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SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

Titel: SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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perlte.
    Susan Garon sah, dass auf jedem Totenschädel mit roter Farbe ein Name
geschrieben stand. Mitten auf der Stirn des Kopfes.
    »Bill...«, »Joe ...«, »Peggy ...«, so ging es fort. »Heute
Abend ist nur eine kleine Party. Nicht alle nehmen daran teil«, erklärte der
Architekt und Bauherr dieses seltsamen Hochhauses, in dem es geheime Zugänge in
jede Wohnung gab, von denen Neueinziehende nichts ahnten.
    Das Kopfende des Tisches war besonders geschmückt.
    Im Halbkreis standen sieben schwarze, noch nicht
angezündete Kerzen um einen Totenschädel, der mit einem dünnen, schwarzen
Schleier abgedeckt war, so dass das fahle Gebein nur durchschimmerte.
    Zum ersten Mal seit dem Betreten der großen
Nachbarwohnung fand Susan Garon die Gelegenheit, die
Ölgemälde an der Wand aus allernächster Nähe zu betrachten.
    Erschreckende Szenen waren dargestellt. Bilder eines
Hieronymus Bosch, der die erlebte Hölle zeigte.
    Susan Garon fragte sich, ob
es sich um Originale oder Kopien handelte.
    Sie entdeckte unmittelbar neben dem Kopfende der Tafel
ein riesiges Gemälde, das den Höllenfürsten mannsgroß darstellte. Er saß auf
einem Thron aus Menschenknochen, war von lodernden Flammenzungen umhüllt, und
nackte Frauen saßen zu seinen Füßen und küssten ihn.
    Wie auf ein stilles Kommando hin kam plötzlich
Bewegung in die Reihen der Wartenden.
    Die festlich gekleideten Herren und Damen in Francines
Gesellschaft nahmen ihre Plätze ein. Die geladenen Gäste schienen auf etwas
Bestimmtes zu warten.
    Clark Shepherd deutete auf
den Platz am Kopfende des Tisches.
    »Er ist für dich hergerichtet, Susan. Du bist die
letzte im Bund ...«
    »Ich möchte nicht... zu euch gehören«, entgegnete sie.
Ihre Stimme klang fremd. Die Abneigung gegen den Kult der Teufelsanbeter aber
regte sich erstaunlicherweise nur schwach in ihr.
    Shepherds hämisches Grinsen verstärkte sich. »Das meinst du
nur... das haben die anderen auch geglaubt... Joe und Peggy, Francine und
Bill... Elvira ... alle hier im Haus, insgesamt zweihundertundelf Menschen! Du bist die zweihundertundzwölfte , Susan
... Bis zum heutigen Tag haben wir gebraucht, um den Altar für unseren Herrn zu
schmücken. In jeder Wohnung dieses Hauses steht einer. Von dieser Nacht an -
auch in der deinen.«
    »Ich ... will nicht...«
    »Das zählt nicht mehr, Susan...«, entgegnete der
Architekt mit harter Stimme. »Du bist uns schon näher, als du glaubst... Es
gibt kein Zurück mehr für dich, denn deine Seele gehört schon >IHM<...«
    »Nein ... ich bin frei... ich gehöre niemand ... ich
habe das alles nicht gewollt .«
    »Aber ich habe es gewollt - und alle anderen, die hier
versammelt sind. Und auch die anderen hundertfünfundachzig Wohnungsinhaber, die in dieser Mitternachtsstunde nicht dabei, aber doch im
Geist bei uns sind ...« Mit diesen Worten hob Clark Shepherd demonstrativ einen der schwarzen Schleier, die die Tischfläche auf ihrem Platz
bedeckten.
    »Mein Handschuh !« entfuhr es
Susan Garon .
    Dieses feingewebte Ding hatte sie kurz nach dem Einzug
vermisst. Dabei hätte sie schwören können, es beim ersten Theaterbesuch noch
getragen zu haben.
    »Wie kommt ihr dazu ...«, sie unterbrach sich. Die
Frage erübrigte sich. Die offene, geheime Verbindungstür war Antwort genug.
    »Heute Abend hatte die Besprechung, die Beeinflussung
den Erfolg, auf den wir gewartet haben«, fuhr Shepherd fort und griff nach dem mit rotem Sekt gefüllten Glas. »Wir brauchten nur einen
persönlichen Gegenstand von dir, um zum Ziel zu gelangen. Du gehörst zu uns,
und du wirst es mit jeder Minute, die von nun an verstreicht, immer stärker
merken ... trinken wir auf Susan und auf die Stunde, da >ER< bereitwillig
das Opfer annimmt, um >SEINEN< Sohn Fleisch und Blut werden zu lassen...«
    Er hob das Glas.
    Die anderen folgten seinem Beispiel.
    Er hob das Glas an seine Lippen und zog mit der
anderen Hand den schwarzen Schleier von dem Totenschädel. Auf der Stirn stand
der Name >Susan<...
    Der rote Sekt im Glas funkelte, war rot wie Blut.
    »Einige Tropfen Lamm-Blut, das >IHM< geopfert
wurde, sind hinzugefügt«, sagte Shepherd leise, und
seine Augen glitzerten teuflisch. »Es verbessert den Geschmack ...«
    Die Atmosphäre des unheimlichen war so dicht, dass Susan Garon eingesponnen war
wie in den Kokon einer Spinne.
    Plötzlich begann sie zu lächeln.
    Die sieben schwarzen Kerzen entflammten auf
gespenstische Weise, ohne dass jemand sie angezündet hätte.
    Susan Garon führte das

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