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SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

Titel: SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Krankenschwester auf
der Schwelle.
    »Was ist passiert ?« wisperte der Arzt.
    »Keine Ahnung, Doktor! Ich habe routinemäßig
das Zimmer überwacht. Da merkte ich, was los war . ..
Herzrhythmusstörungen ... flacher Puls ... Am ganzen Körper war die Frau mit
kaltem Schweiß bedeckt. ..«
    Schon war der Arzt an ihr vorüber.
    Die Schwester blickte erstaunt auf Larry
Brent, sagte aber keinen Ton, als der PSA-Agent wie selbstverständlich dem Arzt
ins Krankenzimmer folgte.
    Im Raum stand nur ein einziges Bett.
    Darin lag die Wahrsagerin Clair Simpson.
    Auf den ersten Blick sah der Mediziner, wie
es um die Frau stand.
    »Sauerstoffzelt. . . schnell. . .« Schlag auf
Schlag kamen seine Anweisungen.
    Innerhalb weniger Minuten waren die
verlangten Dinge zur Stelle.
    Eine zweite Schwester brachte die
angeforderte Spritze. Tief stach der Arzt die Nadel in Clair Simpsons Vene.
Doch weder das Präparat noch das Sauerstoffzelt konnten das Unabänderliche
verhindern.
    Ein langes, tiefes Ausatmen.
    Clair Simpsons Körper streckte sich.
    »Exitus«, sagte der behandelnde Arzt.
     
    *
     
    Einige Minuten herrschte betretenes
Schweigen.
    X-RAY-3 unterbrach es.
    »Es gibt für ihren Tod keinen plausiblen
Grund, nicht wahr ?«
    Der Arzt blickte nachdenklich und ernst.
»Nach menschlichem Ermessen nicht. Es gibt ebensowenig einen
    Grund für ihren vermeintlichen Wahnsinn, dem
sie verfiel. . .«
    Man sah dem Mann an, daß ihm der Tod der
Patientin nahe ging.
    Es war ein so unnützer Tod
.. .
    Larry betrachtete das reglose, bleiche
Gesicht Clair Simpsons eingehend.
    Die Haut war zart und weiß, beinahe
transparent. Um die schöngeschwungenen Lippen lag ein ernster, nachdenklicher
Zug, als wäre Clair Simpson wenige Augenblicke vor ihrem Ableben noch ein
seltsamer, schwerwiegender Gedanke durch den Kopf gegangen.
    Direkt auf dem linken Wangenknochen, eine
Fingernagelbreite unterhalb des Auges, saß ein dunkler Schönheitspunkt, der
ihrem Gesicht ein interessantes Extra verlieh.
    Larry wandte sich um und ging stumm nach draußen.
    Der Stationsarzt folgte ihm.
    »Bitte, gestatten Sie mir eine etwas heikle
Frage«, sprach er X-RAY-3 an.
    »Ja, bitte?«
    »Weshalb sind Sie gekommen? Ich frage nicht
aus Neugier. Mir stellt sich hier ein medizinisches Problem, das ich lösen muß.
Haben Sie etwas geahnt ?«
    »Nein, Doc! So etwas nicht. . . Ich wollte
etwas wissen. Ich glaube, sie hat etwas gewußt, das uns einen entscheidenden
Schritt weitergeholfen hätte. Aber es sollte nicht sein . ..«
    Der Arzt nahm beiläufig das Stethoskop vom
Hals.
    »Und jetzt hätte ich noch eine Frage an Sie,
Doc . . . Mich interessiert, woran nun Mrs. Simpson eigentlich gestorben ist?
Wann, meinen Sie, steht das Ergebnis fest ?«
    »Frühestens morgen mittag werden wir Näheres
wissen .«
    »Okay. Wenn es Ihnen recht ist und Sie erreichbar
sind, werde ich Sie morgen mittag um drei anrufen. Einverstanden?«
    »Einverstanden, Mr. Brent! Wenn Ihnen diese
Angaben etwas nützen . . .«
    X-RAY-3 zuckte die Achseln. »Ich weiß es noch
nicht. Ich hoffe es . . . Dann hätte wenigstens der Tod doch
    noch einen Sinn . . . Zumindest für uns, so
traurig sich das anhören mag . ..«
     
    *
     
    Lord Lester of Ystwyth and Llandrindod verschlug es den Atem.
    Um das Castle, das seiner Familie seit über
siebenhundert Jahren gehörte, rankten sich eine ganze Reihe merkwürdiger
Geschichten.
    Es war die Rede davon, daß einige Vorfahren
der Lords of Llandrindod sich mit magischen Versuchen beschäftigten, daß
angeblich in früherer Zeit sogar ein Druidenpriester, der verfolgt wurde, hier
im Castle Unterschlupf gefunden hatte.
    In der Chronik stand zu lesen, daß in der
Zeit des legendären König Artus Druidenpriester eine Opferstelle hier gehabt
haben sollen, wo in späterer Zeit dann das Castle errichtet wurde.
    Nie aber war die Rede von einem Schloßgeist
oder einer Weißen Frau gewesen.
    Und das, was er auf den Zinnen der Mauer sah
- war eine Weiße Frau!
    Sie trug das dunkle Haar lose auf die
Schultern fallend, hatte ein helles, fein gezeichnetes Gesicht und volle, schön
geschwungene Lippen.
    Ihr Mund war erschreckend weiß. Blutleer. . .
    Die dunklen Augen waren auf ihn gerichtet.
    Mit atemloser Spannung verfolgte der Lord die
Annäherung der gespenstischen Erscheinung.
    Sie war jetzt nur noch etwa zehn Schritte von
seinem Fenster im Turmzimmer entfernt.
    Das öffnete er dann.
    Nun sah er ihr Gesicht nahe vor sich.
    Auf dem linken Wangenknochen, etwa eine
Fingernagelbreite

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