SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster
eingetroffen.
Ein komplizierter Mechanismus trat in Gang.
Larry Brent in seiner Eigenschaft als X-RAY-1 mußte über die Entwicklung
wichtiger Ereignisse unterrichtet sein.
Adida Modderjees Nachricht war von
Wichtigkeit. Durch sie erfuhr Larry von der versuchten Entführung, vom
Eingreifen einer Frau, die Adida beschreiben, aber nicht benennen konnte.
Brent hatte einen Verdacht.
»Madame Hypno?«
Trotz des tranceähnlichen Zustandes, in dem
die Inderin sich befunden hatte, hatten ihre Sinne einiges von Wichtigkeit und
Klarheit registriert, mit dem X-RAY-3 etwas anfangen konnte.
Der Name Danhib Mucher fiel. Und Adida
glaubte sich sogar daran zu erinnern, daß während der Fahrt durch Kalkutta zu
der abgelegenen Hütte ihr Entführer den Namen >Ganderchoe< genannt hatte.
Ein Ganderchoe hatte ihren Tod gewollt, um ihren Kopf einem Mann namens Mucher
zu bringen. Mucher - das lag schon eine geraume Zeit zurück - war aber schon
mal in Erscheinung getreten, seine Daten waren von den Computern der PSA
gespeichert.
Mucher war im Zusammenhang mit dem
Todesdiamant aus Satans Krone von Bedeutung gewesen. Erst später waren
Verdachtsmomente aufgekommen, die den Schluß zuließen, daß er als Marionette
benutzt worden sein könnte.
Ganderchoe ... Mucher... der Todesdiamant ...
die Entdeckung einer teuflischen Stätte durch Iwan Kunaritschew ... das alles
paßte doch irgendwie zusammen!
Als X-RAY-7 unabhängig von den Recherchen
seiner Kollegin X-GIRL-R nach Indien kam, um einer seltsamen Geschichte über
die Ganderchoes nachzugehen, erwies sich diese Geschichte als wahr - und fast
zur gleichen Zeit hatte auch die indische Agentin, die eigentlich den Künstler
>Chaton< beschatten sollte, eine Begegnung mit einem Ganderchoe.
Zufall? Schicksal? Oder steckte eine Absicht
dahinter.
Warum ausgerechnet Adida bei dem Versuch, die
Darbietung zu sehen, auf heimtückische Weise betäubt worden war?
Adida Modderjee war bewußt ausgewählt worden!
Dann wußte jemand etwas über ihre Mission oder über ihre frühere Teilnahme an
einem Fall, der sie mit dem Todesdiamanten konfrontierte.
Die Unruhe in Larry wuchs.
Er mußte Adida persönlich sprechen und mehr
herausfinden über die Hintergründe, die Ganderchoe zu ihrer Entführung
veranlaßten und zu ihrer Befreiung und zu dem jetzigen Aufenthalt in einem
Hospital führten.
Ein Taxi brachte ihn zum Airport.
Während der Fahrt rief Larry Brent erneut
über Code die Frequenz ab, die Iwan Kunaritschew mit der Funkzentrale in New
York verband.
X-RAY-7 stand den Monstern im versteinerten
Park der Ganderchoes gegenüber.
Der Russe schilderte seine Lage bis in
Einzelheiten.
Larry wurde dreieinhalb Flugstunden vom Ort
des Geschehens entfernt Zeuge eines Situationsberichtes, den er sein Leben lang
nicht vergessen sollte.
» ... sie kommen näher, Sir«, Iwans Stimme
klang dunkel und belegt. »Sie sehen scheußlich aus ...» Er beschrieb sie im
einzelnen und machte noch eine witzige Bemerkung selbst in der Ausweglosigkeit.
»Bilder kann ich wahrscheinlich keine mehr schicken«, fügte er mit einem rauhen
Lachen hinzu. »Aber ihr sollt sie euch wenigstens vorstellen können. Hier
findet der reinste Maskenball statt. Mir wäre wohler, wenn es einer wäre. Dann
brauchte ich den Teilnehmern nur die Pappköpfe abzureißen, und der Spuk wäre zu
Ende... Aber so ... Bolschoe swinstwo - verdammte Schweinerei... sie greifen
an. Das Amulett stört sie überhaupt nicht. Es ist verkehrt ausgewählt.
Ägyptische Plagegeister lassen sich damit vielleicht verjagen, aber nicht Satan
und seine Familie, die hier fröhliche Wiederkehr feiert... Ich habe zu wenig
Munition mitgenommen, Sir...«
Larry, dem dieser Bericht galt, saß wie
versteinert auf seinem Platz. Wie gern hätte er jetzt Verbindung mit seinem in
Todesgefahr schwebenden Freund aufgenommen. Doch die Einbahnstraße
>Sendung<, die Iwan fest fixiert hatte, machte dies unmöglich.
» ... ich setzte die Smith & Wesson Laser
ein. Ebensogut könnte ich die Clique mit einer Taschenlampe anstrahlen. Sie
absorbieren das tödliche Licht, Sir .«
Kunaritschews Stimme hörte man die
Verzweiflung an, unter der er litt.
Schwere, dumpfe Schläge waren zu hören. Über
Tausende von Meilen hinweg war zu vernehmen, daß Iwan Kunaritschew sich in
diesen alles entscheidenden Sekunden auf nichts weiter verließ, als auf die
Schlagkraft seiner Fäuste.
Man hörte ihn keuchen.
Dann ein kurzer, gequälter Aufschrei ...
Danach Stille - bis auf
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