SGK248 - Dr. X - Todesatem
hierher kommen. Doch dann hat sie
sich plötzlich schlecht gefühlt. Da habe ich sie selbst in ihre Wohnung
gefahren«, sagte Finlay abschließend.
»Wann war das, Captain ?«
»Gegen zwanzig Uhr dreißig.«
Um einundzwanzig Uhr waren Larry und Iwan in Mornas Apartment
gewesen!
In nur knapp dreißig Minuten hatte sich dort etwas abgespielt, was
die beiden Freunde vor ein Rätsel stellte.
Gab es eine Verbindung zwischen den Ereignissen hier in
>Frederiks Steak Palace<, dem Tod des jungen Mannes, der vor Mornas Augen
starb - und ihrem Verhalten?
Larry kannte Morna Ulbrandson schon zu lange, um zu wissen, daß
dieses außergewöhnliche Verhalten nicht auf eine unmotivierte Laune zurückging.
Gemeinsam mit Kunaritschew verließ er schließlich den Ort des Grauens
und fuhr zum Central Park, wo das berühmte Tanz- und Speiserestaurant
>Tavern-on-the-Green< lag.
Dies geschah nicht, um dort Hunger oder Durst zu stillen, sondern
um die Zentrale der PSA aufzusuchen, die zwei Stockwerke unter den Kellerräumen
dieses Hauses existierte.
X-RAY-3 ließ seinen Begleiter wissen, daß er versuchte, über
Mornas Schicksal so schnell wie möglich eine Auskunft zu erhalten. Über die
Computeranlage wollte er durch X-RAY-1 - so gab er an - Informationen einholen.
Iwan blieb im Restaurant. »Ich warte auf dich, Towarischtsch. Wenn
es dir recht ist, verdrücke ich in der Zwischenzeit ein kleines Steak. Ich habe
den ganzen Abend noch keinen Bissen zu mir genommen. Und wenn du's irgendwie
einrichten kannst, würde ich mich freuen, wenn du dich nachher noch ein bißchen
zu mir setzt, damit wir über das, was du erfahren hast, unsere Gedanken
austauschen. Vielleicht kriegen wir auch gleich einen Auftrag .«
»Du hast schon einen bestimmten Verdacht, Brüderchen, nicht wahr ?«
»Wie man's nimmt. Ich denke einfach daran, wer Interesse haben könnte,
uns im Moment das Leben besonders schwer zu machen .«
»Dann senden wir wohl beide auf der gleichen Welle«, nickte Larry
Brent ernst. »Du denkst an Dr. X, Towarischtsch, nicht wahr ?«
»Ja - genau ...«
»Nachdem, was die Geheimnisvolle, von der wir noch immer nichts
Genaues wissen, bisher an Außergewöhnlichem, gezeigt hat, ist zu befürchten,
daß sie hinter diesem Anschlag steckt und auch Morna auf eine uns noch
unbekannte Weise in ihre Gewalt gebracht hat...«
Seine letzten Worte waren kaum zu hören. Sie klangen wie ein Hauch
aus seinem Mund.
Während Larry Brent sich von dem kleinen, lautlos gleitenden Lift
in die Tiefe tragen ließ, arbeiteten seine Gedanken unablässig.
Wie ein Abwesender eilte er durch den langen, gekachelten Flur, in
dem Neonröhren Helligkeit verbreiteten.
Wie alle Mitarbeiter der PSA, so wurde auch Larry Brent im
Augenblick des Verlassens des Aufzuges überprüft. Eine weitere Kontrolle gab es
mit der Überprüfung seines Daumenabdrucks. Seine Papillarlinien wurden mit den
gespeicherten in Sekundenbruchteilen verglichen.
Wer sich ungerechtfertigterweise hier unten aufhielt, wurde sofort
als Eindringling erkannt. Dann würden die Alarmanlagen in Aktion treten ...
Larry suchte sein Büro auf, wo das Schild >X-RAY-3<
angebracht war.
Von hier aus gab es einen geheimen Zugang direkt in das Büro des
X-RAY-1, in das er nun ging.
Durch eine verborgene Lichtquelle war der handtuchschmale Korridor
ausgeleuchtet.
Larry nahm seinen Platz hinter dem Schreibtisch ein und rief
sofort alle bisher vorliegenden Informationen über den geheimnisvollen Dr. X
ab, soweit sie bisher in den Archiven der PSA gespeichert waren.
Das letzte Zusammentreffen mit Dr. X hatte einige erstaunliche
Fakten an den Tag befördert, über die sie bisher nichts wußten. Danach stand
fest, daß vor vielen Jahrhunderten Dr. X in allen Teilen der Welt schon auf
irgendeine geheimnisvolle Weise tätig gewesen war. Er hatte sich mit allen
möglichen alchimistischem , okkulten und
schwarz-magischen Experimenten befaßt und war tief eingedrungen in die Geheimnisse
der Welt der Finsternis.
Schon vor langer Zeit betätigte er sich auf Gebieten, die
Normalsterblichen noch tabu waren.
Doch Dr. X - den wahren Namen kannte niemand - setzte Wissen und
Kenntnisse nicht zum Wohl, sondern zum Verderben der Menschheit ein.
Wer oder was war Dr. X? War sie überhaupt ein Mensch oder sah sie
nur so aus, ein Dämon, der sich den Leib einer Frau gegeben hatte? War Dr. X
ein Handlanger des Satans? Oder doch ein Mensch aus Fleisch und Blut, der
lediglich seine Seele verschrieben hatte - aber noch zu
Weitere Kostenlose Bücher