SGK248 - Dr. X - Todesatem
retten war? War Dr. X
ein Geist oder wurde er künstlich geschaffen wie einst Frankenstein, das
bedauernswerte Geschöpf eines genialen Forschers?
Wenn es um Dr. X ging, tappte man im Dunkeln.
Spätestens seit der letzten Begegnung und dem Abenteuer mit den
Mordwespen war klar, daß Dr. X sich vor Jahrhunderten geheimnisvolle Verstecke
und verschiedene Aufenthaltsorte eingerichtet hatte.
In ein solches Versteck waren Morna Ulbrandson und Larry Brent
geraten und hatten Dr. X daran gehindert, den entscheidenden Schritt vorwärts
zu tun. Dr. X lechzte nach Rache. Als seine todbringenden Insekten Morna
Ulbrandson, Larry Brent und Iwan Kunaritschew nicht den Garaus machten, mußte
er fliehen und neu untertauchen. Hielt er sich hier in den Staaten auf?
Vielleicht in allernächster Nähe New Yorks?
Was für Mittel setzte er ein, um den Menschen den Sauerstoff zu
stehlen? Dies war mehr, als Technik fertig brachte. Welcher Hilfsmittel
bediente sich die geheimnisvolle Frau mit der schwarzen Halbmaske?
Auch dies war wieder ein Phänomen, das neue Fragen nach sich zog
... Welche Bedeutung hatte die schwarze Maske?
Auf diese Fragen lieferten auch die Computer noch keine Antworten.
Larry Brent spielte ganz gezielt einige Wahrscheinlichkeiten durch
und setzte sich dann in seiner Funktion als X-RAY-1 mit seinem Agenten X-RAY-18
in Verbindung.
Achmed Chachmah hielt sich zur Zeit in seinem Heimatland und zwar
in Kairo auf.
Der ägyptische PSA-Agent verfügte über ein besonderes Talent. Er
war Telepath.
Schon damals auf der Suche nach dem chinesischen Superverbrecher
Dr. Tschang Fu, der dämonisches Wissen von Außerirdischen zu einem siebenfachen
Leben genutzt hatte, war Achmed Chachmah tätig geworden.
Das rätselhafte Verschwinden der schwedischen Agentin veranlaßte
Larry Brent, diesen Mann umgehend nach New York zu zitieren.
»Wir brauchen Ihre Hilfe, X-RAY-18«, sagte er ruhig und betont.
Die elektronischen Modulatoren veränderten seine Stimme in die des ehemaligen
X-RAY-1, so daß Chachmah, tausende von Meilen entfernt, der Meinung war, mit
dem väterlichen Leiter der PSA zu sprechen, der von Anfang an Wegbereiter und
geheimnisvoller Chef im Hintergrund war. »X-GIRL-C ist seit den frühen
Abendstunden spurlos verschwunden. Wir haben einen bestimmten Gegner im Auge.
Doch wir wissen nicht, ob er damit zu tun hat und ob er sich möglicherweise in
der Umgebung von New York aufhält, um einen Rachefeldzug zu starten, den wir in
dieser Größe niemals erwartet haben. Unsere Agenten Larry Brent und Iwan
Kunaritschew wurden heute abend mit einem grausigen Vorfall konfrontiert .«
Achmed Chachmah alias X-RAY-18 erfuhr von den Ereignissen, die
auch ihn schaudern ließen.
»Ich mache mich umgehend auf den Weg, Sir«, antwortete Chachmah
aus Kairo.
Als Larry Brent die Verbindung unterbrach, war ihm etwas
unbehaglich zu Mute. Immer, wenn er mit Chachmah zusammentraf, mußte er daran
denken, daß der Araber gewissermaßen Gedanken lesen konnte. Er war - von dieser
Seite aus gesehen - für ihn ein Risiko. Achmed Chachmah war als einziger in der
Lage, herauszufinden, daß Larry Brent nicht nur X-RAY-3, sondern auch X-RAY-1
war!
Wenn Achmed sich auf die Gedankenwelt Larry Brents einstellte, war
es ohne weiteres möglich, daß er über den Bewußtseinsinhalt Larrys informiert
wurde.
Doch wie X-RAY-18 im Gespräch mit X-RAY-3 angegeben hatte, war
dies - zum Glück für Larry - nicht so einfach möglich, wie man das oft las.
Chachmah mußte sich schon sehr auf seine >Gesprächspartner< einstellen,
um überhaupt etwas zu verstehen.
Wenig später war Larry abermals mit Iwan zusammen und gab ihm zu
verstehen, daß er die nächsten Stunden noch in seinem Büro verbringen wollte,
um Neuigkeiten abzuwarten.
Dafür hatte Iwan Verständnis.
»Ich würde gern etwas für dich tun, Towarischtsch«, sagte der Mann
mit dem roten Vollbart und der nicht minder roten Haarpracht, »aber im Moment
bin ich hier wohl überflüssig. Wer weiß, vielleicht hast du mich morgen nötiger
als Unterstützung, und es ist gut, wenn ich mich inzwischen auf
Matratzenhorchdienst begebe .«
Die beiden Freunde verabschiedeten sich.
Larry kehrte in sein Büro zurück, in der Hoffnung, daß recht bald
ein Hinweis - und wäre er noch so gering - durch die Nachrichtenabteilung
eintraf. Das Warten begann, und mit jeder Minute, die verstrich, wurden seine
Sorgen größer.
*
Unwillkürlich verspannten ihre Muskeln sich, als sie daran dachte,
welche
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