Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Blick zu entziehen.
»Anastasia?«, sagt er, ohne sie zu beachten. Ich glaube nicht, dass irgendjemand meinen Namen lüsterner aussprechen könnte als er.
Ich schlucke und bete, dass mein Gesicht nicht dieselbe Farbe annimmt wie das der armen Leandra.
»Ich habe doch schon gesagt, dass ich dasselbe will wie du«, sage ich leise. Sein gieriger Blick ruht auf mir. Liebe Güte , säuselt meine innere Göttin, schaffe ich es, dieses Spielchen mitzuspielen?
Leandra sieht von einem zum anderen. Inzwischen hat ihr Teint dieselbe Farbe wie ihr leuchtend rotes Haar.
»Brauchen Sie vielleicht noch ein paar Minuten?«
»Nein. Wir wissen, was wir wollen.« Ein sexy Lächeln spielt um Christians Mundwinkel. »Wir nehmen zwei Portionen Buttermilchpfannkuchen mit Ahornsirup, dazu eine Extraportion Speck, zwei Gläser Orangensaft, schwarzen Kaffee mit Magermilch
und einen English Breakfast Tea, falls Sie welchen haben.«
»Danke, Sir. Sonst noch etwas?«, wispert Leandra, sorgsam darauf bedacht, uns bloß nicht anzusehen. Wir wenden uns ihr zu, woraufhin sich ihr Gesicht noch dunkler färbt und sie eilig den Rückzug antritt.
»Es ist absolut unfair«, sage ich, um einen lässigen Tonfall bemüht, und fahre mit dem Finger das Muster auf der Resopaltischplatte nach.
»Was ist unfair?«
»Wie du die Leute um dich herum außer Gefecht setzt. Frauen. Mich.«
»Setze ich dich etwa außer Gefecht?«
Ich schnaube. »Ununterbrochen.«
»Reine Optik, das ist alles, Anastasia«, sagt er milde.
»Nein, Christian, es ist mehr als das.«
Er runzelt die Stirn. »Dabei sind Sie diejenige, die mich außer Gefecht setzt, Miss Steele. Ihre Unschuld, die aus der Masse der Gewöhnlichkeit hervorsticht.«
»Hast du deine Meinung deshalb geändert?«
»Meine Meinung geändert?«
»Ja. Über … äh … über uns.«
Er streicht sich mit seinen langen Fingern übers Kinn. »Ich glaube nicht, dass ich generell meine Meinung geändert habe. Wir mussten nur unsere Parameter neu festlegen, unsere Kampflinien neu ziehen, wenn man so will. Inzwischen bin ich ziemlich sicher, dass es mit uns funktionieren wird. Ich will, dass du dich mir innerhalb meines Spielzimmers unterordnest, und ich werde dich bestrafen, wenn du gegen die Regeln verstößt. Abgesehen davon kann man über alles reden. Das sind meine Voraussetzungen. Was sagst du dazu?«
»Also werde ich auch weiterhin mit dir schlafen? In deinem Bett?«
»Willst du das?«
»Ja.«
»Einverstanden. Außerdem schlafe ich sehr gut, wenn du neben mir liegst. Das hätte ich nicht gedacht.«
»Ich dachte, du verlässt mich, wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was du dir vorstellst«, flüstere ich.
»Ich werde dich nicht verlassen, Anastasia. Außerdem …« Er hält nachdenklich inne. »Wir halten uns an deinen Vorschlag – den Kompromiss. So wie es in deiner Mail an mich stand. Und bisher komme ich gut damit klar.«
»Ich freue mich sehr darüber, dass du auch mehr willst«, sage ich.
»Ich weiß.«
»Woher?«
»Ich weiß es einfach.«
Er verschweigt mir irgendetwas. Aber was?
In diesem Augenblick kommt Leandra mit unserem Frühstück. Zufrieden sieht Christian zu, wie ich meinen Teller bis auf den letzten Krümel leeresse.
»Darf ich mich revanchieren?«, frage ich.
»Wofür?«
»Indem ich fürs Frühstück bezahle.«
Er schnaubt verächtlich. »Ganz bestimmt nicht.«
»Bitte. Ich möchte es aber gern.«
»Versuchst du, mich zu kastrieren?«
»Das ist wahrscheinlich das einzige Restaurant, in dem ich’s mir leisten kann, die Rechnung zu übernehmen.«
»Das ist sehr lieb von dir, Anastasia, wirklich, aber, nein.«
Ich schürze die Lippen.
»Vorsicht«, mahnt er und funkelt mich drohend an.
Natürlich fragt er mich nicht nach der Adresse meiner Mutter. Er kennt sie bereits. Schließlich ist er der König der Stalker. Als er vor dem Haus anhält, verkneife ich mir eine Bemerkung. Es würde ohnehin nichts nützen.
»Willst du mit reinkommen?«, frage ich.
»Ich muss arbeiten, Anastasia, aber wir sehen uns heute Abend. Um wie viel Uhr?«
Verblüfft registriere ich den Anflug von Enttäuschung. Wieso bin ich so versessen darauf, jede Sekunde des Tages mit einem kontrollsüchtigen Sexgott zu verbringen? Ach, stimmt ja – ich habe mich in ihn verliebt, außerdem kann er Flugzeuge und Hubschrauber fliegen.
»Danke … für das mehr .«
»Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Anastasia.« Er küsst mich.
Ich sauge tief seinen köstlichen Duft in meine
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