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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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würde er sich sofort
an ihre Fersen heften... irgend etwas stimmte im Tofflaine-Haus nicht.
    Auch Iwan Kunaritschews Geduld wurde auf eine
harte Probe gestellt.
    Er hielt sich auf der Station auf, um
jederzeit erreichbar zu sein. Er vertrieb sich die Zeit damit, daß er mit den
Krankenschwestern flirtete und einem Pfleger das Fürchten lernte, der von sich
behauptete, der stärkste Raucher im ganzen Haus zu sein. Nach vier Zügen an
einer von Kunaritschews Selbstgedrehten sah man ihn grün im Gesicht werden und
von da an die nächste halbe Stunde nicht mehr, die er auf einem gewissen Ort
verbrachte ...
    Am frühen Abend endlich kam die erlösende
Nachricht.
    Der Stationsarzt ließ Kunaritschew wissen,
daß Kommissar Fuñé für ihn zu sprechen sei.
    »Machen Sie’s bitte so kurz wie möglich! Sein
Zustand läßt ein langes Gespräch nicht zu.« Der Arzt ließ ihn in das Zimmer.
    Fuñé hatte sein linkes Bein im Galgen hängen, sein
Kopf war bandagiert, so daß nur sein bleiches Gesicht hervorschaute.
    »Man hat mir gesagt, wer Sie sind«, sagte Fuñé matt und mit schwacher Stimme, noch ehe Iwan
etwas erklären konnte. »Es ist gut, wenn Spezialisten sich um den Fall kümmern.
Poulain - das ist mein Stellvertreter - ist zwar ein ganz sympathischer Kerl
und auch ein brauchbarer Polizist. Aber wenn die Dinge in einen Bereich gehen,
der mit den herkömmlichen Mitteln nicht mehr auszuleuchten ist, dann macht er
schlapp ... Ich habe nicht viel Zeit. Schmerzen ... sie werden stärker, und
innerhalb der nächsten zehn Minuten pumpen die Karbolmäuschen mich wieder mit
Schlaf- und Betäubungsmitteln voll. Ist überhaupt ein Wunder, daß ich
einigermaßen klar denken und sprechen kann ... was wollen Sie wissen,
Monsieur?«
    Iwan stellte seine Fragen knapp und präzise,
um Funés Kräfte nicht unnötig zu strapazieren.
    X-RAY-7 ließ sich die Gestalt beschreiben,
die den Kommissar die Treppe hinuntergestoßen hatte. Fuñé konnte von Glück reden, daß er sich nicht das
Genick gebrochen hatte.
    Auch der Kommissar hatte keine Erklärung
dafür, wie die Holz-Statue des Negers zum Leben erwacht war, was sich im
einzelnen wirklich in der großen Villa abgespielt hatte.
    Auf eins, von dem er noch nicht gesprochen
hatte, wies er noch hin.
    »Da ist noch etwas, ich spreche nicht gern
darüber« | man sah ihm an, daß ihn nicht nur die Schmerzen quälten. Er schielte
zur Tür, weil er damit rechnete, daß jeden Augenblick die Schwester mit der
Spritze in der Hand dort auf tauchte. »Es müßte nachgeprüft werden...«
    »Deshalb bin ich gekommen«, half Kunaritschew Fuñé nach.
    »Als ich am Boden lag ... kurz bevor ich das
Bewußtsein verlor, hörte ich ... eine Stimme ... das klingt verrückt, ich weiß
... aber ich habe nicht geträumt, und ich hatte auch keine Halluzination ...
trotz des Zustandes, in dem ich mich befand. Die Stimme flehte mich um Hilfe an
... ich weiß nicht, was sie bedeutete, noch wem sie gehörte. Aber ich habe das
Gefühl, daß man dieser Spur nachgehen muß. Der Hauch des Bösen, des
Unaussprechlichen ... flehte mich an ... ich weiß, was ich sage, Monsieur
Kunaritschew, wenn Sie sich der Sache annehmen, beherzigen Sie meinen Rat:
Seien Sie auf der Hut, damit es nicht noch mal zu einem Unglücksfall kommt! In
der Villa Ludeux geht es nicht mit rechten Dingen zu, ebensowenig wie sein Tod
natürlich war. Mein Erlebnis im Haus hat mir bewiesen, daß ich auf... der
richtigen Spur bin.«
     
    *
     
    Er hielt sich nach dem Gespräch keine Sekunde
länger als nötig auf.
    Iwan Kunaritschew ließ sich mit einem Taxi
nach Nieully fahren.
    Es wurde gerade dunkel, als er mit dem
Originalschlüssel das Tor aufschloß, nachdem er eine Runde um das beachtliche
Anwesen gelaufen war.
    Er betrat die Villa durch den Haupteingang
und benutzte den gleichen Weg wie Maurice Fuñé am Abend zuvor.
    Er sah sich allerdings die mannshohe Statue
genau an, die als Zier und Beleuchtung fungierte.
    Sie bestand aus massivem, bemaltem Holz. Der
Neger war gut und gern zwei Meter groß, einige Zentimeter mehr als
Kunaritschew.
    Die Statue stellte offensichtlich einen
Angehörigen des Massai-Stammes dar, groß und stolz, gerader Wuchs, ein beinahe
klassisches Profil.
    Iwan betastete die Falten des hölzernen Gewandes,
die Arme und Beine und ließ dabei den die leuchtenden Früchte tragenden
Schwarzen nicht aus den Augen.
    Er konnte trotz intensiver Suche nichts
Besonderes an der Figur feststellen. Es gab weder einen

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