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SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

Titel: SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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stand.
    Das Fenster war halb geöffnet. Iwan klopfte
an. Als niemand reagierte, stieß er es ganz nach innen.
    Auf dem Tisch lagen einige Magazine. Eines davon
war aufgeschlagen. Der geflochtene Stuhl war seitlich weggerückt. Es sah so
aus, als ob jemand in großer Hast den Raum verlassen hätte.
    Captain Tankou probierte in der gleichen Zeit, die Haustür zu öffnen. Sie war verschlossen.
Der Eindruck, den die beiden Männer von Waitu gewonnen hatten, ließ den Schluss zu, dass etwas Grauenhaftes die Bewohner vertrieben ober -
getötet hatte. Wenn sie aber tot waren - warum sah man dann nirgends eine
Leiche?
    Die Bilder vom Strand, die wilde Verfolgungsjagd
drängten sich Kunaritschew auf. Die beiden Motorradfahrer - nichts anderes als
leere Hüllen, die versucht hatten, ihn zu ermorden. Die Besitzer der Motorräder
aber kamen von hier.
    Das Geheimnis von Waitu zog sie in seinen Bann .. .
    Iwan stieg kurzerhand über die niedrige
Fensterbrüstung, um zu sehen, ob sich jemand im Haus befand.
    »Hallo«
rief er. »Ist da jemand! ?«
    Seine Stimme hallte durch die Räume. Es
erfolgte keine Antwort.
    Kunaritschew und Tankou sahen sich einen Raum nach dem anderen an.
    Sie
waren alle leer . . .
    Ein leeres Haus konnte noch ein Zufall sein.
Zwei, drei aber schon nicht mehr. . . Auch die Nachbargebäude fanden sie wie
erwartet verlassen vor, jedoch nirgends die Spur eines Kampfes, keinerlei
Zerstörung. Es schien, als hätten die Bewohner in aller Ruhe die Häuser
verlassen, um jeden Augenblick wieder zurückzukehren . . .
    In dieser Straße aber war keiner mehr
zurückgekommen, hatte offensichtlich keiner mehr zurückkommen können!
    Den beiden Männern war unheimlich zumute. Von
seinem Fahrzeug aus gab Tankou einen kurzen
Telefonbericht an seine Dienststelle und schilderte, was sie entdeckt hatten.
Sein Kollege am anderen Ende der Strippe glaubte erst, dass er sich einen makabren Scherz erlaube.
    Tankou legte auf. »Kommen Sie, Mister Kunaritschew!
Wir fahren zwei Straßen weiter. Da ist jemand, der eigentlich zu Hause sein müsste . Mein Vetter John . . .«
    »Ihr
Vetter John?«
    »Ja, John Guamar lebt hier. Ich besuche ihn hin und wieder. Er ist unheilbar krank und seit
Jahren ans Bett gefesselt. Wenn einer zu Hause ist, dann er und seine Frau .. .«
    Tankou startete den Wagen. Es hörte sich unheimlich
an in der Stille der Umgebung. Er fuhr schnell. Mit kreischenden Pneus bog er
um die Straßenecke, obwohl er keine Übersicht hatte. Aber in dem ausgestorbenen
Ort rechnete er nicht mehr mit Gegenverkehr.
    Kunaritschew nagte nervös an seiner
Unterlippe. Er ließ seine Blicke in die Runde gehen. Nirgends etwas Verdächtiges.
Es war zum Verrücktwerden . . .
    Er musste an die
Menschen im 'Beach-Hotel' denken, an die Gäste und das Personal... er konnte
sich einfach nicht vorstellen, dass auch dort niemand
mehr sein könnte. In dem Haus war es stets zugegangen wie in einem Bienenstock.
Es war ein stetiges Kommen und Gehen gewesen.
    Auf
dem Weg zur Straße, in der Tankous Vetter wohnte,
kamen sie am »Beach-Hotel« vorbei.
    Das Rasseln eines Telefons war zu hören. Es
kam aus der Empfangshalle. Auch dort stand die Tür weit offen.
    »Halten
Sie mal an, Tankou !«
    Noch ehe der Chevrolet richtig stand, sprang
Kunaritschew schon heraus. Nur drei Stufen führten in die kleine, aber
freundlich eingerichtete Empfangshalle, in die durch die großen Fenster die
Strahlen der hinter den Wolkenbänken hervorbrechenden Sonne fielen.
    Obwohl es ringsum gleich heller wurde, war das
Licht nicht in der Lage, die seltsame, trostlose Atmosphäre zu verändern.
    Iwan betrat die Empfangshalle. Noch immer
klingelte das Telefon. Es hörte sich gespenstisch an. Niemand kam, um den Hörer
abzunehmen.
    Auf den niedrigen Tischen in der Halle standen
noch einige Flaschen und halbvolle Gläser.
    X-RAY-7 eilte hinter den Tresen und nahm den
Hörer ab.
    »Ja,
bitte ?« meldete er sich.
    »Na, endlich !« sagte
die Stimme am anderen Ende der Strippe. »Was ist denn bei euch los? Warum nimmt
denn keiner ab? Ich versuche schon seit über zwanzig Minuten, euch zu
erreichen. Hat bei euch der Blitz eingeschlagen ?« beschwerte sich der Anrufer.
    »Möglich, dass mit
dem Leitungsnetz etwas nicht stimmt. Bei einem Gewitter dieser Stärke kann
schon mal etwas vorkommen .. .worum geht's denn? Wer
spricht denn da ?«
    »Wer hier spricht? Na, Charly, Mensch!
Erkennst du denn nicht meine Stimme .. ?
    Moment mal - mit wem
spreche ich denn? Ist da überhaupt das

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