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SGK342 - Das Echsengezücht greift an

SGK342 - Das Echsengezücht greift an

Titel: SGK342 - Das Echsengezücht greift an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Erwachen nicht verpassen, wußte aber nicht,
wie lange dieser merkwürdige Mensch schlief... Was tat er, wenn er erwachte?
    Morna telefonierte mit ihrem Kontaktmann im
Polizeipräsidium, der von ihrer Anwesenheit und ihrer Arbeit in Budapest wußte,
und mit dem sie ihr Vorgehen abstimmen wollte.
    Sie berichtete von ihrem Erlebnis und ihren
weiteren Plänen. »Es kommt mir nun darauf an, herauszufinden, wie er seinen
weiteren Tagesablauf gestaltet, wann es wieder über ihn kommt... zu morden! Er
ist nicht bei Verstand, soviel läßt sich auf den ersten Blick sagen. Ich will
versuchen, die Mauer, die er zwischen sich und der Welt, die ihn umgibt,
errichtet hat, zu durchbrechen. Der Mörder lebt in einer anderen Welt, in einer
Alptraumwelt... Er ist offenbar von der Wirklichkeit völlig isoliert. Ist das
auch bei den anderen so, die in Prag und Wien mordeten? Gibt es zwischen ihnen
überhaupt einen Zusammenhang - oder ist das alles nur ein unglückseliger
Zufall? Doch nicht nur diese Fragen müssen geklärt werden. Wir müssen Boris
weiter beobachten, und ich muß vor allen Dingen wissen, ob das Rasiermesser die
Tatwaffe ist, mit der die zwei bisher registrierten Morde geschahen. Ich muß
das Ergebnis schnellstens haben, Janoz. Das Messer muß wieder an Ort und Stelle
liegen, bevor Boris die Augen aufschlägt...«
    »Wir werden tun, was wir können, Morna. Ich
bin in zehn Minuten mit ein paar Leuten bei Ihnen, dann werden wir weitersehen
...«
     
    *
     
    Er schaffte es in acht Minuten.
    »Eine Polizeisirene bietet viele Vorteile.
Unter anderem den, daß man viel pünktlicher ist, als man ursprünglich denkt«,
sagte er grinsend, als er der PSA-Agentin gegenüberstand und sie begrüßte.
    Janoz Vasdar war Polizeichef.
    Er sah gut aus, wie Morna sich einen echten Ungar vorstellte. Groß, ein wenig zigeunerhaft,
mit einem riesigen Schnurrbart, der weit über die Lippenenden ragte. Er sah aus
wie ein Zigeunermusiker, und Morna stellte sich Vasdar unwillkürlich mit einer
Geige vor, gekleidet im Folklore-Look, wie er in einem vornehmen Restaurant bei
Kerzenlicht für illustre Gäste zu Speis und Trank seinem Instrument sanfte,
einschmeichelnde und seufzende Töne entlockte.
    Vasdar war ein Mann schneller Entschlüsse,
der rasch und ohne viel zu fragen begriff, worum es ging.
    Er hatte alle Vorbereitungen getroffen, um so
wenig Zeit wie möglich zu vergeuden.
    In einem zweiten Zivilfahrzeug war ein
Polizeibeamter extra mitgekommen. Er hatte den Auftrag, die vermutliche
Tatwaffe zur labortechnischen Untersuchung zu bringen und nach der Analyse dann
so schnell wie möglich wieder herzubringen, damit Morna Ulbrandsons mutiger
Plan weiterverfolgt werden konnte.
    Ein Begleiter Janoz Vasdars erhielt den
Auftrag, das Haus am Ende der Straße nicht aus den Augen zu lassen. Sollte
jener rätselhafte Boris, über den man sonst noch nichts Genaues wußte, wider
Erwarten früher auftauchen, mußte man auch in diesem Fall über seine weiteren
Schritte unterrichtet sein.
    Morna setzte sich zu Vasdar ins Auto, um alle
Einzelheiten zu erörtern.
    Der Polizeichef war so weit nach vorn
gefahren, daß sie die Front des fraglichen Gebäudes im Auge behalten konnten.
    Der Wagen war dabei vom Haus aus nicht so gut
zu sehen, da er hinter einem LKW stand, der zur Hälfte mit Schutt beladen war.
Weit und breit gab es allerdings keine Abbruchstelle. Wahrscheinlich machte der
Fahrer eine Pause. In einem der Häuser. Bei seiner Frau oder seiner Freundin,
meinte Janoz Vasdar beiläufig.
    Mit aufmerksamen Blicken beobachtete er jede
Person, die aus dem Haus kam oder ins Haus ging.
    Ein Fenster zur Wohnung des mutmaßlichen
Mörders war geklappt.
    »Es handelt sich um sein Schlafzimmer«, sagte
Morna erklärend.
    Ein Schatten fiel über den Wagen, in dem sie
saßen. Eine mächtige Wolke schob sich vor die Sonne, und vom Osten her näherte
sich ein Regengebiet.
    Vasdars Mitarbeiter hatte inzwischen
beiläufig die Namensschilder an der Haustür inspiziert und herausgefunden, daß
der Mann, für den sie sich interessierten, Boris Pale wo hieß.
    Mit der Funkapparatur in seinem Fahrzeug gab Avsar
seiner Dienststelle die Anweisung, den Träger dieses Namens zu überprüfen und
herauszufinden, woher er stammte und was man über ihn wußte.
    Dreißig Minuten später liefen die ersten
Hinweise aus dem Präsidium ein.
    Boris Pale wo war russischer Abstammung. Sein
Vater war Russe, seine Mutter Ungarin. Er war in der CSSR geboren, seit seinem
dritten Lebensjahr

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