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SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

Titel: SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sind eine bemerkenswerte Frau. Sie
lassen nicht locker .«
    »Nicht, wenn ich weiß oder zu wissen glaube,
daß etwas an dem ist, worüber man spricht und schreibt .«
    »Sie interessieren sich wohl sehr für
ägyptische Geschichte ?«
    »Manche Dinge machen mich neugierig. Und dann
bin ich interessiert. Anderes wiederum läßt mich völlig kalt. Aber das Grab
Mene-thol-heps I....«
    »Sie sollten den Namen nicht so oft nennen .«
    »Weshalb ?« fragte Morna,
die Spaß an diesem Spiel bekam. »Kann es sein, daß er mich hört ?«
    Der Mann antwortete nicht gleich. »Wer weiß
... Wenn es ihn gegeben hat - wie Sie glauben - dann ist er noch heute unter
uns. Es heißt, man hätte vor viertausend Jahren seinen Namen aus allen
Papyrusrollen gestrichen, seine Gestalt von allen Reliefs getilgt, um ihn für
die Nachwelt auszulöschen. Sein Körper wurde gevierteilt und verbrannt .«
    »Bis auf seinen Kopf - schreibt Ted Hawker«,
warf Morna schnell ein.
    »So erzählt man sich. Eine Legende hat sich
gehalten, obwohl damals vor viertausend Jahren ein immenser Aufwand getrieben
wurde, alles zu zerstören, was an ihn erinnern könnte .« Er senkte den Bück, und seine Stimme wurde um eine Nuance leiser, als er
weitersprach. »Es gibt eine Ausgrabungsstätte, aber die ist umzäunt und die Tür
mit einem Schloß gesichert. Hinter vorgehaltener Hand sagt man, daß es jene
Stelle sein müßte, wo seinerzeit Mene-thol-heps Kopf von seinen Anhängern
einbalsamiert und aufbewahrt wurde. Aber es ist ein Gerücht, wie gesagt. Und
Gerüchte haben die Angewohnheit, mit schnellen Füßen zu laufen und zahllose
Ohren zu erreichen. Doch keiner hat mehr die Möglichkeit nachzuprüfen, was
Wahrheit ist und was Erfindung. In diesem Land werden viele Geschichten
erzählt. Man darf sie nur nicht ernst nehmen .«
    Sie ritten zu der angegebenen Grabstätte mit
dem hölzernen Bretterverschlag.
    Der Treiber zwang das Reittier Mornas in die
Knie, und die Schwedin sprang elegant vom Sattel.
    »Kommen viele Leute hierher ?« fragte sie scheinbar beiläufig. Sie näherte sich dem Bretterzaun. Die Bretter
schlossen nicht fugendicht ab. Durch
    die Spalten konnte sie einen Blick ins Innere
werfen:
    Ein großes Loch, eine flache, uralte
Steinplatte, die aussah wie der Stumpf einer Pyramide, die tief in den
Wüstensand gebaut worden war und von der man nur das obere Ende zu sehen bekam.
    »Und das Schloß - wird nie geöffnet ?«
    »Nie«, entgegnete der Kameltreiber.
    »Aber es kommen doch viele Leute sicher auch
hierher ?«
    »Es geht«, lautete die ausweichende Antwort.
    »Also könnte man sich die Leute, die das Grab
unbedingt sehen wollen, merken, nicht wahr ?«
    »Ja, Madam.«
    »Sie haben sicher ein gutes Gedächtnis ?«
    »Ja, Madam. Warum fragen Sie danach ?«
    Morna Ulbrandson stand an der Brettertür und
rüttelte am Schloß. Es würde keine Schwierigkeiten bereiten, die Tür mit einem
einzigen kurzen Anlauf zu knacken. Hinter ihr befand sich ein Schacht, der tief
in die Erde führte. Morna glaubte, darin uralte Steinblöcke zu sehen, die wie Treppenstufen
aneinandergereiht waren.
    »Es ist seltsam ...« sinnierte Morna.
    »Was finden Sie seltsam, Madam ?«
    »Daß man ausgerechnet diese Grabstätte so
abgesichert hat. Ohne Sinn tut man so etwas nicht .«
    »Das entzieht sich meiner Kenntnis. Es gibt
natürlich zwei Möglichkeiten. Die eine ist die, diesen Platz wirklich
interessant zu machen und jene Neugierigen zufriedenzustellen, die glauben, in
ihm das Grab Mene-thol-heps entdeckt zu haben. Zum zweiten: die
Verantwortlichen für die Ausgrabung haben einen Hinweis darauf, daß es in den
unterirdischen Kammern etwas gibt, wovon niemand etwas wissen darf.
Wahrscheinlich ein Schatz ... Also läßt man lieber das Gerücht vom Auffinden
des Grabes Mene-thol-heps in Umlauf bringen als die Vermutung, hier könne ein
Schatz verborgen sein ... Der Name Mene-thol-hep reicht aus, um die zu
ängstigen, die jemals von ihm gehört haben .«
    Morna kam wieder auf die Andeutung zurück,
die er kurz zuvor gemacht hatte, auf das Erinnerungsvermögen des Kameltreibers.
    »Ja. Ich habe ein gutes Gedächtnis für Namen
und Gesichter .«
    »Es gibt jemand, der sich brennend für
Mene-thol-heps Grab interessierte«, sagte die Schwedin. »Er wollte sich gestern
diesen Ort ansehen. Sein Name war Walt Robinson ...«
    Sie sprach nicht sonderlich laut. Doch die
Frau mit dem kastanienbraunen Haar war nahe genug, um diesen Namen zu hören.
Wie unter einem Peitschenschlag

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