Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
riechenden Zelle vom Schicksal zusammengewürfelt
waren.
    Sie lagen in allen Ecken, und man konnte
keinen Schritt gehen, ohne nicht an einen anderen Körper zu stoßen.
    Lauter Passagiere von der
„Yanelle", insgesamt sechzehn.
    Morna Ulbrandson, Bill und seine junge Freundin
kümmerten sich um die am Boden liegenden.
    Viele von ihnen waren tot.
    Wunden an Hals und Brustkorb ließen von Anfang
an erkennen, dass hier niemand mehr helfen konnte.
    So gut es ging schleiften sie die Toten in die
hinterste Ecke des unheimlichen Laderaumes. Spätestens in diesem Augenblick musste
auch dem größten Optimisten klarwerden, dass dies alles andere als ein
abgesprochenes und geplantes Spiel war.
    Insgesamt zählten sie vier Tote.
    Blieben also noch zwölf.
    Doch außer den dreien. Die inzwischen zu sich
gefunden hatten, lagen die anderen noch reglos und schlaff, als stünden sie
unter der Wirkung eines Rauschmittels.
    Die drei Menschen, die sich bei vollem Bewusstsein
befanden, versuchten nicht nur ihre Lage zu erkennen, sondern sie auch zu
verändern.
    Doch weder das eine noch das andere
war ihnen möglich.
    Bills schwarzhaarige Begleiterin, die eine
leicht gebräunte, samtene Haut hatte, war die erste, die wieder in die Bewusstlosigkeit
zurückglitt.
    Plötzlich sank ihr Kopf zur Seite, und sie
sackte in die Knie. Geistesgegenwärtig tat Morna Ulbrandson einen Schritt nach
vom und fing die Zusammensinkende auf, ehe sie zu Boden fiel.
    Sanft ließ X-GIRL-C die Ohnmächtige
auf das Stroh nieder.
    »Candice«, wisperte der junge Mann
erschrocken. »Candice... was ist denn? Was hast du ?«
    Er fühlte ihren Puls und tätschelte ihre
Wangen, aber seine Freundin machte keine Anstalten, erneut aus der Bewusstlosigkeit
zu erwachen.
    »Oh mein Gott - sie wird doch nicht
sterben...«, entrann es ihm erbleichend.
    »Was aus uns werden wird, weiß in diesem Augenblick
niemand«, sagte die Schwedin leise. »Aber im Moment jedenfalls brauchen wir uns
um Ihre Freundin keine Sorgen zu machen, Bill. Sie ist nur bewusstlos. Das ist
alles. Die Erkenntnis, wie die Dinge wohl zusammenhängen mögen. War zu viel für
sie .«
    Sie befanden sich auf einem Geisterschiff, das
sie spürten und das doch nicht Wirklichkeit sein konnte, weil die Menschen, die
es führten und steuerten, schon lange tot waren.
    Aber Morna hatte gelernt, unglaubliche Dinge
anzunehmen, nach ihrer Herkunft zu forschen und sie - wenn sie sich gegen das
menschliche Leben richteten - zu entfernen.
    Doch das war in diesem Fall einfacher
gesagt als getan.
    »Wir müssen davon ausgehen, dass wir
tatsächlich von den Piraten gekidnappt werden«, sagte Morna Ulbrandson leise.
Auch sie fühlte plötzlich wieder einen dumpfen Druck im Hirn, und vor ihren
Augen begann die Luft seltsam zu flimmern.
    Es war schon eine eigentümliche, kompakte
Schwärze, die sie umhüllte und beinahe körperlich zu spüren glaubten.
    Selbst wenn Bill ein Streichholz anriss, kam
dieses Licht nur schwach zur Entfaltung, wie unter einer Glocke, in der es auch
gleich wieder wie eine Flamme unter Luftabschluss erlosch.
    Die Schwärze ringsum war gespenstisch. Und
denselben Eindruck vermittelten auch die dunklen Wände rundum, die sich nicht
so anfühlten, als ob sie aus Holz wären.
    Morna merkte, wie das Denken ihr wieder schwer
fiel, wie sie sich zusammenreißen musste, um chronologisch ihre Gedanken zu
ordnen.
    Wie lange befanden sie sich schon
unterwegs? Wohin würde die Fahrt gehen?
    Zumindest die erste Frage konnte sie
sich selbst beantworten.
    Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Das
Leuchtzifferblatt ließ sie deutlich den Stand der Zeiger erkennen.
    Es war genau Mittemacht...
    Morna glaubte sich zu täuschen. Das konnte
nicht sein. Um Mitternacht war der Überfall erfolgt, und es war zum
Zusammenstoß mit den mordgierigen Rohlingen, den Piraten, gekommen. Bei diesem
Zusammenstoß hatte sie ihre Handtasche und die Smith & Wesson-Laser an Deck
der »Yanelle« verloren.
    Morna konzentrierte sich ganz auf die Uhr und
versuchte die Schleier, die sich vor ihren Augen wie in atmendem Rhythmus
bewegten, zu verdrängen, um ein klares und deutliches Bild zu empfangen.
    Mit der Zeitangabe stimmte etwas nicht - die
Zeiger standen noch immer auf Mitternacht.
    Da hielt sie die Uhr ans Ohr. Deutlich
hörte sie, wie das Uhrwerk arbeitete.
    Sie lief -aber die Zeiger rückten um
keinen Millimeter weiter...
    Die Zeit stand hier in diesem düsteren
Laderaum des Gespensterschiffes still!
     
    *
     
    Um sie herum begann

Weitere Kostenlose Bücher