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Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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Plötzlich wirkt er schrecklich verletzlich. »Ja«, flüstert er zurück. »Das tue ich.«

Neun

    M ein Jubel kennt keine Grenzen. Als ich voller Glück in Christians Augen blicke, starrt mein Unterbewusstsein mich mit offenem Mund an.
    Sein süßes Geständnis klingt wie eine Bitte um Absolution; seine Worte sind meine Himmelsspeise. Wieder treten mir Tränen in die Augen. Ja, du liebst mich, das weiß ich.
    Was für eine Befreiung, als hätte jemand eine schwere Last von mir genommen. Dieser wunderschöne, abgefuckte Mann, mein einstiger romantischer Held – er ist tatsächlich ein starker, geheimnisvoller Einzelgänger, zerbrechlich und voller Hass auf sich selbst. In diesem Moment weiß ich, dass mein Herz groß genug ist für uns beide. Das hoffe ich zumindest.
    Ich küsse ihn zärtlich und lege all meine Liebe in diesen Kuss. Christian schlingt die Arme um mich, als wäre ich für ihn so wichtig wie die Luft zum Atmen.
    »Ana«, flüstert er heiser, »ich will dich, aber nicht hier.«
    »Ja«, gebe ich genauso leidenschaftlich zurück.
    Er schaltet die Dusche aus und legt den Bademantel um meine Schultern. Dann hüllt er ein Handtuch um seine Taille und rubbelt mir mit einem anderen sanft die Haare trocken. Am Ende wickelt er es um meinen Kopf. Ich betrachte mich in dem großen Spiegel über dem Waschbecken. Es sieht aus, als würde ich einen Turban tragen. Unsere Blicke treffen sich, glühend graue Augen und leuchtend blaue. Da kommt mir eine Idee.
    »Darf ich mich revanchieren?«, frage ich.
    Er nickt, zieht aber die Stirn in Falten. Ich hole ein weiteres flauschiges Handtuch von dem Stapel, stelle mich auf die Zehenspitzen und fange an, seine Haare zu trocknen. Als er sich ein wenig vorbeugt, um mir die Arbeit zu erleichtern, bemerke ich, dass er wie ein kleiner Junge grinst.
    »Es ist lange her, dass das jemand für mich getan hat. Sehr lange«, gesteht er. »Ich glaube, mir hat noch nie jemand die Haare getrocknet.«
    »Grace hat das doch sicher gemacht, als du klein warst, oder?«
    Er schüttelt den Kopf. »Nein. Sie hat meine Grenzen vom ersten Tag an respektiert, obwohl es ihr schwergefallen ist. Ich war ein sehr selbstständiges Kind.«
    Der Gedanke an den kleinen Jungen mit den kupferfarbenen Haaren, der ganz auf sich allein gestellt ist, weil niemand sonst sich um ihn kümmert, stimmt mich traurig.
    »Ich fühle mich geehrt«, necke ich ihn sanft, denn ich möchte nicht, dass diese Traurigkeit das zarte Pflänzchen unserer Vertrautheit zerstört.
    »Völlig zu Recht, Miss Steele. Ich fühle mich ebenfalls geehrt.«
    »Das sollten Sie mal lieber auch, Mr. Grey.«
    Als ich mit seinen Haaren fertig bin, stelle ich mich mit einem frischen Handtuch hinter ihn. Wieder treffen sich unsere Blicke im Spiegel.
    »Darf ich etwas ausprobieren?«
    Nach kurzem Zögern nickt er. Vorsichtig tupfe ich mit dem weichen Stoff die Wassertropfen von seinem linken Arm. Ich überprüfe seinen Gesichtsausdruck im Spiegel. Er blinzelt.
    Als ich seinen Bizeps küsse, öffnet sich sein Mund ein wenig. Ich trockne auch seinen anderen Arm ab und hauche ihm dabei Küsse auf den Bizeps. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Dann wende ich mich seinem Rücken unter der verblassenden Lippenstiftlinie zu.
    »Den ganzen Rücken«, sagt er leise, »mit dem Handtuch.« Er holt tief Luft und drückt die Augen fest zu, als ich ihn mit schnellen Bewegungen abtrockne, sorgfältig darauf bedacht, ihn nur mit dem Tuch zu berühren.
    Was für ein schöner Rücken, einzig die Narben stören.
    Nur mit Mühe unterdrücke ich den Drang, sie alle einzeln zu küssen. Als ich fertig bin, atmet er aus, und ich belohne ihn mit einem Kuss auf die Schulter. Dann widme ich mich seinem Bauch. Erneut treffen sich unsere Blicke im Spiegel; er wirkt belustigt, aber auch misstrauisch.
    »Halt mal.« Als ich ihm ein kleines Gesichtshandtuch reiche, runzelt er verwundert die Stirn. »Weißt du noch in Georgia? Du hast meine Hände geführt.«
    Obwohl seine Miene sich verfinstert, lege ich die Arme um ihn. Im Spiegel sehen wir – er nackt und ich mit Turban – aus, als wären wir Teil eines Barockgemäldes mit biblischem Thema.
    Ich greife nach seiner Hand, die er mir bereitwillig überlässt, und hebe sie mit dem Tuch an seine Brust. Wir lassen es langsam und ein wenig unbeholfen gemeinsam darübergleiten. Einmal, zweimal – noch einmal. Starr vor Anspannung verfolgt er im Spiegel die Bewegungen meiner Hand auf seiner.
    Mein Unterbewusstsein beobachtet

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