Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
offenbar nicht nach seinem Geschmack.
»Welche Farbe möchtest du denn?«, frage ich ihn wie einen kleinen Jungen, der er ja oft ist.
»Silber oder weiß.«
»Okay, silber. Du weißt, dass ich auch gern den Audi nehme«, füge ich hinzu.
Troy, der seine Felle davonschwimmen sieht, wird blass. »Vielleicht ein Cabrio, Ma’am?«, fragt er, vor Begeisterung in die Hände klatschend.
Meinem Unterbewusstsein sträuben sich die Nackenhaare, doch meine innere Göttin ringt es nieder. Cabrio? Sabber, lechz, Gier!
Christian sieht mich stirnrunzelnd an. »Cabrio?«, fragt er skeptisch.
Ich werde rot. Es ist, als hätte er eine Hotline zu meiner inneren Göttin. Manchmal geht mir das ganz schön auf die Nerven. Ich starre meine Hände an.
Christian wendet sich Troy zu. »Wie sieht’s beim Cabrio mit der Sicherheit aus?«
Troy, der seine Chance erkennt, leiert alle möglichen statistischen Daten herunter.
Natürlich ist meine Sicherheit für Christian oberstes Gebot. Er lauscht Troys eingeübten Sprüchen andächtig.
Weil er mich liebt. Die Erinnerung an seine geflüsterten Worte vom Morgen erzeugt ein angenehm warmes Gefühl in meinem Körper. Dieser Mann – Gottes Geschenk an die Frauen – liebt mich.
Ich ertappe mich bei einem dümmlichen Grinsen. Als er meinen Gesichtsausdruck bemerkt, reagiert er belustigt und ein wenig verwundert.
»Was auch immer Sie beglückt, Miss Steele, geben Sie mir doch bitte etwas von dem Rauschmittel ab«, flüstert er mir zu, als Troy zu seinem Computer trottet.
»Ich bin berauscht von Ihnen, Mr. Grey.«
»Ach nein. Du wirkst tatsächlich ein bisschen high.« Er gibt mir einen schnellen Kuss. »Danke, dass du den Wagen annimmst und dich nicht so sträubst wie letztes Mal.«
»Na ja, es ist kein Audi A3.«
Er lächelt spöttisch. »Das ist nicht das richtige Auto für dich.«
»Mir hat er gefallen.«
»Sir, ich habe bei unserer Niederlassung in Beverly Hills einen 9-3 für Sie aufgetrieben. Sie könnten ihn in ein paar Tagen hier bei uns abholen«, verkündet Troy triumphierend.
»Mit Luxusausstattung?«
»Ja, Sir.«
»Wunderbar.« Christian nimmt seine Kreditkarte aus der Tasche, oder ist das die von Taylor? Plötzlich frage ich mich, wie es Taylor wohl geht, ob er Leila in der Wohnung gefunden hat, und reibe mir die Stirn. Ja, ich beginne, Christians Lasten mitzutragen.
»Wenn Sie bitte mitkommen würden, Mr. …« Troy wirft einen Blick auf die Kreditkarte. »… Grey.«
Christian öffnet mir die Tür, und ich nehme auf dem Beifahrersitz Platz.
»Danke«, sage ich, sobald er ebenfalls sitzt.
»Gern geschehen, Anastasia.«
Als Christian den Motor anlässt, erklingt wieder die Musik.
»Wer ist das?«, erkundige ich mich.
»Eva Cassidy.«
»Tolle Stimme.«
»Ja, hatte sie.«
»Oh.«
»Sie ist jung gestorben.«
»Schade.«
»Hast du Hunger? Du hast dein Frühstück nicht aufgegessen.« Er kann sich einen kurzen missbilligenden Blick nicht verkneifen.
Oje. »Ja.«
»Dann also zuerst Lunch.«
Christian fährt am Alaskan Way Viaduct entlang Richtung Norden. Wieder ein strahlender Tag; in den vergangenen Wochen ist das Wetter für Seattle ungewöhnlich gut gewesen.
Christian wirkt glücklich und entspannt. Habe ich mich in seiner Gegenwart schon jemals so wohlgefühlt? Ich weiß es nicht.
Inzwischen verunsichern mich seine Stimmungsumschwünge nicht mehr so sehr, ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich nicht bestrafen wird, und auch er wirkt in meiner Gesellschaft entspannter. Er biegt nach links ab, folgt der Küstenstraße und lenkt den Wagen schließlich auf einen Parkplatz gegenüber von einem großen Jachthafen.
»Wir essen hier. Ich mach dir die Tür auf«, verkündet er. Ich sehe zu, wie er um den Wagen herumgeht. Wird sich seine Wirkung auf mich jemals abschwächen?
Wir schlendern Arm in Arm zum Jachthafen.
»So viele Boote«, staune ich beeindruckt.
Hunderte in allen Formen und Größen schaukeln auf dem ruhigen Wasser des Hafens. Draußen auf dem Puget Sound sind Dutzende von Segeln zu erkennen. Als der Wind auffrischt, ziehe ich meine Jacke enger um den Leib.
»Frierst du?«, fragt er und drückt mich näher an sich.
»Nein, ich bewundere nur den Ausblick.«
»Ich könnte auch den ganzen Tag aufs Meer schauen. Komm, hier lang.«
Christian führt mich in ein großes Lokal direkt am Wasser und macht sich sofort auf den Weg zur Theke. Die Einrichtung orientiert sich eher am Stil von Neuengland als an dem der Westküste – weiß verputzte
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