SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen
Wirt von Llandrindod Pikky ...
Seltsamerweise weiß ich, daß er auch einen Gast hat, der sich zur Zeit in
seinem Haus auf hält...« Es schien, als müsse sich Clair Simpson all die Dinge
von der Seele reden, die sie beschäftigten, die sie meinte geträumt zu haben.
»Und diesen Gast haben Sie auch gesehen, Mrs.
Simpson ?« Der Arzt machte es sehr geschickt. Dieses
Frage- und Antwortspiel baute die Spannungen ab, unter denen die Frau noch immer
stand.
»Nein, Doktor! Ihn nicht. .. Ich weiß nur von
ihm... er heißt Stuart Bingham. Er ist nach Llandrindod Pikky gekommen, um die
Höhle der Druiden aufzusuchen. Dort liegen . . . sehr viele Vasen. ..«
Larry Brent meinte, im selben Augenblick mit
hundert glühenden Nadeln gleichzeitig gestochen zu werden.
Sein Körper spannte sich, sein Herzschlag
stockte.
Eine halbe Stunde dauerte dieses Frage- und
Antwortspiel zwischen Arzt und Patientin.
Clair Simpson konnte nicht sagen, wer die
Personen waren, von denen sie sprach, und wo der Ort lag, an dem sie sich
angeblich aufgehalten hatte und die Höhle der Druiden mit den Vasen sich
befinden sollte.
Dr. Cattle hatte nichts dagegen, daß Larry
Brent noch einige Worte mit der Frau wechselte.
Gerade was die Vasen anbelangte, versuchte er
nähere Erläuterungen zu erhalten.
Clair Simpson konnte sie nicht geben.
Mit einer Geste gab der Stationsarzt Larry
dann zu verstehen, daß es besser sei, die Patientin sich selbst zu überlassen.
Es war jetzt besser für sie, wenn sie schlief.
Sie bekam noch eine Beruhigungsspritze. Der
Arzt wies die verantwortliche Stationsschwester darauf hin, daß alle zehn
Minuten jemand nach Clair Simpson schauen solle.
Ein derartiges Phänomen hatte er nie zuvor in
seinem Leben beobachtet. Ein Mensch starb und kehrte zehn Minuten später von
den Toten zurück ... Und in der Zwischenzeit hatte der Tote ein Erlebnis
gehabt, das ihn intensiv beschäftigte!
Die Namen, die Clair Simpson genannt hatte,
gingen Larry Brent nicht aus dem Kopf.
Als er in seinem Lotus-Europa saß, aktivierte
er den Miniatursender. Der befand sich in einem Ring am linken Ringfinger
seiner Hand. Eingebaut in eine goldene Weltkugel, konnte er mit diesem Sender
und Empfänger jederzeit Kontakt aufnehmen mit der PSA-Zentrale in New York, und
mit allen anderen Agenten in der Welt.
Larry hatte darüber hinaus als einziger
PSA-Agent die Möglichkeit, mit einem besonderen Code, der nur ihm vertraut war,
die Computer abzurufen und zu speisen.
Schließlich war er außer X-RAY-3 auch der
geheimnisvolle X-RAY-1, der die psychoanalytische Spezialabteilung in New York
betreute.
Er nannte die Namen, die er sich gemerkt
hatte, und forderte von den Computern Auskunft darüber, ob es einen Ort namens
Llandrindod Pikky gab und ein Castle, in dem ein Lord gleichen Namens wohnte
und was es mit den beiden anderen Personen auf sich hatte, die Claire Simpson
erwähnte.
Außerdem interessierte ihn, ob es so etwas
wie die Höhle der Druiden wirklich gab.
Er selbst konnte sich nicht erinnern, jemals
in seiner langjährigen Tätigkeit als PSA-Agent diesem Begriff begegnet zu sein.
In dem dunklen Fahrzeug auf dem
unbeleuchteten Parkplatz unweit des Hospitals empfing er die Nachricht aus der PSA-Zentrale.
Über eine Elektronenstimme wurden ihm alle
Fakten durchgegeben.
Larry Brent erlebte die Überraschung seines
Lebens.
Llandrindod Pikky war ein winziges Nest im
Herzen von Wales. Llandrindod Castle war eine uralte Burg, die im 11.
Jahrhundert von den ersten Herren of Llandrindod erbaut worden war.
Alle vorhandenen Daten über einen gewissen
Elron Plumrose und Stuart Bingham waren mit gespeicherten verglichen worden.
Dabei kam heraus, daß keiner dieser beiden Männer jemals etwas mit der Polizei
zu tun hatte.
Und dann kam die Sensation!
» . . . Llandrindod Pikky würde im Jahr
tausenddreiundfünfzig gegründet. Seit eh und je lebten dort ausschließlich
Bauern und Handwerker ein bescheidenes Leben. Legenden und Gerüchte sagen, daß
Llandrindod Pikky durch die einstige Anwesenheit von Druidenpriestern, die
schaurige Mordtaten verübten, verflucht sei. Das ist der Grund, weshalb seit
dreihundert Jahren in Llandrindod Pikky kein Mensch mehr lebt...«
*
Iwan Kunaritschew mußte fünfmal klingeln, ehe
sich eine Stimme in der Sprechanlage meldete. »Ja, verdammt noch mal... was ist
denn los ?« James Malones Stimme klang unsicher. Sie
hörte sich an, als hätte er getrunken.
Iwan Kunaritschew ließ den Mann wissen, daß
er sich
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