Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Es handelt sich offenbar um einen eher düsteren Abschnitt ihres Lebens.
»Du bist also in Washington bei deinem Stiefvater geblieben?«
»Ja, ich habe nur ganz kurz in Texas gelebt und bin dann zurück zu Ray.«
»Klingt, als hättest du dich um ihn gekümmert.«
»Wahrscheinlich.« Ich zucke mit den Achseln.
»Du bist es gewohnt, dich um andere Menschen zu kümmern.«
Sein Tonfall macht mich stutzig. »Ja, warum? Was ist?«
»Ich möchte mich gern um dich kümmern.«
Mein Herz schlägt schneller. »Das ist mir nicht entgangen. Aber du stellst das ziemlich merkwürdig an.«
Er runzelt die Stirn. »Eine andere Methode kenne ich nicht.«
»Ich bin immer noch sauer auf dich, weil du SIP gekauft hast.«
Er lächelt. »Ich weiß, aber dein Ärger darüber hätte mich nicht daran gehindert.«
»Was soll ich meinen Kollegen und Jack sagen?«
Seine Augen verengen sich. »Der Mistkerl soll sich mal besser vorsehen.«
»Verdammt!«, rufe ich aus. »Er ist mein Chef.«
Christian presst die Lippen zusammen wie ein trotziger Schuljunge. »Sag ihnen einfach nichts, okay?«
»Was soll ich ihnen nicht sagen?«
»Dass der Verlag mir gehört. Gestern haben wir den Vorvertrag unterzeichnet. Darin wurde vierwöchiges Stillschweigen vereinbart. In der Zeit soll die Geschäftsführung von SIP umstrukturiert werden.«
»Heißt das, dass ich meinen Job verliere?«, frage ich bestürzt.
»Wohl kaum«, antwortet Christian schmunzelnd.
Ich mache ein finsteres Gesicht. »Bleibt es auch dann bei dem Kauf, wenn ich mir einen anderen Job suche?«
»Du denkst doch nicht etwa daran zu kündigen, oder?«
»Vielleicht doch. Ich habe fast das Gefühl, dass du mir keine andere Wahl lässt.«
»Dann kaufe ich den neuen Verlag auch.«
Offenbar befinde ich mich in einer ausweglosen Situation. »Geht da nicht dein Beschützerinstinkt mit dir durch?«
»Möglich. Ich bin mir völlig im Klaren darüber, wie das auf dich wirken muss.«
»Ein klarer Fall für Dr. Flynn«, bemerke ich.
Er stellt seine leere Schale weg. Seufzend stehe ich auf, um das Geschirr wegzuräumen.
»Nachspeise?«
»Endlich ein vernünftiger Vorschlag!«, sagt er mit einem lasziven Grinsen.
»Nein, nicht ich.« Warum eigentlich nicht? Meine innere Göttin erwacht aus ihrem Dämmerschlaf und spitzt die Ohren. »Es gibt Eis. Vanille.«
»Ach.« Christians Grinsen wird breiter. »Ich glaube, damit ließe sich was machen.« Er erhebt sich mit einer eleganten Bewegung. »Kann ich bleiben?«, fragt er.
»Wie meinst du das?«
»Über Nacht.«
»Davon bin ich ausgegangen.«
»Gut. Wo ist das Eis?«
»Im Ofen«, antworte ich mit einem zuckersüßen Lächeln.
Er schüttelt seufzend den Kopf. »Sarkasmus ist die gemeinste Form des Witzes, Miss Steele.« Seine Augen funkeln.
Ach ja? Was hat er vor?
»Ich könnte dich übers Knie legen.«
Ich stelle die Schalen in die Spüle. »Hast du die Silberkugeln dabei?«
Er tastet mit den Händen seine Brust und seinen Bauch ab und dann die Taschen seiner Jeans. »Leider trage ich keine Toys mit mir herum. Im Büro brauche ich sie eher selten.«
»Freut mich zu hören, Mr. Grey. Aber ich dachte, Sarkasmus sei die gemeinste Form des Witzes.«
»Nun, Anastasia, mein neues Motto lautet: ›Wenn du sie nicht schlagen kannst, dann schlag dich auf ihre Seite.‹«
Ich starre ihn mit offenem Mund an – hat er das wirklich gerade gesagt?
Mit einem selbstzufriedenen Grinsen geht er zur Tiefkühltruhe und nimmt eine Packung Vanilleeis von Ben & Jerry’s heraus.
»Genau das Richtige. Ben & Jerry’s & Ana.« Er betont jedes einzelne Wort und sieht mich mit dunklem Blick an.
Puh. Er holt einen Löffel aus der Besteckschublade. Dabei gleitet seine Zunge über seine Schneidezähne. Oh, diese Zunge.
Mir stockt der Atem. Animalische Begierde pulsiert durch meine Adern. Ich glaube, wir werden mit dem Eis viel Spaß haben.
»Dir ist doch warm, oder?«, flüstert er. »Komm, ich werde dich abkühlen.« Er streckt mir die Hand entgegen.
Im Schlafzimmer stellt er das Eis auf den Nachttisch, zieht die Bettdecke und die beiden Kissen weg und legt alles auf den Boden.
»Hast du noch andere Laken?«
Ich nicke und beobachte fasziniert sein Treiben. Er hält Charlie Tango hoch.
»Lass die Finger von meinem Ballon«, warne ich ihn.
Er verzieht den Mund zu einem kleinen Lächeln. »Natürlich, aber nicht von dir und den Laken.«
Wieder verspüre ich dieses Ziehen im Unterleib.
»Ich möchte dich fesseln.«
Oh. »Okay«, wispere
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