Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
gehört.«
Ich werde rot. Die feindliche Übernahme hat tatsächlich stattgefunden, und zwar durch einen Stalker, der mehr Geld als Verstand besitzt.
»Ich bin nur eine kleine Assistentin. Mit solchen Dingen kenne ich mich nicht aus.«
Christian lächelt den Mann an, ohne sich dazu zu äußern.
»Meine Damen und Herren!« Der Conférencier, der eine prächtige schwarz-weiße Harlekinmaske trägt, meldet sich zu Wort. »Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein. Das Essen wird serviert.«
Christian nimmt meine Hand, und wir folgen der plaudernden Menge zum großen Zelt.
Drinnen verschlägt es mir den Atem. Drei riesige Lüster werfen in allen Regenbogenfarben schillerndes Licht auf die cremefarbene Seidenverkleidung von Decke und Wänden. Die mindestens dreißig Tische erinnern mich an den privaten Speiseraum des Heathman Hotels – Kristallglas, gestärktes weißes Leinen auf Tischen und Stühlen und in der Mitte wunderschöne Pfingstrosen rund um einen silbernen Kandelaber. Daneben, in hauchdünne Gaze gehüllt, ein Korb mit Leckereien.
Nachdem Christian den Sitzplan konsultiert hat, führt er mich zu einem Tisch in der Mitte. Mia und Grace Trevelyan-Grey sind bereits auf ihren Plätzen und unterhalten sich mit einem jungen Mann, den ich nicht kenne. Grace trägt ein minzgrünes Kleid, ebenfalls mit einer dazu passenden venezianischen Maske. Sie begrüßt mich herzlich.
»Ana, welche Freude, Sie wiederzusehen! Wie hübsch Sie sind.«
»Mutter.« Christian begrüßt sie steif mit einem Küsschen auf beide Wangen.
»Christian, so förmlich!«, schimpft sie ihn in gespielter Entrüstung.
Grace’ Eltern Mr. und Mrs. Trevelyan gesellen sich zu uns an den Tisch. Sie wirken aufgekratzt und jugendlich, obwohl ihr Alter hinter den bronzefarbenen Masken schwer zu beurteilen ist. Sie freuen sich sehr, Christian zu sehen.
»Großmutter, Großvater, darf ich euch Anastasia Steele vorstellen?«
Mrs. Trevelyan stürzt sich begeistert auf mich. »Nun hat er doch noch jemanden kennen gelernt, und dann gleich so eine hübsche junge Dame! Ich hoffe, dass Sie endlich einen ehrbaren Mann aus ihm machen«, sprudelt es aus ihr heraus, als sie mir die Hand schüttelt.
Ach du Schande. Ich danke dem Himmel für die Maske.
»Mutter, bitte bring Ana nicht in Verlegenheit«, kommt Grace mir zu Hilfe.
»Achten Sie nicht auf sie«, rät Mr. Trevelyan mir, als er meine Hand schüttelt. »Sie meint, in ihrem Alter hat sie das gottgegebene Recht, alles zu sagen, was ihr in den wirren Kopf kommt.«
»Ana, mein Begleiter, Sean«, stellt Mia mir verlegen einen jungen Mann vor.
Er grinst verschwörerisch, und seine braunen Augen blitzen belustigt, als wir einander die Hand geben.
»Hallo, Sean.«
Christian schüttelt Seans Hand mit einem scharfen Blick. Leidet die arme Mia etwa auch unter ihrem herrischen Bruder? Ich lächle Mia mitfühlend zu.
Lance und Janine, Freunde von Grace, sind das letzte Paar, das sich zu uns an den Tisch setzt. Von Mr. Carrick Grey noch immer keine Spur.
Plötzlich das Knistern eines Mikrofons, und Mr. Greys Stimme ertönt über Lautsprecher. Sofort verstummt das allgemeine Gemurmel. Carrick steht mit einer prächtigen goldfarbenen Commedia-dell’-Arte-Maske auf einem niedrigen Podium am einen Ende des Zelts.
»Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, zu unserem jährlichen Wohltätigkeitsball. Ich hoffe, Sie haben Freude an dem, was wir uns für Sie ausgedacht haben, und greifen alle tief in die Tasche, um die fabelhafte Arbeit zu unterstützen, die unser Team für Coping Together leistet. Wie Sie wissen, ist das eine Sache, die meiner Frau und mir sehr am Herzen liegt.«
Ich sehe unruhig Christian an, der mit ausdrucksloser Miene zum Podium blickt. Als er mir den Kopf zuwendet, verzieht er das Gesicht zu einem Grinsen.
»Ich überlasse Sie jetzt unserem Conférencier. Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein. Viel Vergnügen«, endet Carrick.
Höflicher Beifall, dann erhebt sich wieder Gemurmel im Zelt. Ich sitze zwischen Christian und seinem Großvater und bewundere die weiße Platzkarte, auf der in silberfarbener Schrift mein Name steht, als ein Kellner den Kandelaber mit einer langen Kerze anzündet. Carrick gesellt sich zu uns und überrascht mich mit einem Kuss auf beide Wangen.
»Schön, Sie wiederzusehen, Ana«, begrüßt er mich. Mit seiner goldfarbenen Maske sieht er wirklich beeindruckend aus.
»Verehrte Gäste, bitte ernennen Sie einen Tischsprecher«, lässt der Conférencier verlauten.
»Ich,
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