Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Einwand. Wie wär’s mit dreimal wöchentlich eine Stunde und einmal eine halbe?«
»Drei Tage, drei Stunden. Ich vermute, dass ich bei dir genug Training kriegen werde.«
Er schmunzelt anzüglich, und seine Augen glühen, als wäre er erleichtert.
»Ja, stimmt. Okay, abgemacht. Willst du wirklich kein Praktikum in meinem Unternehmen machen? Du bist ein harter Verhandlungspartner.«
»Nein, das halte ich für keine gute Idee.« Ich sehe mir die Regeln genauer an. Waxing? Was? Alles? Oje.
»Nun zu den Limits. Das hier sind meine.« Er reicht mir ein weiteres Blatt Papier.
HARD LIMITS
Kein Feuer.
Kein Urin oder Kot.
Keine Nadeln, Messer, Schnitte, Stiche oder Blut.
Keine gynäkologischen Instrumente.
Keine Handlungen mit Kindern oder Tieren.
Keine Handlungen, die dauerhafte Spuren auf der Haut hinterlassen.
Keine Atemkontrolle.
Kein elektrischer Strom (egal, ob Wechsel- oder Gleichstrom), keine Flammen am Körper.
Puh. Das muss er eigens schriftlich fixieren? Natürlich klingt das sehr vernünftig und, offen gestanden, auch nötig … Kein Mensch, der noch alle beieinander hat, würde sich wohl auf so etwas einlassen. Ich bekomme weiche Knie.
»Möchtest du etwas hinzufügen?«, fragt er.
Scheiße. Keine Ahnung. Mir fehlen die Worte.
»Gibt es irgendetwas, wozu du nicht bereit bist?«
»Ich weiß es nicht.«
»Was soll das heißen?«
Ich kaue auf meiner Lippe herum. »Ich habe so etwas noch nie gemacht.«
»Wenn du mit jemandem geschlafen hast – gab’s da irgendetwas, das dir nicht gefallen hat?«
Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit werde ich wieder rot.
»Du kannst es mir ruhig sagen, Anastasia. Wir müssen ehrlich miteinander sein, sonst funktioniert das nicht.«
Ich starre meine ineinander verschlungenen Finger an.
»Sag es mir«, weist er mich an.
»Ich habe noch nie mit jemandem geschlafen, also weiß ich es nicht«, gestehe ich kleinlaut. Als ich den Blick hebe, sehe ich, dass er leichenblass ist und mich mit offenem Mund anstarrt.
»Noch nie?«, flüstert er.
Ich nicke.
»Du bist noch Jungfrau?«
Ich nicke erneut.
Er schließt kurz die Augen, scheint bis zehn zu zählen. »Warum zum Teufel hast du mir das nicht gesagt?«, herrscht er mich an.
ACHT
C hristian läuft in seinem Arbeitszimmer auf und ab und fährt sich mit den Händen durch die Haare. Mit beiden Händen, soll heißen, doppelt verzweifelt.
Seine Beherrschtheit scheint ihm vorübergehend abhandengekommen zu sein.
»Ich begreife nicht, warum du mir das nicht gesagt hast«, schreit er mich an.
»Es hat sich nicht ergeben. Und ich pflege den Stand meiner sexuellen Erfahrungen nicht an die große Glocke zu hängen. Schließlich kennen wir uns kaum.« Ich starre meine Hände an. Warum habe ich ein schlechtes Gewissen? Wieso ist er so wütend? Ich riskiere einen Blick auf ihn.
»Über mich weißt du jetzt jedenfalls eine ganze Menge«, knurrt er. »Mir war klar, dass du wenig Erfahrung hast, aber eine Jungf rau !« Es klingt wie ein Schimpfwort. »Himmel, Ana, ich habe dir gerade alles gezeigt …« Er stöhnt auf. »Möge Gott mir vergeben. Bist du vor mir schon mal von jemandem geküsst worden?«
»Natürlich.« Ich gebe mein Bestes, beleidigt zu wirken. Na ja … vielleicht zweimal.
»Dich hat noch nie ein netter junger Mann umgehauen? Das begreife ich nicht. Du bist einundzwanzig, fast zweiundzwanzig. Und schön.«
Schön. Das Kompliment treibt mir die Röte in die Wangen. Christian Grey findet mich schön. Ich verschlinge die Finger ineinander, versuche, mein dümmliches Grinsen zu verbergen. Vielleicht sieht er schlecht. Mein Unterbewusstsein hebt schwach
den Kopf. Immerhin lebt es noch. Aber wo bitte war es, als ich es gebraucht hätte?
»Trotz deiner Unerfahrenheit diskutierst du mit mir meine Pläne.« Er runzelt die Stirn. »Wie hast du dich bis jetzt um den Sex herumgedrückt? Bitte verrat mir das.«
Ich zucke mit den Achseln. »Bisher hat niemand …« Außer dir meine Erwartungen erfüllt. Und du entpuppst dich als Monster. »Warum bist du so wütend auf mich?«, flüstere ich.
»Ich bin nicht wütend auf dich, sondern auf mich. Ich bin davon ausgegangen …« Er schüttelt seufzend den Kopf. »Willst du gehen?«
O nein, ich will nicht gehen. »Nein, es sei denn, du möchtest es.«
»Natürlich nicht. Ich habe dich gern hier.« Er wirft einen Blick auf seine Uhr. »Es ist spät.« Als er mich ansieht, fügt er hinzu: »Du kaust auf deiner Lippe.« Seine Stimme klingt
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