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SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

Titel: SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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pfeifen. »Schnell fahren macht
Spaß«, sagte er während eines riskanten Überholmanövers. »Schon geschafft - ich
hole Ihnen glatt fünf Minuten heraus, Sir. Das ist eine ganze Menge. Wann
wollten Sie denn am liebsten da sein ?«
    »Das sage ich Ihnen lieber nicht, Tolip,
sonst beschleunigen Sie so scharf, daß wir abheben. Das möchte ich im Interesse
der anderen Verkehrsteilnehmer und meiner Nerven lieber nicht riskieren .«
    Er dachte daran; daß es Menschen gab, die
sich in Gedanken an einen an
    deren Ort versetzen oder einen Doppelkörper
entstehen lassen konnten. Eine solche Fähigkeit hätte er sich jetzt gewünscht,
um in dieser Sekunde nicht nur hier im Taxi, sondern auch im »Indra« zu sein.
    Jede Minute, die verstrich, kam ihm vor wie
eine kleine Ewigkeit.
     
    *
     
    Er entwickelte in diesen Minuten, da es um
Leben und Tod ging, eine Kraft, die er sich selbst nicht zugetraut hätte.
    Harry Finnigan wand sich am Boden, machte die
Bewegungen der Schlange mit und krallte im ersten Entsetzen seine Finger in den
kalten, glatten Leib.
    Aber es nützte nichts.
    Er mußte versuchen, das riesige Reptil von
Hals und Brust zu lösen. Der Druck auf seine Lungen wurde unerträglich, und er
hatte das Gefühl, sie würden platzen.
    Keuchend lag Finnigan am Boden. Vor seinen
Augen tanzten feurige Kreise.
    Es gelang dem Amerikaner, die Hände unter den
Leib der Schlange zu schieben. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen den Druck.
Sein Körper war in Schweiß gebadet, sein Herz pochte, als wolle es die Brust
sprengen.
    Harry Finnigan riß die Beine an und bewegte
sich heftig und kraftvoll. Aber nur für kurze Zeit.
    Da erlahmten seine Kräfte. Das Reptil war
ungleich stärker.
    Todesangst erfüllte ihn. Er schrie, schlug um
sich und bekam plötzlich - er wußte selbst nicht wie - den Kopf der Schlange zu
packen. Der flache Schädel des Reptils befand sich züngelnd dicht vor seinem
Gesicht. Durch den Schleier aus blutrotem Nebel starrten kalte, glitzernde
Augen.
    Halb wahnsinnig vor Angst und Grauen
registrierte Finnigan noch etwas: Die fahle Oberfläche eines riesigen
Totenschädels, aus dem die betäubenden, unangenehm riechenden Dämpfe stiegen.
    Er war ganz nahe daran, brauchte nur die Hand
auszustrecken - und tat es.
    Der erste Versuch erfolgte ziemlich matt.
Finnigan schlug den Schädel der Schlange gegen das fahle Gebein. Und dann ein
zweites Mal - diesmal kräftiger - schließlich noch ein drittes Mal.
    Die Bewegungen der Schlange wurden langsamer,
der Druck auf seiner Brust ließ nach.
    Er konnte etwas besser atmen.
    Das Reptil zuckte leicht und war benommen.
Finnigan wußte selbst nicht, wie er es eigentlich zuwege gebracht hatte, sich
diesen Vorteil zu verschaffen.
    Halb ohnmächtig löste er sich aus der
Umklammerung.
    Die Schlange rutschte seitlich weg. Ihr
dicker Schwanz streifte über sein Gesicht. Er merkte es kaum und handelte
mechanisch wie ein Roboter.
    Schweratmend lag er am Boden, unfähig sich zu
erheben. Aus halbgeschlossenen Augen nahm er die matte, schleifende Bewegung
wahr. Das Reptil zog sich in die Finsternis zurück.
    Verrückt, grellte der Gedanke durch Finnigans
wiedererwachendes Bewußtsein. So verhält sich keine Schlange ... da stimmt
etwas nicht...
    Alles stimmt hier nicht, meldete sich seine
Selbstkritik.
    Ich werde gleich aufwachen, und dann hat
dieser Alptraum ein Ende ...
    Der Sieg über die Schlange erfüllte ihn mit
neuer Hoffnung, daß er doch noch mit der Angst fertig wurde, die in seiner
Seele nagte.
    Langsam überwand er den Schock der Begegnung
und kam wieder zu Kräften, als das Unheil zum zweiten Mal zuschlug.
    Knirschend öffnete sich das grinsende Maul
des überdimensionalen Totenschädels neben ihm.
    Finnigans Kopf wirbelte herum.
    Die Schlange!
    Da war er wieder, der geschmeidige,
glitschige Leib, der blitzschnell nach vorn stieß, der Schwanz, der sich um
seinen Hals legte.
    Harry Finnigan weigerte sich zu glauben, was
er erlebte.
    Er schrie wie von Sinnen, als der
Schlangenkörper ihn einfach mitriß in das weit geöffnete Maul des
Totenschädels, das sich hinter ihm mit dumpfem »Klapp« schloß
...
     
    *
     
    Es ging abwärts wie auf einer Rutschbahn. Nur
nicht so steil.
    Es hatte keinen Sinn, daß er um sich schlug,
mit den Füßen strampelte und schrie.
    Da war niemand, der ihn hörte, niemand, der
ihm hätte zu Hilfe eilen können. Er selbst konnte sich nicht helfen, war irgend
jemand, irgend etwas ausgeliefert wie Spielzeug.
    Wie ein dicker, zuckender

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