Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Fotografen?«, frage ich Christian.
»Der eine ist von der Seattle Times , der andere fotografiert im Auftrag meiner Mutter. Später können wir einen Abzug kaufen.«
Oje, wieder ein Bild von mir in der Zeitung. Leila fällt mir ein. So hat sie mich gefunden. Zum Glück erkennt mich hinter der Maske niemand.
Am Ende der Schlange warten Diener in weißen Livreen mit bis zum Rand gefüllten Champagnergläsern auf Tabletts. Dankbar nehme ich das Glas, das Christian mir reicht – der Champagner lenkt mich von meinen düsteren Gedanken ab.
Wir nähern uns einer großen, weißen Pergola mit kleineren Lampions. Darin schimmert eine schwarz-weiß gemusterte Tanzfläche, umgeben von einem niedrigen Zaun mit Pforten auf drei Seiten. An jeder der Pforten stehen zwei kunstvoll gestaltete Schwanskulpturen aus Eis. Die vierte Seite der Pergola wird von einer Bühne eingenommen, auf der ein Streichquartett spielt, ein eindringliches Stück, das ich nicht kenne. Die Bühne bietet Platz für eine Bigband, die wohl später eintreffen wird. Christian führt mich zwischen den Schwänen hindurch auf die Tanzfläche, wo die anderen Gäste sich versammeln, um beim Champagner zu plaudern.
Am Wasser erhebt sich ein riesiges, auf der uns zugewandten Seite offenes Zelt, in dem ich symmetrisch arrangierte Tische und Stühle sehe. So viele!
»Wie viele Leute werden denn erwartet?«, frage ich Christian, überwältigt von der Größe des Zelts.
»Ich glaube, so um die dreihundert. Da musst du meine Mutter fragen.«
»Christian!«
Eine junge Frau, die aus der Menge auftaucht, schlingt die Arme um seinen Hals. Ich weiß sofort, dass das Mia ist. Sie trägt ein rosafarbenes, bodenlanges Chiffonkleid mit einer atemberaubend schönen venezianischen Maske. Nun bin ich tatsächlich einen kurzen Augenblick lang dankbar für Christians Kleid.
»Ana! Schätzchen, du siehst toll aus!« Sie drückt mich. »Komm, ich stelle dich meinen Freunden vor. Sie können es gar nicht glauben, dass Christian endlich eine Freundin hat.«
Ich werfe Christian einen panischen Blick zu, der resigniert mit den Achseln zuckt, was wohl heißen soll: Ich weiß, dass sie unmöglich ist, schließlich kenne ich sie von klein auf.
Mia führt mich zu vier jungen Frauen, alle in teuren Kleidern und mit perfektem Make-up, und stellt uns gegenseitig vor.
Drei ihrer Freundinnen sind mir gleich sympathisch, aber Lily, heißt sie, glaube ich, sieht mich hinter ihrer roten Maske hervor mit säuerlichem Blick an.
»Wir haben Christian alle für schwul gehalten«, verkündet sie mit spitzer Stimme und verbirgt ihre Verbitterung hinter einem falschen Lächeln.
Mia verzieht den Mund. »Lily, benimm dich. Es ist allgemein bekannt, dass er einen ausgezeichneten Frauengeschmack hat. Er hat nur auf die Richtige gewartet, und die warst nun mal nicht du!«
O Mann, wie peinlich kann’s noch werden?
»Meine Damen, könnte ich jetzt bitte meine Begleiterin wiederhaben?« Christian legt den Arm um meine Taille.
Alle vier Frauen erröten, lächeln und werden unruhig. Der Christian-Grey-Effekt. Mia sieht mich an und verdreht die Augen, und ich muss lachen.
»Schön, euch kennen gelernt zu haben«, verabschiede ich mich, als er mich wegzieht.
»Danke«, sage ich wenig später zu Christian.
»Ich habe gesehen, dass Lily bei Mia ist. Sie kann ziemlich gemein sein.«
»Sie macht sich was aus dir.«
»Das beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Komm, ich stelle dir ein paar Leute vor.«
In der nächsten halben Stunde lerne ich zwei Hollywood-Schauspieler, zwei CEO s sowie mehrere bekannte Ärzte kennen. Keine Chance, sich die ganzen Namen zu merken.
Christian hält mich an seiner Seite, und dafür bin ich ihm dankbar. Offen gestanden, schüchtern mich der Reichtum, der Glamour und die schiere Größe der Veranstaltung ein. So etwas erlebe ich zum ersten Mal.
Die livrierten Bediensteten eilen mit Champagnerflaschen durch die wachsende Menge von Gästen und füllen mein Glas mit besorgniserregender Regelmäßigkeit. Ich darf nicht so viel trinken, ermahne ich mich immer wieder, weil mir schon ein wenig schwindelig ist. Ich weiß nicht, ob das am Champagner, an der geheimnisvollen Atmosphäre, die die Masken erzeugen, oder an den Silberkugeln liegt. Den dumpfen Druck kann ich nicht mehr sehr viel länger ignorieren.
»Sie arbeiten bei SIP ?«, erkundigt sich ein Herr mit schütterem Haar und Bärenmaske. Oder soll das ein Hund sein? »Ich habe Gerüchte von einer feindlichen Übernahme
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