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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mühe, sie anständig zu ordnen.
Die Eckkneipe machte nicht den Eindruck, daß man darin Wert darauf legte, wie
man aussah.
    Die Schwedin öffnete noch zusätzlich zwei
Knöpfe an ihrer Bluse und näherte sich mit unsicheren Schritten ihrem Ziel.
    Vor der Wirtschaft standen zwei Männer. Sie
rauchten. Man sah ihnen an, daß sie beide zuviel getrunken hatten.
    Als die blonde Frau mit den hochhackigen
Pumps auf sie zukam, hielten sie im Gespräch inne und sahen sie an.
    Der eine grinste. »Wir kriegen Besuch,
Philipe«, sagte er mit knödeliger Stimme. Er warf seine angerauchte Zigarette
in die Gosse. »Eine Blondine. Sieht fast aus wie Minouche. Ist sie aber
nicht...«
    Morna verstärkte auf den letzten Metern bis
zum Eingang ihren Hüftschwung.
    Der andere Mann vor dem Eingang der Kneipe
verzog die Lippen. Er war bärtig, ungepflegt, sicher wesentlich
    jünger, als er aussah. An seiner schmutzigen
Jacke fehlten zwei Knöpfe. »Minouche ist kleiner, Alain... das ist ’ne Neue ...
ich hab’ sie hier noch nie gesehen ...«
    »Hallo, Mademoiselle«, sagte der erste
wieder, als Morna vor dem Eingang stehen blieb. »Was können wir für... dich
tun?« Er wankte zwei Schritte auf Morna zu.
    »Ich hab’ Durst und noch Lust auf ein
Bier.,.«, sagte die Schwedin einfach. »Habt ihr was dagegen?«
    Der mit Alain Angesprochene hob abwehrend
beide Hände. »Man wird ja ... wohl noch mal fragen können, wie?« fragte er,
rülpste und klammerte sich an seinem Kollegen fest. Auch er war schlecht
gekleidet. An seinem mal dunkelblauen Jackett, das ausgewaschen wirkte, hingen
noch die Reste seiner letzten Mahlzeit. Offenbar hatte er Würstchen mit Senf
gegessen und danach oder davor Spaghetti mit Tomatensoße. »Die ist aggressiv...
Philipe, sie sieht zwar wie Minouche aus, aber sie ist es nicht... das kannst
du schon daran erkennen. Wie... heißt du denn?«
    »Morna.«
    Der Wermutbruder legte den Kopf schräg. »Du
bist wirklich neu ... hier. So’n Namen hab’ ich noch nie gehört.«
    »Ich wollte zu einer alten Bekannten. Hab’
sie leider nicht angetroffen. Vielleicht ist sie da drin.« Morna deutete auf
die Tür.
    »Wie heißt sie denn, deine Bekannte«
Vielleicht kennen wir sie«, sagte Philipe und kraulte sich den Bart.
    »Möglich. Seid ihr denn regelmäßig hier?«
    Die beiden sahen sich an. »Wenn jeden Tag
regelmäßig ist - dann schon ... kommt ganz darauf an, was du drunter
verstehst.«
    »Joesphine Tofflaine.«
    »Ah, die von dem verrückten Maler?« fragte
Alain sofort und winkte ab. Das schien seine Lieblingsgeste zu sein. »Klar...
die ist auch manchmal da.«
    »Aber nicht immer.«
    »Vielleicht hab’ ich heute Glück. Na, dann
kommt mal mit, ihr beiden ...« Morna Ulbrandson ergriff die Initiative, hakte
sich unverzagt bei den beiden Wermutbrüdern unter und zog sie mehr mit sich,
als sie selbst noch gehen konnten. »Ich lad’ euch ein zu einem Wermut...«
    »Wunderbar«, freute sich Philipe. »Aber . ..
wir sind wählerisch . .. wir trinken nur ’ne bestimmte Marke.«
    »Die spendier’ ich euch auch. Ich hatte Glück
heute mit ’nem spendablen Freier ... so was soll man feiern ...«
    »Richtig«, wurde ihr wie aus einem Mund von
beiden bestätigt. »Alle Feste soll man feiern... da gibt’s immer einen Grund,
jeden Tag . . .«
    »Und was für eins habt ihr heute schon
gefeiert?« erkundigte sich Morna fröhlich, obwohl ihr überhaupt nicht danach zumute
war. Als sie die Tür zu der Kneipe auf drückt^, wurde nicht nur das Grölen
lauter. Auch die Luft wurde sofort schlechter. Eine Dunstwolke aus Alkohol,
Schweiß und Zigarettenqualm schwebte ihr entgegen.
    Die Kneipe bestand aus klobigen Tischen und
unbequemen, harten Stühlen.
    Dennoch war sie bis auf wenige Plätze
gefüllt. Die Anwohner aus der Nachbarschaft - und nicht nur sie - waren alle
vertreten. Das konnte Morna nur recht sein.
    Männer und Frauen hielten sich in der
verräucherten Gaststube auf. Ein Serviermädchen mit starkem Busen und prallen
Schenkeln, die fast ihren engsitzenden Rock zu sprengen drohten, bediente die
Gäste. Sie hatte nichts dagegen, wenn ihr jemand einen allzu langen Blick in
den Ausschnitt warf oder ihr einen Klaps auf den strammen Hintern gab.
    Alain, Philipe und in ihrem Geleit Morna
Ulbrandson wurden mit lautem Hallo empfangen. Sie wurde aufgenommen wie eine
Einheimische, eine alte Bekannte.
    Und nicht sie war es, die den beiden
Wermutbrüdern Getränke spendierte, sondern sie wurde laufend eingeladen. Hätte
die Schwedin

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