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SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Pferde
regelmäßig zu reiten, um ihnen Bewegung zu verschaffen ..
    Es war schon dunkel, als er nach
diesem arbeitsreichen Tag durch die Wiesen ritt und dann dem Waldweg entgegensteuerte,
der bis zur Straße führte.
    Allein dieser Weg war zweieinhalb
Kilometer lang.
    Benolf saß auf einem Schimmel und führte
eine zweite Stute am Zügel neben sich her. Er ließ die Pferde in leichten Trab
fallen.
    Am Ende des Waldes, wo die Wiese und
die Straße begannen, stiegen die Nebel hoch.
    Da sah Benolf in der Dunkelheit eine Bewegung.
    Jemand lief über den Waldweg und
schleifte etwas hinter sich her. Es war groß und hell und sah aus wie eine
Schaufensterpuppe.
    Der Bereiter stutzte. Unwillkürlich verengten
sich seine Augen, und ebenso unwillkürlich trieb er die Pferde zu größerer Eile
an.
    Das dumpfe Hufgetrappel auf dem
Waldweg machte den Fremden aufmerksam, der wie aus Trance erwachte.
    Horst Kaichen ließ den weißen Körper
fallen.
    »He? Was machen Sie denn da ?« Benolf war heran, riss die Pferde am Zügel und brachte sie zum Stehen.
    Der Fremde spurtete los.
    Die Pferde wieherten und stiegen auf
die Hinterbeine. Benolf wurde blass .
Die Tiere waren aufs äußerste erregt, als spürten sie eine Gefahr...
    Kaichen warf sich ans Steuer, legte
den Gang ein und gab Gas.
    Die Reifen drehten durch bei der
plötzlichen Beschleunigung, dann griffen die Profile.
    Weiche Humuserde, Moos und Grasbüschel
wurden in die Luft geschleudert.
    Kaichen fuhr den Wagen in hoher
Geschwindigkeit rückwärts.
    Sekunden hatte Benolf mit den Tieren zu kämpfen, dass sie nicht seiner
Kontrolle entglitten, so dass er in der allgemeinen
Aufregung sich nur teilweise das polizeiliche Kennzeichen merken konnte.
    Hinzu kam, dass der Wagen ohne Beleuchtung fuhr, was das Ganze noch schwieriger machte.
    Aber die Lichtverhältnisse waren noch
so, dass man sehen konnte, was im Graben lag.
    Benolf sprang vom Pferd, als es sich
beruhigt hatte.
    Im Graben entdeckte er eine nackte
junge Frau...
    Um ihren Hals lag ein Schal, mit dem
sie erwürgt worden war.
    Karl Benolf ,
siebenundvierzig Jahre alt, sah sich zum ersten Mal in seinem Leben mit einem
Verbrechen konfrontiert.
    Er konnte nicht fassen, was geschehen
war. Alles, was sich in den nächsten Minuten abspielte, erfolgte wie
automatisch, und er musste später intensiv darüber
nachdenken, welche Schritte er im Einzelnen gegangen war.
    Er sprang auf das Pferd, trieb es an
und kehrte auf das Gut zurück, das näher lag als der nächste Ort. Den
davonpreschenden Wagen zu verfolgen, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen
gewesen.
    Vom Gut aus wurde die Polizei
verständigt. Das teilweise erkannte Nummernschild stimmte mit dem des Wagens
überein, der vor Dr. Bergmanns Anstalt entwendet worden war.
    Larry Brent alias X-RAY-1 und X-RAY-3 erfuhr
davon, als er von unterwegs anrief.
    Er war zu einer Tankstelle gefahren.
Seine Hoffnung, den metallicgrauen CD 5 E einzuholen
und auf der Straße zu entdecken, hatte sich nicht erfüllt.
    Als er hörte, dass der Wagen vermutlich gesehen worden war, begab sich Brent sofort zu der
angegebenen Stelle.
    Dort standen mehrere Polizeifahrzeuge.
Die Zufahrt zum Tatort war hermetisch abgeriegelt.
    Kriminalbeamte hatten mit ihrer Arbeit
begonnen.
    Auf dem Umweg über Dr. Bergmann war
seine Ankunft mitgeteilt worden. Ohne Schwierigkeiten konnte er mit dem
federführenden Kommissar sprechen.
    Er erfuhr, was sich ereignet hatte,
sofern es von Karl Benolf beobachtet worden war.
    Larry betrachtete die Leiche des
jungen Mädchens. Er suchte unwillkürlich Spuren, die auf ein Ritual hinwiesen.
Das hätte eventuell in die Gedankenkette gepasst , die
er sich von dem Fall bisher gemacht hatte.
    Aber nichts stimmte.
    Brent schüttelte den Kopf. »Wenn er’s
wirklich war - und einiges spricht dafür«, sagte er wenig später zu Dr.
Bergmann, der ebenfalls am Tatort eingetroffen war, dann hätte er einfach ohne
jegliches Motiv einen Menschen, der ihm zufällig über den Weg lief, getötet.
Das aber will mir - gerade bei ihm - nicht in den Kopf. Er m u ß sich doch
etwas dabei gedacht haben ...«
    »Vielleicht hat er unter einem inneren
Zwang gehandelt«, murmelte Bergmann. Er war weiß wie Kalk. Der Gedanke, dass er über neun Monate lang eine Person in seinem Haus
hatte, die Tag und Nacht beobachtet wurde, über die man alles - und doch kaum
etwas wusste , und die sich nun als potentieller
Mörder entpuppte, bedrückte ihn.
    »Oder er hat einen Auftrag empfangen
oder eine >Vision<

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