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Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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den Supermarkt gerade betreten, bleiben stehen, um ihn mit offenem Mund anzustarren. Ja, ja, schaut ihn euch nur an, meinen Christian!
    Aber warum um alles in der Welt will er sich nicht von mir anfassen lassen? Vielleicht sollte ich den Spieß zur Abwechslung mal umdrehen. Meine innere Göttin nickt begeistert. Während wir warten, schmieden wir einen Plan. Hm …
    Christian trägt die Einkaufstüten in die Wohnung. Er sieht seltsam damit aus, überhaupt nicht wie ein CEO .
    »Du wirkst sehr … häuslich.«
    »Das hat mir noch keiner vorgeworfen«, erwidert er trocken und stellt die Tüten auf die Kücheninsel. Während ich sie auspacke, nimmt er die Flasche Weißwein, die er gekauft hat, und macht sich auf die Suche nach einem Flaschenöffner.
    »Ich habe mich hier noch nicht richtig eingelebt. Der Öffner ist, glaub ich, in der Schublade da drüben.« Ich deute mit dem Kinn in die Richtung.
    Es ist so … verdammt normal. Zwei Menschen, die dabei sind, sich besser kennen zu lernen, und miteinander essen werden. Trotzdem ist es merkwürdig. Die Angst, die ich in seiner Gegenwart immer empfunden habe, ist verschwunden. »Woran denkst du?« Christian schlüpft aus seinem Nadelstreifenjackett und legt es aufs Sofa.
    »Wie wenig ich dich letztlich kenne.«
    »Du kennst mich besser als irgendjemand sonst.«
    »Das glaube ich nicht.« Ich muss an Mrs. Robinson denken.
    »Doch, Anastasia. Die Menschen wissen nicht viel von mir.«
    Er reicht mir ein Glas Weißwein. »Cheers«, sagt er.
    »Cheers«, erwidere ich und trinke einen Schluck, während er die Flasche in den Kühlschrank stellt.
    »Kann ich dir helfen?«, fragt er.
    »Nein, danke … setz dich einfach hin.«
    »Ich würd dir aber gern helfen.«
    »Du kannst das Gemüse schnipseln.«
    »Ich kann nicht kochen«, gesteht er und beäugt das Messer, das ich ihm reiche, misstrauisch.
    »Vermutlich, weil du nicht musst.« Ich lege ihm ein Schneidebrett und rote Paprikaschoten hin. Er sieht die Sachen verwirrt an.
    »Du hast noch nie Gemüse geschnitten?«
    »Nein.«
    Ich lächle verächtlich.
    »War das eben Verachtung in deinem Blick?«
    »Endlich scheine ich mal etwas zu können, das du nicht beherrschst. Das ist eine Premiere. Komm, ich zeig’s dir.«
    Meine innere Göttin hebt neugierig den Kopf.
    »So.« Ich schneide die Paprikaschote auf und entferne die Kerne.
    »Sieht ganz einfach aus.«
    »Sollte eigentlich kein Problem sein«, sage ich spöttisch.
    Während ich das gewürfelte Hühnerfleisch vorbereite, beginnt er zu schneiden, langsam und vorsichtig. O Mann, wenn er so weitermacht, dauert das die ganze Nacht.
    Ich wasche mir die Hände und hole den Wok, das Öl und die anderen Zutaten. Dabei streiche ich mehrmals an ihm vorbei – mit der Hüfte, dem Arm, dem Rücken, den Händen. Kurze, scheinbar unschuldige Berührungen. Er erstarrt jedes Mal.
    »Ich weiß genau, was du tust, Anastasia«, knurrt er, immer noch bei der ersten Paprikaschote.
    »Ich glaube, man nennt es Kochen.« Ein übertriebener Wimpernaufschlag, dann schnappe ich mir ein Messer und fange an, neben ihm Knoblauch, Schalotten und grüne Bohnen zu schälen und zu schneiden. Dabei stoße ich mehrfach wie zufällig gegen ihn.
    »Du machst das ziemlich gut«, murmelt er, als er sich seiner zweiten Paprikaschote zuwendet.
    »Das Schneiden?« Ich sehe ihn mit unschuldigem Augenaufschlag an. »Jahrelange Übung.« Wieder drücke ich mich an ihm vorbei, diesmal mit dem Hinterteil.
    »Noch einmal, Anastasia, dann nehme ich dich hier auf dem Küchenboden.«
    Wow, es funktioniert. »Aber zuerst musst du mich anbetteln.«
    »Willst du mich provozieren?«
    »Vielleicht.«
    Er legt das Messer weg und schaltet den Herd aus. Das Öl im Wok hört fast augenblicklich auf zu brutzeln.
    »Ich glaube, wir essen später. Stell das Hühnchen in den Kühlschrank.«
    So einen Satz hätte ich nie aus Christians Mund erwartet. Nur er kann so etwas heiß, richtig heiß klingen lassen. Ich nehme die Schale mit dem Hühnerfleisch, stülpe mit zittrigen Fingern einen Teller darüber und verstaue das Ganze im Kühlschrank. Als ich mich umdrehe, steht er neben mir.
    »Du willst mich also anbetteln?«, flüstere ich mit einem mutigen Blick in seine dunkler werdenden Augen.
    »Nein, Anastasia.« Er schüttelt den Kopf. »Kein Betteln.«
    Wir sehen einander schweigend an – die Luft zwischen uns knistert vor Spannung. Die Lust auf diesen Mann trifft mich mit voller Wucht, bringt mein Blut in Wallung, beschleunigt meinen Atem.

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