Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Vergnügen. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.« Sie streckt mir die Hand entgegen.
Da erscheint wie aus dem Nichts Taylor.
»Mrs. Grey?«, fragt er.
»Danke, Taylor.« Er begleitet sie hinaus. Taylor war die ganze Zeit über hier? Wie lange? Und wo?
Christian sieht mich wütend an. »Der Fotograf ?«
Scheiße. »Ja.«
»Was wollte er?«
»Sich entschuldigen, für Freitag.«
Christians Augen verengen sich. »Aha.«
Taylor kommt zurück. »Mr. Grey, es gibt Probleme mit der Lieferung für Darfur.«
»Ist Charlie Tango wieder auf Boeing Field?«
»Ja, Sir.«
Taylor nickt mir zu. »Miss Steele.«
Ich erwidere sein Nicken, und er wendet sich ab und geht.
»Wohnt er hier? Ich meine Taylor.«
»Ja«, knurrt Christian.
Was hat er jetzt wieder für ein Problem?
Christian holt seinen BlackBerry aus dem Küchenbereich, um seine Mails zu überprüfen. Dann wählt er mit zusammengepressten Lippen eine Nummer.
»Ros, was ist los?«, fragt er in den Apparat. Er lauscht, ohne mich aus den Augen zu lassen, während ich mir mal wieder völlig fehl am Platz vorkomme.
»Die Crews dürfen nicht in Gefahr geraten. Nein, blasen Sie die Sache ab … Wir werfen die Lieferung aus der Luft ab … Gut.« Er beendet das Gespräch, geht nach einem kurzen Blick auf mich in seinen Arbeitsbereich und kehrt wenig später zurück.
»Hier ist der Vertrag. Lies ihn durch, damit wir uns nächstes Wochenende darüber unterhalten können. Ich würde dir raten, die Dinge zu recherchieren, damit du weißt, was Sache ist. Ich hoffe, dass du zustimmst«, fügt er in sanfterem, ein wenig besorgtem Tonfall hinzu.
»Recherchieren?«
»Du würdest dich wundern, was sich im Internet alles finden lässt.«
Internet! Ich habe selbst keinen Computer. In unserem Haushalt gibt es nur den Laptop von Kate, und den bei Clayton’s kann ich nicht benutzen, jedenfalls nicht für diese Art von »Recherche«.
»Was ist?«, erkundigt er sich.
»Ich besitze keinen Computer. Ich arbeite normalerweise an einem in der Uni. Aber ich kann Kate fragen, ob ich ihren Laptop benutzen darf.«
Er reicht mir einen braunen Umschlag. »Ich kann dir sicher … einen leihen. Pack deine Sachen, wir fahren zurück nach Portland. Unterwegs essen wir etwas. Ich muss mich anziehen.«
»Ich möchte kurz anrufen«, sage ich. Ich will Kates Stimme hören.
»Wen, den Fotografen?« Seine Kiefer mahlen, und seine Augen glühen. »Ich teile nicht gern, Miss Steele. Vergessen Sie das nicht«, warnt er mich in eisigem Tonfall, bevor er ins Schlafzimmer verschwindet.
Oje. Ich will doch bloß Kate anrufen , würde ich ihm gern nachrufen, aber seine unvermittelte Unnahbarkeit lähmt mich. Was ist nur aus dem großzügigen, entspannten, lächelnden Mann geworden, der vor kaum einer halben Stunde mit mir geschlafen hat?
»Fertig?«, fragt Christian, als wir uns an der Doppeltür zum Vorraum treffen.
Ich nicke unsicher. Er ist distanziert, höflich und verschlossen wie eh und je, trägt wieder seine Maske. In der Hand hält er eine Kuriertasche aus Leder. Wozu braucht er die? Vielleicht will er in Portland bleiben. Mir fällt die Abschlussfeier ein. Genau, er wird am Donnerstag dort sein. In seiner schwarzen Lederjacke sieht er überhaupt nicht wie ein Multimillionär oder -milliardär aus, sondern wie ein Junge aus den Slums, ein Rocker oder ein Model für ein Männermagazin. Ich würde mir nur ein Zehntel seiner Selbstsicherheit wünschen. Er wirkt so ruhig und beherrscht. Sein Ausbruch wegen José fällt mir ein … Nun ja, zumindest an der Oberfläche.
Taylor wartet im Hintergrund.
»Bis morgen dann«, sagt Christian zu ihm.
»Ja, Sir. Welchen Wagen nehmen Sie, Sir?«
Christian sieht mich an. »Den R8.«
»Gute Fahrt, Mr. Grey. Miss Steele.« Taylor bedenkt mich mit einem freundlichen Blick, in dem möglicherweise Mitleid mitschwingt.
Bestimmt glaubt er, ich wäre Mr. Greys fragwürdigen sexuellen Neigungen erlegen. Noch nicht, hätte ich ihm gern gesagt, lediglich seinen außergewöhnlichen sexuellen Fähigkeiten, aber vielleicht ist Sex ja für jeden etwas Außergewöhnliches. Ich habe
keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, und Kate kann ich nicht fragen. Das werde ich Christian gegenüber erwähnen müssen. Ich muss mich mit einer neutralen Person beraten – mit ihm ist das wegen seines ständigen Wechsels zwischen Offenheit und Arroganz nicht möglich.
Taylor hält uns die Tür auf. Christian holt den Aufzug.
»Was ist los, Anastasia?«, fragt er.
Woher
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