Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
gleichen Größe wie sein Spielzimmer, das sich unmittelbar über uns befinden muss. Dieser Raum hier ist mit Büchern gefüllt. Wow , eine Bibliothek, Regale vom Boden bis zur Decke. In der Mitte steht ein Billardtisch, erhellt von einer Tiffany-Lampe.
»Du hast eine Bibliothek!«, rufe ich erstaunt aus.
»Ja, Elliot nennt sie das Kugelzimmer. Die Wohnung ist ziemlich groß. Als du heute gesagt hast, du würdest gern auf Entdeckungsreise gehen, ist mir bewusst geworden, dass ich dich nie herumgeführt habe. Jetzt ist dazu auch keine Zeit, aber ich dachte mir, ich zeige dir mal diesen Raum, und irgendwann in naher Zukunft könnte ich dich auf eine Partie Billard herausfordern.«
»Gern.« José und ich sind beim Poolbillard Freunde geworden. Wir spielen seit drei Jahren. Mit einem Queue kann ich einigermaßen umgehen, denn José ist ein guter Lehrer.
»Was?«, fragt Christian belustigt.
Verdammt, ich sollte wirklich mal lernen, meine Gefühle nicht so offen zu zeigen.
»Nichts.«
Christians Augen verengen sich. »Vielleicht gelingt es Dr. Flynn, dir deine Geheimnisse zu entlocken. Du wirst ihn heute Abend sehen.«
»Den Luxusscharlatan?« Oje.
»Genau den. Er kann’s gar nicht erwarten, dich kennen zu lernen.«
Christian nimmt auf dem Rücksitz des Audi meine Hand und streicht sanft mit dem Daumen über meine Fingerknöchel, als wir Richtung Norden fahren, und prompt zieht sich mein Unterleib zusammen. Ich verkneife mir ein Stöhnen, weil Taylor vorne die Stöpsel seines iPod nicht in den Ohren hat. Neben ihm sitzt einer von den Sicherheitsleuten. Ich glaube, er heißt Sawyer.
Ich spüre einen dumpfen, angenehmen Druck in meinem Bauch von den Kugeln. Wie lange ich das wohl aushalten kann, ohne Befriedigung zu verlangen? Ich schlage die Beine übereinander.
»Wo hast du den Lippenstift her?«, frage ich Christian.
Er deutet nach vorn. »Taylor«, formt er mit den Lippen.
Ich lache laut auf. Und höre sofort wieder auf – die Kugeln. Ich beiße mir auf die Lippe. Christian sieht mich mit einem frivolen Lächeln an. Der sexy Mistkerl.
»Entspann dich«, flüstert er mir zu. »Wenn es dir zu viel wird …« Er küsst zärtlich jeden einzelnen meiner Fingerknöchel und saugt dann leicht an der Spitze meines kleinen Fingers.
Das macht er absichtlich. Begierde durchströmt meinen Körper. Ich schließe die Augen und gebe mich dem Gefühl ganz hin.
Als ich die Augen wieder öffne, mustert Christian mich wie ein dunkler Prinz. Vielleicht liegt es an dem Smoking und der Fliege, dass er älter und höchst kultiviert wirkt, ein umwerfend attraktiver Lebemann mit eindeutigen Absichten. Seine Schönheit raubt mir den Atem. Ich bin ihm hörig, und wenn ich ihm glauben kann, geht es ihm mit mir genauso.
»Was erwartet uns bei dieser Veranstaltung?«
»Ach, das Übliche«, antwortet Christian.
»Für mich sicher nicht«, widerspreche ich.
Wieder küsst Christian meine Hand. »Jede Menge Leute, die mit ihrem Geld protzen. Auktion, Tombola, Dinner, Tanz – meine Mutter weiß, wie man Feste feiert.« Er lächelt, und das erste Mal an diesem Tag gestatte ich mir Vorfreude auf die Party.
Ziemlich viele teure Autos sind zum Anwesen der Greys unterwegs. Überall hängen rosafarbene Lampions, die im frühen Licht des Abends in diesem Märchenreich einen ganz eigenen Zauber verströmen. Ich sehe Christian an. Wie passend für meinen Prinzen.
»Masken auf«, sagt Christian, und als er seine schlichte schwarze Maske aufsetzt, wird aus meinem Prinzen etwas sehr Dunkles, Sinnliches.
Nun kann ich von seinem Gesicht nur noch seinen wohlgeformten Mund und seine kantigen Kiefer erkennen. Bei dem Anblick stockt mir der Atem. Ich setze meine Maske ebenfalls auf.
Taylor lenkt den Wagen in die Auffahrt, und ein Hausdiener öffnet die Tür auf Christians Seite. Sawyer springt aus dem Auto, um meine aufzumachen.
»Bereit?«, fragt Christian.
»Allzeit bereit.«
»Du bist wunderschön, Anastasia.« Er küsst meine Hand und steigt aus.
Ein dunkelgrüner Teppich ist entlang des Rasens ausgerollt. Christian legt den Arm um mich. Eine Hand ruht auf meiner Taille, als wir inmitten der maskierten Seattler Elite im Licht der Lampions auf dem grünen Teppich dahinschreiten. Zwei Fotografen stellen Gäste vor einer efeubewachsenen Laube in Positur.
»Mr. Grey!«, ruft einer der Fotografen.
Christian nickt und zieht mich für ein schnelles Foto zu sich heran. Woran erkennen sie ihn? Bestimmt an seinen kupferfarbenen Haaren.
»Zwei
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