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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bereits hinter
sich hatten. Es kam ihm so vor, als hätten sie etwas übersehen. Aber was?
    Er wollte sich in der oberen Etage umsehen,
die sie nur flüchtig überprüft hatten.
    Da hörte er das Ächzen des Dielenbodens über
sich.
    Der Kommisar stand wie erstarrt.
    War außer ihm noch jemand in der Villa?
    Aber - das konnte doch nicht sein!
    Das Siegel war nicht beschädigt.
    Funés Miene wurde zur Maske.
    Auf Zehenspitzen schlich er über die Treppe
hoch und vermied jedes Geräusch.
    Er schaltete auch kein Licht an, orientierte
sich an Wand und Treppengeländer und war froh, daß die leuchtenden Früchte des
Negers unten wieder ausgegangen waren.
    Die Geräusche, denen er sich näherte, kamen
hinter der Tür zum Dachboden her.
    Vorsichtig legte Fuñé seine Hand auf die Klinke, drückte sie
langsam herab und öffnete die Tür ...
     
    *
     
    Maurice Fuñé gab einen Schrei von sich, der durch das
ganze Haus hallte.
    Der Kommissar erhielt einen Stoß gegen die
Brust, taumelte nach hinten und wußte, daß dort der Treppenabsatz war, wollte
sich zwar noch festhalten, schaffte es aber nicht mehr.
    Der Mann trat ins Leere.
    Fuñé konnte den Sturz nicht mehr abfangen, flog
gegen die Wand, gegen das Geländer und stolperte über die Stufen.
    Wenn er meinte, endlich einen festen Halt
gefunden zu haben, war »er« wieder da...
    Der riesige Neger mit den türkisfarbenen
Pluderhosen und dem nackten Oberkörper!
    Er war keine Gestalt aus Holz, sondern aus
Fleisch und Blut, und drosch mit seinen Fäusten auf Fuñé ein, daß der kräftige Franzose gar nicht zur
Besinnung und damit zur Gegenwehr kam.
    Fuñé überschlug sich und fühlte brennenden Schmerz
in der Wirbelsäule, als er meinte, in der Mitte durchgebrochen zu werden ...
    Seine Rechte rutschte über das Geländer. Fuñé verlor den Halt und hatte keine Kraft mehr,
auf den Beinen zu stehen. Mit einem dumpfen Laut schlug er am Boden auf.
    Er hörte nicht mehr, wie die Tür, die er nur
angelehnt hatte, klackend ins Schloß fiel.
    Danach war es wieder still in dem
unheimlichen Haus, still und finster. Der schwerverletzte Kommissar lag in
seltsam verkrümmter Haltung vor der untersten Treppe. Blut lief zwischen seinen
Fingern, sein Gesicht war mit Kratzspuren übersät und voll blauer Flecke, wo
die unbarmherzigen Schläge des unheimlichen Feindes ihn getroffen hatten...
     
    *
     
    Als sie die Augen öffnete, war sie von
Dunkelheit umgeben. Wie ein Mantel lag sie über ihr.
    Morna Ulbrandson brauchte einen Moment, ehe
sie begriff, daß sie nicht in ihrem Bett im Hotelzimmer des »Esplanade« lag,
sondern auf dem harten Fußboden zwischen den Stühlen eines Raumes, der einer
Gruppe bisher unbekannter Menschen zu Versammlungen diente, die das Licht der
Öffentlichkeit scheuen mußten.
    X-GIRL-C richtete sich auf.
    Ihre Augen gewöhnten sich schnell an die
Finsternis. Sie sah die Umrisse der Stühle, die Wände mit den Bildern und den
Durchlaß, der in den angrenzenden Raum führte.
    Zwei Minuten nach dem Erwachen aus der
Bewußtlosigkeit stand Morna schon wieder auf den Beinen und ging den Weg, den
vermutlich der wie ein Gespenst aufgetauchte Vater ihrer ehemaligen Freundin
Josephine genommen hatte.
    Bevor sie die Schwelle zum angrenzenden Raum
überschritt, warf sie einen Blick auf das Leuchtzifferblatt ihrer Uhr.
    In wenigen Minuten war es eine Stunde vor
Mitternacht.
    Morna erschrak.
    Um fünf Uhr am Nachmittag war sie angekommen.
Dann war sie mindestens fünf Stunden bewußtlos gewesen! Sie konnte es nicht
fassen ...
    Normalerweise befanden sich neben den Türen
auch Lichtschalter. Aber da im Raum keine Deckenleuchte hing, gab es auch keine
Lichtschalter.
    Morna Ulbrandson knipste die kleine
Taschenlampe an, die sie stets bei sich trug.
    Bleich wanderte der Lichtstrahl über die gegenüberliegende
Wand. Auch hier das Gleiche. Fensterlose Wände, die vom Boden bis zur Decke mit
unheimlich wirkenden Ölbildern bedeckt waren.
    Auch in diesem Raum ein großer Kreidekreis,
aber kein Stuhl.
    Als der Strahl der Taschenlampe den Boden
traf, fuhr Morna zusammen.
    Da stand in Kreideschrift eine Botschaft. Sie
galt zweifelsohne ihr.
    »Geh! Und kehre nicht wieder zurück! Sprich
mit keinem Menschen über das, was du erlebt hast... Wir müßten dich ... sonst
töten ...«
     
    *
     
    Zu den Absonderlichkeiten dieses Tages
gehörte noch eine weitere Entdeckung.
    Als Morna die darunterliegende Wohnung
passierte, um das Haus zu verlassen, glaubte sie, ihren Augen nicht trauen

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