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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Wände ringsum würden jeden Augenblick
einstürzen.
    Die Höhle war bewohnt!
    X-RAY-3 erkannte es auf den ersten
Blick.
    Es gab Wachslichter und Kerzenstummel, einen
Korb, in dem Lebensmittel beigeschafft worden waren, Reste einer Mahlzeit, die
auf dem Boden lagen Fischgräten, Knochen und schimmliges Brot.
    Aber es gab noch mehr zu sehen.
    Auf einem schwarzen, glatten Felsstein, ein
natürlicher Sockel, der sich beim Werden der Insel aus erkaltender Lava
hochgeschoben hatte, lag ein zusammengefaltetes rotes Tuch, das wie eine
Tischdecke aussah.
    Interessiert trat Larry näher, nahm
das Tuch zur Hand und faltete es auseinander.
    Da sah er, was es war.
    Es handelte sich um einen weiten, roten
Umhang, den jemand hier abgelegt hatte.
    Brent schien es, als würde ein Gespenst mit
der Schwertspitze sein Herz berühren.
    Dieser Umhang! Er erkannte ihn sofort. Es war
derselbe, den in der letzten Nacht die geisterhafte Erscheinung auf dem
Friedhof getragen hatte.
     
    *
     
    Pierre Rochard wälzte sich unruhig von
einer Seite zur anderen.
    Der Franzose knurrte unwillig etwas in seinen
Bart, wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die speicheltriefenden
Lippen und schlug plötzlich die Augen auf, als ein ungeheurer Donnerschlag das
Hotel erzittern ließ.
    Ein Rauschen und Platschen lag in der
Luft.
    Draußen wurden die Wipfel der Bäume und das
Buschwerk durchgeschüttelt, Äste und Zweige flogen durch die Luft, und Regen
klatschte mit Wucht gegen Haus und Fenster, dass zu befürchten war, die
Wassermassen würden jeden Augenblick mit Gewalt sich Einlass verschaffen.
    »Verdammt, was ist denn jetzt los !« murmelte Rochard benommen und richtete sich schwerfällig
im Bett auf. Er wischte über sein schweißnasses Gesicht. Sein Körper fühlte
sich an, als ob er Fieber hätte.
    Ein Blitz spaltete die riesigen Wolkenberge,
die sich rasend schnell über die Insel wälzten, und erhellte für einen
Augenblick das Innere des Zimmers.
    Menschen und Einrichtungsgegenstände warfen
intensive, knallharte Schatten und... Menschen?
    Da an der Tür! Zwei, drei Gestalten huschten
auf Zehenspitzen lautlos in den Raum, in dem Pierre Rochard aufrecht auf dem
Bett saß und sich mit beiden Händen stützte.
    »Was ist denn? He, was wollt ihr denn von mir ?« Was er noch weiter sagen wollte, verlor sich in einem
Donnerschlag, der ihm die Worte von den Lippen riss.
    Die Eindringlinge - vermummte Gestalten in
dunklen Umhängen und flachen Kapuzen, die die Köpfe bedeckten - sprangen ihn
an.
    Einer hielt eine Feder in der Hand, deren
angespitzter Kiel dem Franzosen gegen die rechte Wange gedrückt wurde.
    Rochard spürte einen brennenden Schmerz und
wollte aufschreien. Doch dazu kam er nicht mehr.
    Das Gift, mit dem der Federkiel
präpariert war, wirkte sofort.
    Dumpfe Benommenheit ergriff von ihm Besitz,
und jede eigene Aktivität war plötzlich wie eingefroren.
    Rochard taumelte halb bewusstlos weg. Er wurde
mehr gezogen und getragen, als er selbst ging.
    Die drei verkleideten Eingeborenen
verloren kein Wort.
    Bis auf das Krachen und Donnern des schweren Gewitters,
das über Tatakoto niederging, herrschte eigentlich eine unheimliche, teuflische
Stille.
    Rochard wurde aus dem Zimmer geschleppt, über
die Treppe nach unten und dann ging es durch eine Tür, die zum Privatbereich
der Familie Ashelmas gehörte.
    Der betäubte Franzose bekam seine Umgebung
nicht richtig mit. Er nahm alles nur verschwommen und schemenhaft wahr und
hatte das Gefühl, zu träumen.
    Es kam ihm so vor, als ob sie in einen anderen
Raum gingen, der vom ersten mit einem schweren Vorhang abgetrennt war.
    Mitten im Boden war eine rechteckige Öffnung,
dahinter eine steil angelegte Leiter, über die es in die Tiefe ging.
    Ein Vermummter stieg zuerst in den
rechteckigen Ausschnitt. Wenig später hatte er wieder festen Boden unter den
Füßen und stand auf hartgetretenem lehmartigem Boden, der zudem noch holprig
war.
    Die beiden anderen Vermummten schoben den
kraftlosen, halb schlafenden Pierre Rochard in das Loch, und der andere, der
unten wartete, nahm den Franzosen in Empfang.
    Unter dem Boden des Hotels befand sich ein
Grabengang, der mannshoch war und den sie nun benutzten wie Soldaten, die aus
Erdlöchern gegen den anrückenden Feind kämpften.
    Der harte, braune Lehmboden ragte zu beiden Seiten
des Grabens empor, und Pierre Rochard wurde nicht bewusst, dass der Boden
weiter abfiel, dass die Erdwälle links und rechts höher wurden und sie
praktisch viele Meter tief in

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