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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Söhne
jedoch, die sich lange Zeit im Ausland aufgehalten haben, konnten mich davon
überzeugen, dass es verkehrt wäre, dieses Stück Land ungenutzt liegen zu
lassen. Immer mehr Fremde kommen nach Tatakoto, und die brauchen Unterkünfte
Also stellen wir diese Unterkünfte zur Verfügung. Dadurch können wir besser
leben .«
    Sie dachte sehr aufgeklärt? Sehr modern. Larry
hätte eine solche Reaktion nicht erwartet.
    Dass die Alte seine Hinweise und Fragen trotz
aller detaillierten Schilderung recht oberflächlich behandelte, entging ihm
allerdings nicht. »Es scheint Sie nicht besonders zu berühren, dass sich in der
letzten Nacht gespenstische Vorfälle ereignet haben. Für die offensichtlich
Dinge verantwortlich zu machen sind die Sie und ich nicht erklären können «, sagte er mit belegter Stimme.
    »Es erweckt den Anschein, Monsieur. Doch in
Wirklichkeit habe ich Angst. Sehr große Angst. Wenn jemand hier auf Tatakoto
erfährt, was Sie meinen gesehen oder erlebt zu haben, dann wird man dieses
kleine Hotel und mein Wohnhaus kurzerhand anzünden. Deshalb möchte ich Sie
bitten, mit niemand über das zu sprechen, was Sie mir anvertraut haben. Ich
danke Ihnen sehr für Ihr Vertrauen, für Ihre Offenheit. Sie haben mir dadurch
wirklich geholfen .«
    Ashelma nickte ihm zu, lächelte verloren und
wandte sich einfach um, ohne das Gespräch, das so viele Fragen aufgeworfen
hatte, fortzusetzen.
    »Noch eine Frage, Madame«, rief Larry Brent
der alten Frau nach. Er sah ein, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu reden,
doch eine Stellungnahme hätte er von Ashelma gerne noch gehabt.
    »Ja Monsieur? Bitte?«
    An der Tür, fast in Höhe der Stelle, wo gestern
Nacht der kleine Pfeil sich in die Wand gebohrt hatte, drehte die
Eingeborenenfrau sich langsam seitwärts und hielt den Blick zu Boden gesenkt.
    »Vielleicht scheint aber doch noch jemand
außer mir zu wissen, was durch den Fluch möglicherweise ausgelöst wurde.
Irgendjemand hat das gleiche beobachtet wie ich. Er stand zu diesem Zeitpunkt
am Fenster. Also hat er gewusst, was in der letzten Nacht hier in diesem Haus
zu erwarten war .«
    »Ich weiß nicht, was ich von all dem halten
soll, Monsieur«, erwiderte Ashelma schwach »Ich muss mit meinen Söhnen
sprechen. Vielleicht hat doch jemand auf der Insel die Macht des Blutes des
toten Dämons wieder entdeckt und für seine Zwecke missbraucht .«
    Das stand genau im Widerspruch zu dem, was die
Alte noch vor wenigen Augenblicken geäußert hatte!
    X-RAY-3 hörte es mit einer gewissen Befremdung
und Verwirrung. Auf der einen Seite gab Ashelma zu erkennen dass dies alles in
das Reich der Legende und eines unfassbaren Mythos gehörte andererseits jedoch
zeigte sie nun, dass sie irgendwelchen gespenstischen Erscheinungen, die ihre
Wurzeln möglicherweise in der Vergangenheit gerade dieses Erdfleckens hatten,
eine gewisse Bedeutung beimaß.
    Sie schien zu merken, was in Larry
vorging und reagierte prompt.
    »Entschuldigen Sie, ich bin etwas verwirrt,
ich muss mit meinen Söhnen reden, weil ich das alles nicht verstehe. Sie werden
bestimmt eine Lösung wissen .«

Sie wandte den Kopf und ging aus der
Tür.
    »Noch eine letzte Frage, Ashelma...«
    »Das sagen Sie dauernd, Monsieur...«
    »Aber diesmal stimmt's. Was würden Sie davon
halten, wenn ich mir ein Boot mietete und jene Insel aufsuchte, die man hier
auf Tatakoto als die „Knocheninsel" bezeichnet .«
    Larry wandte, während er das sagte, keinen
Blick vom Gesicht der Eingeborenen.
    In den faltigen, runzligen Zügen zuckte kein
Muskel, war weder Überraschung, Erschrecken, noch sonst eine Reaktion zu
registrieren.
    »Tun Sie das nicht«, entgegnete sie heiser.
»Sprechen Sie nicht von der „Knocheninsel" denken Sie am besten nicht mal
an sie. Denn schon der Gedanke allein genügt, dass der Dämon fast hypnotische
Gewalt über denjenigen gewinnt und ihn tatsächlich veranlaßt, die unheilvolle
Reise nach dort drüben zu unternehmen. Niemand kehrte je zurück, niemand...«
    Ihre letzten Worte klangen hohl und
hörten sich an wie eine Drohung.
    Larry blickte der alten Frau nach, die
kerzengerade und mit kraftvollem Schritt den schattigen Korridor durchquerte und
über die Terrasse in den großen, parkähnlichen Garten ging, wo unter einem
Schilfdach die Open-Air Bar sich befand.
    Larry Brent schloss die Tür und war
allein im Raum.
    Er entfaltete das zusammengeknüllte,
schmutzige Papier. Und die Botschaft, die daraufstand, ließ ihn den Atem
anhalten.
     
    *
     
    Ihr

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