Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
den Hügel unterhalb des Hotels vordrangen.
    In regelmäßigen Abständen brannten einfache
Kienspäne oder Fackeln, die ein schummriges, rauchiges Licht verbreiteten und
die absolute Dunkelheit die sonst in dieser Region vorhanden war; vertrieben.
    Selbst hier unten in der Erde war das dumpfe
Grollen des Gewitters noch zu hören.
    Schneckenförmig wandte sich das Grabensystem
in den Berg. Dann befanden sie sich in einem typischen Stollen, der sie auch
von oben her abdeckte und in einen Durchlass mündete, der mit einem Vorhang
verdeckt war.
    Der erste der drei Vermummten schob diesen Vorhang
einfach beiseite. Seine Begleiter, die den benommenen Franzosen mit sich
schleppten, kamen heran und zogen Pierre Rochard auf die andere Seite des
Vorhangs.
    Hier schien eine vollkommen andere
Welt zu beginnen.
    Ein weiterer Saal, düster,
geheimnisvoll und bizarr, lag vor ihnen.
    Erst beim zweiten Hinsehen wurde dem
Betrachter klar, dass es sich um gar keine künstlich geschaffene Räumlichkeit
handelte, sondern um eine Fläche die vor langer Zeit mal hier angelegt worden
war.
    Ringsum waren die klobigen Lehmwände durch
armdicke Balken und Querverstrebungen, die unter der Decke durchführten, abgestützt.
    Pierre Rochard taumelte nach vom, wurde von
zwei Begleitern unter den Armen gestützt, dass er nicht zu Boden fiel, und vor
den wässrigen Augen des Franzosen zeigte sich ein rätselhaftes und
unglaubliches Bild, das Rochard nicht begriff.
    Vor ihm aus dem holprigen Boden ragten schiefe
und verwitterte Grabsteine und Kreuze. Die Grabhügel davor waren zum Teil
eingesackt oder nur schwach aufgeworfen, so dass man in etwa eine Ahnung davon
hatte, an welcher Stelle die Särge in den Boden versenkt worden waren.
    Es war unfassbar, aber Wirklichkeit, ein
uralter, schon seit langem nicht mehr benutzter Friedhof lag mehrere Klafter
tief unter der Erde...
     
    *
     
    Zwischen den Grabsteinen war nicht
mehr zu erkennen, wo einst die schmalen Wege angelegt waren. Alles war eine
einzige ungepflegte und unbestellte Fläche, um die nach dem Anlegen der Gräber
sich nie jemand gekümmert hatte. Muffige Luft lag über allem, und die
brennenden Kienspäne und Fackeln an den Lehmwänden verrußten und verrauchten
die Atmosphäre noch mehr, so dass das Atmen zur Qual wurde.
    Aber das alles schien die Vermummten und
offenbar auch andere nicht davon abzuhalten, hierher zu kommen an diesen
geheimnisvollen, öden Ort.
    Da waren noch eine ganze Menge anderer
Gestalten, die sich in dem Halbdunkel aufhielten.
    Sie trugen alle die kapuzenartigen Gewänder,
in der nur Löcher für die behandschuhten Hände und die Augen frei waren.
    Das Weiß der Augäpfel leuchtete im Halbdunkel
und ein fanatischer Glanz zeigte sich in den Pupillen.
    Rochard zog hörbar die Luft durch die
Nase.
    »Was geht hier vor? Wo bin ich ?« drang es dumpf aus seiner Kehle. Er sprach stockend und
mit schwacher Stimme, schüttelte den Kopf, öffnete und schloss mehrmals die
Augen, als könne er nicht glauben, was er wahrnahm.
    »Sie werden alles erfahren«, sagte einer der
Vermummten. »Es ist noch niemand hierhergekommen, ohne zu wissen weshalb...«
    »Wenn ich nur besser sprechen und sehen
könnte«, meldete Rochard sich abermals mit stockender Stimme.
    »Auch das wird wieder werden«, erhielt er von
dem gleichen Sprecher zur Antwort. »Das Betäubungsgift wirkt in dieser
Dosierung nur kurze Zeit. Sie sollten schon bei vollem Bewusstsein sein,
Monsieur - wenn sie Ihnen das Blut des toten Dämons injiziert...«
    Pierre Rochard fuhr zusammen, als ob jemand
eine Peitsche auf ihn hätte sausen lassen.
    »Blut des toten Dämons ?« echote er dumpf.
    Er erhielt keine Antwort mehr, und seine
Aufmerksamkeit wurde nun auf die anderen Anwesenden gelenkt. Die standen
meistens hinten auf dem düsteren Friedhof unter der Erde in kleinen Gruppen
beisammen, unterhielten sich mit gedämpften Stimmen oder hockten auch nur wie
abwesend oder abwartend auf den verwitterten Grabsteinen und schienen auf ein
Zeichen oder eine Nachricht zu warten.
    Es war ein gespenstisches, unbeschreibliches
Bild, das sich Pierre Rochards klärenden Blicken eröffnete.
    Die Wirkung des reichlich genossenen Alkohols
am frühen Vormittag war - schon verflogen. Rochards Hirn arbeitete
klar und war aufnahmefähig für alles, was sich ihm hier unten bot.
    Er versuchte verzweifelt jedoch den Weg
hierher zu rekonstruieren. Er erinnerte sich, mit seinen vermummten Begleitern
durch einen dunklen Schacht gestolpert zu

Weitere Kostenlose Bücher