Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
rückt. Es ist so friedlich hier oben. Inzwischen kann ich nachvollziehen, weshalb Christian so gern hoch oben in den Lüften ist – weit weg von seinem BlackBerry und den Belastungen seiner Arbeit.
Wieder erwacht das Funkgerät zum Leben. Mark sagt irgendetwas von dreitausend Fuß. Wow, das ist ziemlich hoch. Ich riskiere einen Blick, doch mittlerweile ist der Boden unter uns zu einer undefinierbaren Masse verschwommen.
»Okay. Loslassen«, befiehlt Christian über Funk. In diesem Augenblick verschwindet die Piper und mit ihr das Ziehen, und wir schweben. Wir schweben in luftiger Höhe über Georgia hinweg.
Mein Gott – es ist der reine Wahnsinn. Der Flügel neigt sich zur Seite, woraufhin sich die Maschine zu drehen beginnt. Kreiselnd steigen wir auf, der Sonne entgegen. Wie Ikarus! Ich fliege zur Sonne, ganz dicht, doch diesmal ist er bei mir, führt mich. Was für ein erhebender Gedanke. Kreiselnd steigen wir immer weiter auf. Der Ausblick im frühen Licht des Morgens ist spektakulär.
»Halt dich fest!«, schreit er. Wieder neigen wir uns zur Seite, nur dass er diesmal die Maschine nicht abfängt. Ehe ich mich’s versehe, hänge ich kopfüber in meinem Sitz und blicke durch das Plexiglasdach geradewegs auf die Erde hinunter.
Kreischend reiße ich instinktiv die Arme hoch und presse mit den Händen gegen die Scheibe, um nicht zu fallen. Ich höre ihn hinter mir lachen. Elender Dreckskerl! Aber seine Freude ist ansteckend, und auch ich breche in Gelächter aus, als er die Maschine wieder umdreht.
»Nur gut, dass ich nicht gefrühstückt habe!«, schreie ich.
»Ja, rückblickend betrachtet schon, weil ich das gleich noch einmal machen werde.«
Er dreht die Maschine ein zweites Mal, so dass wir wieder kopfüber am Himmel hängen. Diesmal jedoch bin ich darauf vorbereitet und hänge in meinem Geschirr – grinsend und kichernd, als wäre ich nicht ganz bei Trost.
»Klasse, was?«, ruft Christian und bringt die Maschine wieder in die Gerade.
»Ja.«
Mit majestätischer Grazie gleiten wir durch die frühmorgendliche Luft und lauschen dem Pfeifen des Windes. Gibt es etwas Schöneres?
»So, und jetzt übernimmst du.«
O nein . Er will, dass ich das Flugzeug fliege. Nein!
»Los, Anastasia, nimm den Steuerknüppel«, drängt er.
Zögernd greife ich nach dem Steuerknüppel und spüre die Bewegungen des Höhen- und Seitenruders oder womit man dieses Ding auch immer navigiert.
»Halt ihn fest und ganz gerade. Siehst du die Anzeige vor dir? Die Nadel muss genau in der Mitte sein.«
Mir springt fast das Herz aus der Kehle. O Gott. Ich steuere ein Segelflugzeug …
»Braves Mädchen«, lobt Christian.
»Es wundert mich, dass du mir die Kontrolle überlässt!«, brülle ich.
»Du würdest staunen, was ich dir sonst noch so alles überlassen würde. Aber jetzt übernehme ich wieder.«
Ich spüre, wie sich der Steuerknüppel abrupt bewegt, und lasse
los. Kreiselnd verlieren wir an Höhe, und meine Ohren gehen mit einem Ploppen wieder auf. Mit beängstigender Geschwindigkeit nähern wir uns dem Boden. Lieber Gott.
»BG N Papa Drei Alpha an BMA Tower. Gegenanflug für die null sieben Gras.« Der gewohnte autoritäre Tonfall liegt wieder in Christians Stimme. Der Tower erteilt quäkend irgendwelche Anweisungen, die ich jedoch nicht verstehen kann. Wir beschreiben einen großen Kreis, während wir langsam an Höhe verlieren. Ich kann den Flugplatz und die Landebahn bereits erkennen, dann taucht die Interstate 95 unter uns auf.
»Gut festhalten, Baby. Könnte ein bisschen ruppig werden.«
Die Maschine beschreibt einen weiteren Kreis, dann rumpelt es, und wir sind am Boden und schlittern im Affenzahn übers Gras. Meine Zähne schlagen klappernd aufeinander, als das Flugzeug über die Erde holpert, bis es schließlich zum Stehen kommt und nach rechts kippt. Ich holte tief Luft. Christian klappt den Cockpitdeckel hoch, klettert heraus und streckt sich.
»Und? Wie fandest du es?«, fragt er. Ein silbriges Glitzern liegt in seinen Augen, als er sich vorbeugt, um mich aus meinem Geschirr zu befreien.
»Unglaublich. Danke«, flüstere ich.
»War es mehr ?«, fragt er mit unüberhörbarer Hoffnung in der Stimme.
»Viel mehr.«
Er grinst. »Komm.« Er reicht mir die Hand und hilft mir heraus.
Kaum stehe ich auf dem Boden, schlingt er die Arme um mich und zieht mich an sich. Seine Hand vergräbt sich in meinem Haar, während seine zweite mein Rückgrat entlangfährt. Er küsst mich innig und voller
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