte keinen Augenblick daran, dass die
Nachricht ernst gemeint war, dass wirklich jemand ihn warnen wollte. Aber
niemand auf der Insel kannte ihn. Wer die Zeilen geschrieben hatte, musste sich
also etwas Besonderes dabei gedacht haben.
    Larry Brent las die Nachricht zum zweiten Mal,
faltete das Blatt dann wieder zusammen und verstaute es in seiner Brusttasche.
    Im Haus harschte Unruhe.
    In der ersten Etage war etwas los.
    Jemand schrie, dann eilten schwere Schritte
durch den Korridor, über Larry Brents Unterkunft.
    Es war Pierre Rochard, der die Treppe
herabkam.
    Er war völlig aufgelöst.
    »Chantalle? !« rief er
lautstark durch das ganze Haus, eilte auf die Terrasse und rief auch hier
mehrere Male den Namen seiner Frau.
    Larry Brent atmete tief durch.
    Nach und nach schien bei Rochard wieder die
Erinnerung einzusetzen. Es war ihm klar, dass er offenbar in den frühen
Morgenstunden zur Bucht hinuntergegangen war, um nach seiner Frau zu sehen, die
dort in aller Frühe zu baden pflegte. Aber er hatte sie nicht gefunden, und
dann war es zu dem bisher noch ungeklärten Zusammenbruch seines Körpers
gekommen.
    X-RAY-3 lief ebenfalls nach draußen.
    »Haben Sie meine Frau gesehen, Monsieur Brent ?« sprach der französische Geschäftsmann ihn an. »Ich suche
sie schon überall. Sie muss schon einige Zeitlang weg sein. Ich habe sie beim
Frühstück nicht gesehen, und

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