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SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

Titel: SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Opferaltäre standen, die Richtblöcke - und dahinter alte,
klobige Holzsärge, wie er durch verschleierte Augen wahrnahm.
    Doch auch das war noch nicht alles.
    Auf dieser Seite des grotesken, rätselhaften
Tempels gab es Hohlräume in der Wand, fensterlose Verliese, die mit Gittern
versperrt waren. Zellen! Der Gedanke grellte in Finnigans umnebelten Gehirn
auf. Düstere Gefängnisse, in denen wahrscheinlich schon vor ihm andere Menschen
gefangen gehalten wurden.
    Finnigan warf sich plötzlich nach vorn. Er
rannte in die Dunkelheit hinein und wunderte sich, daß nicht gleich nach ihm
gegriffen wurde. Seine Widersacher hatten es nicht eilig, ihn festzuhalten.
Eine Flucht aus dieser Hölle war ausgeschlossen. Das wußten sie.
    Sie lachten, als er in die Dunkelheit
taumelte - an den vergitterten Wandnischen und Särgen vorbei.
    Er wußte, daß er nicht weit kam, daß er am
Ende seiner Kräfte war. Das war kein Laufen mehr, das war nur noch ein
Dahinschleppen, und seine Widersacher hätten ihn längst wieder erreicht, wären
sie darauf erpicht gewesen.
    Warum taten sie es dann nicht?
    Wollten sie ihn in eine neue Falle laufen
lassen, um ihm dann endgültig den Garaus zu machen, wie das Oberhaupt dieser
Tiermenschen selbst deutlich genug gesagt hatte?
    Er war gehandikapt in seinen Bewegungen und
seinem Denken. Manchmal hätte er weinen, dann wieder lachen mögen, und er
stellte erschreckt fest, daß sein Gefühlsleben durcheinandergeraten war.
    Er mußte den Tiermenschen ein Schnippchen
schlagen, deren undurchsichtige Pläne durchkreuzen.
    Besessenheit und List bildeten eine
eigenartige Mischung in seinen Gefühlen.
    Er brauchte nur etwas anderes zu tun, als man
von ihm erwartete.
    Finnigan kicherte leise, taumelte in die
Dunkelheit vor der Wand, lief noch an zwei, drei Särgen entlang und handelte
dann ohne lange zu zögern.
    Er hob den Deckel. Der lag zum Glück lose auf
der alten Totenkiste.
    Harry Finnigan stieg in den Sarg, zog den
Deckel über sich und sah in das grinsende Antlitz einer mumifizierten Leiche,
die zusammengeschrumpft neben ihm lag.
    Das war doch mehr, als seine Nerven
verkraften konnten!
    Er konnte es nicht aushalten - er mußte raus
hier...
    Von Panik erfüllt wollte er sich aufrichten
und den Deckel zurückschleudern.
    Harry Finnigan stieß mit dem Kopf gegen den
Deckel.
    Der bewegte sich nicht mehr!
    Mit aller ihm noch zur Verfügung stehenden
Kraft stemmte sich der Amerikaner dem Widerstand entgegen.
    Das gab es doch nicht!
    Der Deckel konnte nicht klemmen
...
    Da wurde ihm die Wirklichkeit mit einem
Schlag bewußt.
    Er wurde von draußen zugehalten!
     
    *
     
    Er irrte nicht.
    Draußen hockten sie - die Sippe der
Ganderchoe!
    In ihren Augen glomm der teuflische Funke.
    Die Tiermenschen hielten den Sargdeckel zu.
Einige Ganderchoe streiften um die Totenkiste und waren im Schatten der Mauer
nur noch als Schemen zu erkennen.
    Harry Finnigan trommelte wie von Sinnen von
innen gegen die ihn umgebenden Wände und den Deckel.
    Er schrie, konnte sich nicht mehr befreien,
war mit dem mumifizierten unbekannten Toten eingesperrt - und blieb es.
    Alles, was sich zuvor ereignete, hatte seinen
Geist bereits strapaziert.
    Nun ging das neue Erlebnis über seine Kraft.
    Harry Finnigan wurde wahnsinnig
...
     
    *
     
    Im »Indra« bemühte man sich, die Gäste nur
wenig von dem merken zu lassen, was sich hinter den Kulissen abspielte. Die
Vorgänge - Krach, Rauch und Schwefelgeruch - hatten aber doch eine Anzahl
Menschen beunruhigt.
    Das Lokal war sofort zu überblicken. Keine
Spur von Iwan Kunaritschew und Shea Sumaile.
    Larry Brent verlor keine Zeit, um die
erforderlichen Fäden zu knüpfen.
    Er suchte zuerst das Gespräch mit der
Geschäftsführung, mit Angestellten und Zeugen, die einige Angaben machen
konnten.
    Shea Sumaile war vom Zimmerkellner zum
Telefon gerufen worden.
    »Von welchem ?« wollte X-RAY-3 vom Geschäftsführer wissen.
    »Der neue Mann - wir haben ihn schon überall
gesucht. Aber er ist nicht mehr da ...«
    »Was soll das heißen ?«
    »Wir wissen es nicht, Sir .«
    Auch die Polizei, die diskret verständigt
worden war, stand vor einem Rätsel.
    Die junge Inderin im violetten Sari teilte
ihre Beobachtungen mit, ebenso die beiden Kellner aus dem Restaurant, die auf
den Lärm im Zimmer des stellvertretenden Direktors aufmerksam geworden waren
und reagiert hatten.
    Madame Hypno und Iwan Kunaritschew waren in
eine Falle gerannt!
    Das zu ebener Erde liegende Zimmer bot alle
Voraussetzungen für

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